Camerarius an Carinus, 15XX: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Erwähnung Limburgs rückt den Brief in die Nähe des Schreibens von [[Camerarius an Carinus, 01.01.1535|Camerarius an Carinus vom 01.01.1535]], wo dieser ebenfalls als hoffnungsvoller Schüler des Camerarius dargestellt wird. | Die Erwähnung Limburgs rückt den Brief in die Nähe des Schreibens von [[Camerarius an Carinus, 01.01.1535|Camerarius an Carinus vom 01.01.1535]], wo dieser ebenfalls als hoffnungsvoller Schüler des Camerarius dargestellt wird. |
Version vom 5. September 2018, 02:20 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||
kein passender Brief gefunden |
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Werksigle | OCEp 0802 |
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Zitation | Camerarius an Carinus, 15XX, bearbeitet von Manuel Huth und Jochen Schultheiß (05.09.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0802 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 441-443 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Ludwig Carinus |
Datum | |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | o.D.; Terminus post quem: Tod Wilhelm Nesens; Terminus ante quem: Druckdatum der Briefsammlung |
Unscharfes Datum Beginn | 1524/07/06 |
Unscharfes Datum Ende | 1568 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Verum igitur illud est, quod, ut opinor |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | Identität des Limburg hier und im Brief vom 01.01.1535 klären. |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:JS |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 5.09.2018 |
Werksigle | OCEp 0802 |
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Zitation | Camerarius an Carinus, 15XX, bearbeitet von Manuel Huth und Jochen Schultheiß (05.09.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0802 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 441-443 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Ludwig Carinus |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | o.D.; Terminus post quem: Tod Wilhelm Nesens; Terminus ante quem: Druckdatum der Briefsammlung |
Unscharfes Datum Beginn | 1524/07/06 |
Unscharfes Datum Ende | 1568 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Verum igitur illud est, quod, ut opinor |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Datumsstempel | 5.09.2018 |
Regest
Camerarius beginnt mit einer Entschuldigung für die verzögerte Antwort. Zumindest in Hinblick auf den Willen wolle er nicht träge erscheinen. Eine Krankheit, die ihn nach dem letzten Besuch des Carinus beschlichen habe, habe ihn nicht nur von dieser Pflicht, sondern auch von anderen abgehalten. An dem letzten Brief von Carinus habe es Camerarius besonders gefallen, dass Carinus zeige, dass er Camerarius' Zuneigung zu ihm erkannt habe. Nachdem Camerarius vielfach wechselseitige Freundschaftsbekundungen thematisiert hat, nennt er als einzigen betrüblichen Punkt an Carinus' Brief die Erwähnung von Wilhelm Nesen. Auch wenn die beiden erst vor kurzer in ihren Gesprächen seiner Gedacht hätten, rufe sein schrecklicher Tod (miserabilis interitus) bei Camerarius Bitterkeit hervor.
Camerarius zeigt sich dankbar dafür, dass Carinus seine medizinischen Schriften / seine Heilmittel (im Sinnen von Korrekturvorschlägen ?)(nostra medica) durch sein Urteil ehre. Er wünsche sich, dass diejenigen, die gegenwärtig in dieser Gattung Bücher verfassten, gründlicher arbeiteten. Hierüber wolle er aber nicht mehr sagen. Er schrecke mit gutem Grund von Übersetzungen dieser Art zurück. Gleichwohl missbillige er sie nicht, zumal dann nicht, wenn jemand zu den wenigen gehöre, die sich darauf verstehen. Aber bei ihm löse die sprachliche Übersetzung Wiederwille aus und bringe ihm wenig Genuss. Ein Nutzen (utilitas), der alles aufwägen würde, kann nur durch Perfektion erreicht werden. In diesen Tagen sei er gerade krank und arbeite er ein Werk dieser Art aus, das Carinus zugesandt werden solle. Carinus wolle schon wissen, was es sei. Das wolle ihm Camerarius noch nicht verraten, damit ihm nichts Frisches des Markennamens beraubt (contrectata indicatione nostra), entgegengebracht werde.
Was Carinus von Limburg (unbekannt) zu berichten habe, bestärke die positiven Erwartungen, die Camerarius hege. erst neulich habe er von dessen Neigung zur Tugend und den schönen Künsten erfahren. Er wird ihren Wert zu schätzen wissen. Camerarius wünscht Carinus weiterhin gutes Gelingen bei seinem Einsatz für die Bildung. Abschließend erinnert Camerarius Carinus, dass dieser seinen Besuch angekündigt habe. Zumindest solle er bis dahin nicht davon ablassen zu schreiben.
(Jochen Schultheiß)
Datierung
Unklar ist die Bedeutung von Nostra medica (S. 442 oben). Mann kann sich scripta ergänzt denken. Dann wäre hier an Camerarius' De Theriacis et Mithridateis Commentariolus zu denken, der die Übersetzungen einiger Rezepte sowie des Libellus ad Pamphilianum de Theriaca enthielt, der 1536 als Teil der Opera omnium utilissima nachgedruckt wurde. Allerdings könnte an dieser Stelle Camerarius auch bildhaft reden und Korrekturvorschläge meinen, die gewissermaßen Heilmittel für den Text darstellen. medica als Substantives Adjektiv im Neutrum Plural ist in der Bedeutung von "Heilmittel" in der antiken Literatur durchaus belegt. Die Erwähnung Limburgs rückt den Brief in die Nähe des Schreibens von Camerarius an Carinus vom 01.01.1535, wo dieser ebenfalls als hoffnungsvoller Schüler des Camerarius dargestellt wird.