Camerarius an Neuenahr, 12.08.1573
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||
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kein passender Brief gefunden |
Werksigle | OCEp 0486 |
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Zitation | Camerarius an Neuenahr, 12.08.1573, bearbeitet von Manuel Huth, Michael Pöschmann und Vinzenz Gottlieb (10.03.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0486 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 030-032 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hermann von Neuenahr d.J. |
Datum | 1573/08/12 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | D. 12. M. Vilis. 73. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Nudius tertius allatae sunt Colonia ad me scriptae litterae |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Werkgenese; Biographisches (Krankheit); Büchersendung |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | MH an MP: s. Worddatei "OCEp 0486" |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:HIWI4; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 10.03.2022 |
Werksigle | OCEp 0486 |
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Zitation | Camerarius an Neuenahr, 12.08.1573, bearbeitet von Manuel Huth, Michael Pöschmann und Vinzenz Gottlieb (10.03.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0486 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 030-032 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hermann von Neuenahr d.J. |
Datum | 1573/08/12 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | D. 12. M. Vilis. 73. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Nudius tertius allatae sunt Colonia ad me scriptae litterae |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Werkgenese; Biographisches (Krankheit); Büchersendung |
Datumsstempel | 10.03.2022 |
Regest
Vor drei Tagen habe C. den von N. in Köln verfassten Brief erhalten zusammen mit dem Buch, das seinem Sohn Johannes geschickt werden soll. In diesem Brief habe N. auch von schlechter Gesundheit geschrieben, was C. sehr betrübt habe. Um die Zustellung des Buches kümmere er sich bereits.
C. bedankt sich für das Wohlwollen N.' gegenüber seinem Sohn (Johannes) und hoffe, dass dieser N. einmal zu Diensten sein könne, damit er sein Wohlwollen nicht bereue.
Was C. anbelangt, so gehe es ihm der Schwäche des Alters gemäß. Zur diesjährigen Sommersonnenwende sei er aber von einem heftigen Anfall einer Alterskrankheit (Harnzwang, στραγγουρίας) erschüttert worden, die Platon als schwer heilbar, bei Greisen aber als unheilbar bezeichnet. Vor kurzem aber habe er ein wenig Linderung finden können.
Sicherlich sei C. von schweren Leiden geplagt, aber um die Kräfte des Geistes stehe es leider auch nicht besser. Er sei nämlich kein stoischer Weiser, dem Krankheit nichts anhaben kann. Wie solle er denn auch nicht in tiefe Trauer versinken, wo er doch gegenwärtiges Übel mitansehen und sich vor kommendem fürchten muss? All diese Probleme müssten Anstoß für N.' Kummer und größere Sorgen sein, wodurch die aktuellen Katastrophen näher in den Blick rücken und die künftigen besser bedacht werden können.
Viele Leute aus dem Ausland seien auf der Durchreise hier (in Leipzig) zusammengekommen. Letztes Jahr sei eine französische Gesandtschaft zur Königswahl und Ernennung nach Polen geschickt worden und kehre nun mit einer polnischen Gesandtschaft zum König zurück. C. habe nun aber erfahren, dass sein Fürst befohlen habe, ihnen (den Gesandtschaften) mitzuteilen, dass er wissen wolle, wo er sie empfangen müsse, da so viele ohne ihm ihren Gruß abzsutatten durch seine Herrschaftsgebiete zu ziehen wagten.
Viele weissagen zudem nichts wirklich Gutes über diese Wahl des neuen Königs, doch C. schweife ab. Für die vor zwei Jahren verschickten Psalmverse habe sich C. um die Drucklegung gekümmert, sodass sie letztes Frühjahr endlich erschienen seien. C. habe noch eigene Dichtungen hinzugefügt und einen Widmungsbrief an N. vorangestellt, was dieser hoffentlich gutheiße. Denn wenn etwa seine Meinung dazu vorher nie zum Ausdruck kam, so könne er dieses Vorgehen von C. für überflüssig gehalten haben. In diesem Fall bitte C. um Gnade für seine Ansicht, dass es dem Nutzen der zukünftigen Leser dienen werde, für sein ästhetisches Urteil, dass es angemessen für ein vielgelesenes Werk sein werde und schließlich für sein Vertrauen auf N.'s immerwährende, freundschaftliche Zuneigung.
Das Büchlein habe C. dem Überbringer des Briefes anvertraut, der für die richtige Zustellung Sorge tragen zu werden beteuerte, und fügte noch für N. hoffentlich interessante Lektüre hinzu.
Segenswunsch und Lebewohl.
(Michael Pöschmann)