Camerarius an Fabricius, 05.03.1553: Unterschied zwischen den Versionen
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Heute habe man sich erzählt, dass man irgendetwas hierher (nach [[Erwähnter Ort::Nürnberg]]) berichtet habe über die Furcht vor einem Krieg in [[Erwähnter Ort::Meißen]], und dass man aufgeregt [[Erwähnter Ort::Leipzig]] befestige. Camerarius glaube diesen Nachrichten, weil es ja schon zum Grundsatz aller geworden sei, niemandem zu vertrauen. Auch hier treffe man schon Vorbereitungen für einen möglichen Krieg. Wenn in der benachbarten Gegend und insbesondere in seiner Heimat ([[Erwähnter Ort::Bamberg]]) das Waffengeklirr ertöne, dann sei sie in Gefahr. Obwohl Camerarius kaum neugierig sei, ziehe er viele Erkundigungen ein, so dass er nicht mehr weiter fragen müsse, um festzustellen, dass Deutschland gänzlich untergegangen sei. Da alles Andere zwecklos sei, schweige Camerarius und ertrage, was kommen werde. | Heute habe man sich erzählt, dass man irgendetwas hierher (nach [[Erwähnter Ort::Nürnberg]]) berichtet habe über die Furcht vor einem Krieg in [[Erwähnter Ort::Meißen]], und dass man aufgeregt [[Erwähnter Ort::Leipzig]] befestige. Camerarius glaube diesen Nachrichten, weil es ja schon zum Grundsatz aller geworden sei, niemandem zu vertrauen. Auch hier treffe man schon Vorbereitungen für einen möglichen Krieg. Wenn in der benachbarten Gegend und insbesondere in seiner Heimat ([[Erwähnter Ort::Bamberg]]) das Waffengeklirr ertöne, dann sei sie in Gefahr. Obwohl Camerarius kaum neugierig sei, ziehe er viele Erkundigungen ein, so dass er nicht mehr weiter fragen müsse, um festzustellen, dass Deutschland gänzlich untergegangen sei. Da alles Andere zwecklos sei, schweige Camerarius und ertrage, was kommen werde. | ||
Und wenn er schon [[Erwähnte Person::Aischylos]] erwähne, Fabricius | Und wenn er schon [[Erwähnte Person::Aischylos]] erwähne, dann solle Fabricius wissen, dass [[Erwähnte Person::Matthias Stojus|(Matthias) Stojus]] ihm das in [[Erwähnter Ort::Venedig]] gedruckte [[Erwähntes Werk::Robortello, Scholia in Aeschyli Tragoedias omnes, 1552|Aeschylus-Exemplar]] zugeschickt habe, welches jedoch seinen Erwartungen nicht gerecht werde. | ||
Aber über diese und andere Dinge irgendwann im persönlichen Gespräch, denn beim Schreiben zeichne sich bereits die Heilung seiner Frau und Kinder ab, während er zugleich beabsichtige an die [[Erwähnte Körperschaft::Universität (Leipzig)|Universität]] zurückzukehren, um in Erfahrung zu bringen, ob sie auch in diesen Zeiten seiner Hilfe bedürfe oder nicht. | Aber über diese und andere Dinge irgendwann im persönlichen Gespräch, denn beim Schreiben zeichne sich bereits die Heilung seiner Frau und Kinder ab, während er zugleich beabsichtige an die [[Erwähnte Körperschaft::Universität (Leipzig)|Universität]] zurückzukehren, um in Erfahrung zu bringen, ob sie auch in diesen Zeiten seiner Hilfe bedürfe oder nicht. |
Version vom 16. August 2018, 14:56 Uhr
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Werksigle | OCEp 0863 |
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Zitation | Camerarius an Fabricius, 05.03.1553, bearbeitet von Manuel Huth (16.08.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0863 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 510-511 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Georg Fabricius |
Datum | 1552/03/05 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 3. Non. Martii |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Meißen |
Gedicht? | nein |
Incipit | Nescio qui fiat, ut tuae |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Familie); Politische Neuigkeiten; Büchersendung |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | Erster Absatz: Vielleicht ist auch ein Sohn von Michael Lotter gemeint? |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 16.08.2018 |
Werksigle | OCEp 0863 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Fabricius, 05.03.1553, bearbeitet von Manuel Huth (16.08.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0863 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 510-511 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Georg Fabricius |
Datum | 1552/03/05 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 3. Non. Martii |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Meißen |
Gedicht? | nein |
Incipit | Nescio qui fiat, ut tuae |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Familie); Politische Neuigkeiten; Büchersendung |
Datumsstempel | 16.08.2018 |
Entstehungs- und Zielort mutmaßlich.
Regest
Irgendwie erhalte er die Briefe des Fabricius immer zu spät. Den von Fabricius am 18.02. habe er erst am 05.03. erhalten. Was die (von Fabricius) verfassten Briefe an seine Brüder (s. Anm.) betreffe, darum wolle sich (Michael Lotter?) der Sohn des (verstorbenen) (Melchior?) Lotter kümmern, der Camerarius auch den Brief des Fabricius gebracht habe und die Schreiben an die Brüder Camerarius auch nicht aushändigen wollte.
Was die Nachrichten des Fabricius über Matthias (Marcus Dabercusius) betreffe: Wenn ihm mit der Anstellung (in Schwerin) besser gedient sei, müssten Fabricius und Camerarius das ertragen, denn auch ihn stimme es traurig, dass Matthias (Dabercusius) fortgehe.
Heute habe man sich erzählt, dass man irgendetwas hierher (nach Nürnberg) berichtet habe über die Furcht vor einem Krieg in Meißen, und dass man aufgeregt Leipzig befestige. Camerarius glaube diesen Nachrichten, weil es ja schon zum Grundsatz aller geworden sei, niemandem zu vertrauen. Auch hier treffe man schon Vorbereitungen für einen möglichen Krieg. Wenn in der benachbarten Gegend und insbesondere in seiner Heimat (Bamberg) das Waffengeklirr ertöne, dann sei sie in Gefahr. Obwohl Camerarius kaum neugierig sei, ziehe er viele Erkundigungen ein, so dass er nicht mehr weiter fragen müsse, um festzustellen, dass Deutschland gänzlich untergegangen sei. Da alles Andere zwecklos sei, schweige Camerarius und ertrage, was kommen werde.
Und wenn er schon Aischylos erwähne, dann solle Fabricius wissen, dass (Matthias) Stojus ihm das in Venedig gedruckte Aeschylus-Exemplar zugeschickt habe, welches jedoch seinen Erwartungen nicht gerecht werde.
Aber über diese und andere Dinge irgendwann im persönlichen Gespräch, denn beim Schreiben zeichne sich bereits die Heilung seiner Frau und Kinder ab, während er zugleich beabsichtige an die Universität zurückzukehren, um in Erfahrung zu bringen, ob sie auch in diesen Zeiten seiner Hilfe bedürfe oder nicht.
Lebewohl.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- "seine Brüder": Fabricius hatte drei Brüder, nämlich Jakob, Blasius, Andreas. Es ist unklar, ob es sich um Briefe an zwei oder alle drei der Brüder handelt.
Literatur und weiterführende Links
- Woitkowitz 2003, S. 264