Camerarius an Stiebar, 30.04.1534: Unterschied zwischen den Versionen
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Camerarius habe Stiebar schon sehnlich erwartet und bedaure es deshalb umso mehr, dass Stiebar geschrieben habe, er könne zurzeit nicht kommen. | Camerarius habe Stiebar schon sehnlich erwartet und bedaure es deshalb umso mehr, dass Stiebar geschrieben habe, er könne zurzeit nicht kommen. | ||
Hier gehe das Gerücht, König [[Erwähnte Person::Ferdinand I. (HRR)|Ferdinand]] stelle ein Heer auf und beabsichtige, mit seinen Feinden zu kämpfen. | Hier gehe das Gerücht, König [[Erwähnte Person::Ferdinand I. (HRR)|Ferdinand]] stelle ein Heer auf und beabsichtige, mit seinen Feinden zu kämpfen. Vermutlich wünschten dies | ||
Es sei unverständlich, dass der ihrige (''noster'' sc. [[Erwähnte Person::Martin Luther]]) dem ''Makedonen'' (sc. [[Erwähnte Person::Philipp von Hessen]]) gewogen sei und ihn sogar noch unterstütze. Ihre Stadt ([[Erwähnter Ort::Nürnberg]]) stehe zu ihrem Wort. Warum frage Stiebar? Die einstige Tugend vieler M | Es sei unverständlich, dass der ihrige (''noster'' sc. [[Erwähnte Person::Martin Luther]]) dem ''Makedonen'' (sc. [[Erwähnte Person::Philipp von Hessen]]) gewogen sei und ihn sogar noch unterstütze. Ihre Stadt ([[Erwähnter Ort::Nürnberg]]) stehe zu ihrem Wort. Warum frage Stiebar? Die einstige Tugend vieler M |
Version vom 21. November 2017, 15:11 Uhr
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Werksigle | OCEp 1002 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 30.04.1534, bearbeitet von Manuel Huth (21.11.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1002 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 138-139 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1535/04/30 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Prid. Cal. Maii. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Nostrum consilium recusationis illius |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | nein |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Stellenangebot (Ratsschreiber in Nürnberg, 1534); Politische Neuigkeiten |
Handschrift | |
Bearbeitungsstand | unkorrigiert |
Notizen | Politische Anspielungen unklar -> richtig übersetzt? |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 21.11.2017 |
Werksigle | OCEp 1002 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 30.04.1534, bearbeitet von Manuel Huth (21.11.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1002 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 138-139 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1535/04/30 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Prid. Cal. Maii. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Nostrum consilium recusationis illius |
Regest vorhanden? | nein |
Paratext ? | nein |
Register | Stellenangebot (Ratsschreiber in Nürnberg, 1534); Politische Neuigkeiten |
Datumsstempel | 21.11.2017 |
Regest
Es gebe keinen Grund, warum Camerarius die Entscheidung bereuen sollte, die Stelle (eines Ratsschreibers) abgelehnt zu haben, die seiner professio zuwiderlaufe (s. Anm.).
Stiebars Klagen über die Zeitumstände ließen seine vaterländische Gesinnung erkennen, eine Eigenschaft, um die Camerarius schon lange wisse. Doch sie möchten die Klagen hoffnungsvoll hinter sich lassen! Denn so hätten es doch diejenigen gewollt, durch die jetzt vor allem diese Übel (über den Staat) hereinbrächen. Wer nämlich habe jemals in Deutschland das Wohl des Staates berücksichtigt, obwohl man sich doch in solchen Schwierigkeiten befände, nachdem es solch drohende Vorzeichen gegeben habe und nachdem man solche Niederlagen erlitten habe? Welcher redliche Mann habe nicht die Tatsache verurteilt, dass diese Leute nicht sähen, dass sie ein abscheuliches Übel durch ihre Ignoranz nährten: Niemandem hätten sie zugehört, sondern nach dem verderben bringenden Einfluss von Schmeichlern und Unterstützern ihrer eigenen Sache, nicht der des Staates gegiert. Wie oft habe Camerarius schon zu Stiebar gesagt, dass der Staat in diesen Zustand nicht lange fortdauern könne? Camerarius und Stiebar sollten sich also wappnen, damit sie tapfer ertragen könnten, was das Schicksal bringe.
Camerarius habe Stiebar schon sehnlich erwartet und bedaure es deshalb umso mehr, dass Stiebar geschrieben habe, er könne zurzeit nicht kommen.
Hier gehe das Gerücht, König Ferdinand stelle ein Heer auf und beabsichtige, mit seinen Feinden zu kämpfen. Vermutlich wünschten dies
Es sei unverständlich, dass der ihrige (noster sc. Martin Luther) dem Makedonen (sc. Philipp von Hessen) gewogen sei und ihn sogar noch unterstütze. Ihre Stadt (Nürnberg) stehe zu ihrem Wort. Warum frage Stiebar? Die einstige Tugend vieler M
Lebewohl.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- "Es gebe keinen Grund": Offenbar war Camerarius 1534 die Stelle des am 12.12.1533 verstorbenen Ratsschreibers Georg Hoppel (Hopelius) angeboten worden. Dies geht aus den Aufzeichnungen des Joachim Camerarius II. zum Leben seines Vaters vor, die in der Münchner Staatsbibliothek erhalten sind (München, BSB, Clm 10376, Nr. 8, Bl. 8r (ehemals 16r); zu Hoppel vgl. Scheible 2005, S. 323).