Camerarius an Stiebar, 30.04.1538: Unterschied zwischen den Versionen
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1540 nach | 1540 nach Plombières. Da es sich hierbei um eine lange Reise handelt und die in München erhaltenen biographischen Notizen (München, BSB, Clm 10376, Nr. 6 und 8) Thermenaufenthalte recht penibel verzeichnen, ist es doch sehr unwahrscheinlich, dass Camerarius vor 1540 bereits diese beschwerliche Reise auf sich nahm. | ||
Andererseits könnte der Brief auch ins Jahr 1538 zu datieren sein, wenn die vermehrten molestiae et labores Stiebars auf seine Ernennung zum Landrichter bezogen sind. | Andererseits könnte der Brief auch ins Jahr 1538 zu datieren sein, wenn die vermehrten molestiae et labores Stiebars auf seine Ernennung zum Landrichter bezogen sind. | ||
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Empfehlung des Bruders. | Empfehlung des Bruders. | ||
Stiebar solle nicht so ungehalten darüber sein, dass er jetzt mehr Verpflichtungen und Arbeiten habe, wenn dies doch zu seinem Vorteil sei. Denn durch Arbeit, so [[Erwähnte Person::Epicharm]], kämen alle Güter von Gott. Andernfalls | Stiebar solle nicht so ungehalten darüber sein, dass er jetzt mehr Verpflichtungen und Arbeiten habe, wenn dies doch zu seinem Vorteil sei. Denn durch Arbeit, so [[Erwähnte Person::Epicharm]], kämen alle Güter von Gott. Andernfalls würde Stiebar irgendwann anfangen, sich selbst dienen. Stiebar kenne doch die Sentenz des Tragödiendichters (Euripides): Ich hasse es, wenn ein Weiser nicht auch für sich | ||
Zur Zeit sei noch alles friedlich. Hoffentlich brächen keine (politische) Unruhen los. Er mache sich Sorgen, aber vertraue auf Gott. | |||
Camerarius wolle innerhalb von 8 Tagen nach [[Erwähnter Ort::Plombières]] reisen und bitte Gott um eine gute Reise. | |||
Camerarius wolle innerhalb von 8 Tagen nach [[Erwähnter Ort::Plombières]] reisen und | |||
Camerarius' Frau sei aus ''aequae cellariae'' (wohl den Thermen von [[Erwähnter Ort::Bad Liebenzell]]) zurückgekehrt. Sie genese nur allmählich und sehr langsam, aber sie wollten das Beste hoffen! Er hoffe, dass bei Stiebar alles in Ordnung sei! Lebewohl. | Camerarius' Frau sei aus ''aequae cellariae'' (wohl den Thermen von [[Erwähnter Ort::Bad Liebenzell]]) zurückgekehrt. Sie genese nur allmählich und sehr langsam, aber sie wollten das Beste hoffen! Er hoffe, dass bei Stiebar alles in Ordnung sei! Lebewohl. |
Version vom 6. Dezember 2017, 10:42 Uhr
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Werksigle | OCEp 1011 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 30.04.1538, bearbeitet von Manuel Huth (06.12.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1011 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 150-151 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1537/04/30 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Prid. Cal. Maii.; ermitteltes Jahr (im Druck wohl fälschlich 1537; s. Anm.) |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Venit tandem ad me desideratissimus |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | nein |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Reise) |
Handschrift | |
Bearbeitungsstand | unkorrigiert |
Notizen | Das im Druck angegebene 1537 ist vermutlich falsch, denn Camerarius reiste im Jahr
Datierung unkar: 1540 nach Plombières. Da es sich hierbei um eine lange Reise handelt und die in München erhaltenen biographischen Notizen (München, BSB, Clm 10376, Nr. 6 und 8) Thermenaufenthalte recht penibel verzeichnen, ist es doch sehr unwahrscheinlich, dass Camerarius vor 1540 bereits diese beschwerliche Reise auf sich nahm. Andererseits könnte der Brief auch ins Jahr 1538 zu datieren sein, wenn die vermehrten molestiae et labores Stiebars auf seine Ernennung zum Landrichter bezogen sind. |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 6.12.2017 |
Werksigle | OCEp 1011 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Stiebar, 30.04.1538, bearbeitet von Manuel Huth (06.12.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1011 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 150-151 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1537/04/30 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Prid. Cal. Maii.; ermitteltes Jahr (im Druck wohl fälschlich 1537; s. Anm.) |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Venit tandem ad me desideratissimus |
Regest vorhanden? | nein |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Reise) |
Datumsstempel | 6.12.2017 |
Regest
Endlich sei Camerarius' Bruder (Hieronymus Camerarius) nach langer Zeit zu ihm (nach Tübingen) gekommen, habe dann aber nach einem einzigen Tag schon wieder abreisen müssen. Unter anderem habe ihm Hieronymus berichtet, dass er auf der Rückreise vielleicht nach Würzburg kommen werde. Camerarius habe seinen Bruder nicht ohne eine Nachricht gehen lassen können und daher diesen Brief an Stiebar verfasst, obwohl er eigentlich nichts Besonders zu berichten habe.
Empfehlung des Bruders.
Stiebar solle nicht so ungehalten darüber sein, dass er jetzt mehr Verpflichtungen und Arbeiten habe, wenn dies doch zu seinem Vorteil sei. Denn durch Arbeit, so Epicharm, kämen alle Güter von Gott. Andernfalls würde Stiebar irgendwann anfangen, sich selbst dienen. Stiebar kenne doch die Sentenz des Tragödiendichters (Euripides): Ich hasse es, wenn ein Weiser nicht auch für sich
Zur Zeit sei noch alles friedlich. Hoffentlich brächen keine (politische) Unruhen los. Er mache sich Sorgen, aber vertraue auf Gott.
Camerarius wolle innerhalb von 8 Tagen nach Plombières reisen und bitte Gott um eine gute Reise.
Camerarius' Frau sei aus aequae cellariae (wohl den Thermen von Bad Liebenzell) zurückgekehrt. Sie genese nur allmählich und sehr langsam, aber sie wollten das Beste hoffen! Er hoffe, dass bei Stiebar alles in Ordnung sei! Lebewohl.
Stiebar könne entweder über (Hieronymus Camerarius) antworten, der den Brief aus Nürnberg weiterschicken werde oder später, wenn sich Gelegenheit ergebe, denn wie es aussehe, werde er nur diesen Monat abwesend sein.
Erneutes Lebewohl.
(Manuel Huth)