Camerarius an Stiebar, 26.08.1536: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Regest ===
=== Regest ===
Wäre Stiebar zu Hause gewesen, hätte er sicherlich nicht zugelassen, dass der Boten ohne einen Antwortbrief an Camerarius zurückkehre. Daher, so folgert Camerarius, könne Stiebar zwangsläufig nicht zu Hause gewesen sein. Wenn dies so sei, was Camerarius hoffe,  
Wäre Stiebar zu Hause gewesen, hätte er sicherlich nicht zugelassen, dass der Boten ohne einen Antwortbrief für Camerarius zurückkehre. Daher, so folgert Camerarius neckisch, könne Stiebar zwangsläufig nicht zu Hause gewesen sein. Wenn dies so sei, was Camerarius hoffe, freue er sich und verzichte zwischenzeitlich gerne auf die Freude, die ihm die Lektüre der Briefe Stiebars bereite.
und in der Zwischenzeit verzichte er gerne auf die Freude, die ihm die Lektüre der Briefe Stiebars bereite.


Camerarius könne nicht umhin, sich wegen des französischen Krieges Sorgen zu machen. Er habe keine Nachrichten davon erhalten, außer durch jene Büchlein, die in [[Erwähnter Ort::Nürnberg]] gedruckt wurden (s. Anm.). Camerarius habe jede Hoffnung fahren lassen, Stiebar noch in diesem Jahr zu treffen.
Camerarius könne nicht umhin, sich wegen des französischen Krieges Sorgen zu machen. Er habe keine Nachrichten davon erhalten, außer durch jene Büchlein, die in [[Erwähnter Ort::Nürnberg]] gedruckt wurden (s. Anm.). Camerarius habe jede Hoffnung fahren lassen, Stiebar noch in diesem Jahr zu treffen.


Nach dem (Besuch) im Bade seien die Schmerzen unerträglich gewesen und auch jetzt seien sie noch recht schlimm. Deshalb habe er beschlossen, sich der üblichen Behandlungsmethode zu unterziehen. So nämlich rieten es ihm seine Freunde und die Ärzte (s. Anm.). Er vertraue darauf, dass Gott sich in Zukunft seiner Gesundheit annehmen werde.  
Nach dem (Besuch) im Bade seien die Schmerzen unerträglich gewesen und auch jetzt seien sie noch recht schlimm. Deshalb habe er beschlossen, sich der üblichen Behandlungsmethode zu unterziehen. So nämlich rieten es ihm seine Freunde und die Ärzte. Er vertraue darauf, dass Gott sich in Zukunft seiner Gesundheit annehmen werde. In Bezug auf seine sonstige Situation mache er sich Sorgen und Gedanken. Aber er habe bereits einmal sein Schiff dem Wind des göttlichen Willens überlassen, von dem er sich nun beruhigt tragen lassen wolle. Aber dennoch lasse sich sein Gemüt von dem Getöse sichtbarer und voraussichtlich bevorstehender Gefahren erschüttern, was ja nur menschlich sei. Er erwarte einen Brief Stiebars.
 
Aber Camerarius habe bereits einmal sein Schiff dem Wind des göttlichen Willens überlassen, von dem er sich beruhigt tragen lasse, soweit er könne. Man wenn sein menschliches Gemüt
 
Er erwarte einen Brief Stiebars.


Dass [[Erwähnte Person::Erasmus von Rotterdam]] gestorben sei, dürfte Stiebar wohl nicht entgangen sein. Camerarius werde ihn nach Kräften mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln ehren und verteidigen trotz ihres wissenschaftlichen Dissenses. Diese Ehrung wird umso mehr Gewicht haben, als Camerarius ja kaum jemandem schmeicheln könne, der entweder bereits tot sei oder mit dem Camerarius (bekanntlich) einen Dissens habe.
Dass [[Erwähnte Person::Erasmus von Rotterdam]] gestorben sei, dürfte Stiebar wohl nicht entgangen sein. Camerarius werde ihn nach Kräften mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln ehren und verteidigen trotz ihres wissenschaftlichen Dissenses. Diese Ehrung wird umso mehr Gewicht haben, als Camerarius ja kaum jemandem schmeicheln könne, der entweder bereits tot sei oder mit dem Camerarius (bekanntlich) einen Dissens habe.

Version vom 29. November 2017, 12:06 Uhr



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Chronologisch vorhergehende Briefe
Briefe mit demselben Datum
Chronologisch folgende Briefe
 Briefdatum
Camerarius an Stiebar, 13.08.153613 August 1536 JL
Camerarius an Stiebar, 21.07.153621 Juli 1536 JL
Camerarius an Stiebar, 18.05.153618 Mai 1536 JL
 Briefdatum
Camerarius an Stiebar, 26.08.153626 August 1536 JL
 Briefdatum
Camerarius an Stiebar, nach dem 24.09.153625 September 1536 JL
Camerarius an Stiebar, 29.04.153729 April 1537 JL
Camerarius an Stiebar, 09.12.15379 Dezember 1537 JL
Werksigle OCEp 1008
Zitation Camerarius an Stiebar, 26.08.1536, bearbeitet von Manuel Huth (29.11.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1008
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 146-147
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Daniel Stiebar von Rabeneck
Datum 1536/08/26
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum 7. Calend. Septembr.
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Tübingen
Zielort Würzburg
Gedicht? nein
Incipit Si domi esses
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? nein
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Französisch-habsburgischer Krieg (1536–1538); Biographisches (Krankheit)
Handschrift
Bearbeitungsstand unkorrigiert
Notizen Ist das Datum plausibel? --> Erwähnung des Termenbesuches --> Itinerar
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH
Gegengelesen von
Datumsstempel 29.11.2017
Werksigle OCEp 1008
Zitation Camerarius an Stiebar, 26.08.1536, bearbeitet von Manuel Huth (29.11.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1008
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 146-147
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Daniel Stiebar von Rabeneck
Datum 1536/08/26
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum 7. Calend. Septembr.
Sprache Latein
Entstehungsort Tübingen
Zielort Würzburg
Gedicht? nein
Incipit Si domi esses
Regest vorhanden? nein
Paratext ? nein
Register Französisch-habsburgischer Krieg (1536–1538); Biographisches (Krankheit)
Datumsstempel 29.11.2017


Zielort ermittelt.

Regest

Wäre Stiebar zu Hause gewesen, hätte er sicherlich nicht zugelassen, dass der Boten ohne einen Antwortbrief für Camerarius zurückkehre. Daher, so folgert Camerarius neckisch, könne Stiebar zwangsläufig nicht zu Hause gewesen sein. Wenn dies so sei, was Camerarius hoffe, freue er sich und verzichte zwischenzeitlich gerne auf die Freude, die ihm die Lektüre der Briefe Stiebars bereite.

Camerarius könne nicht umhin, sich wegen des französischen Krieges Sorgen zu machen. Er habe keine Nachrichten davon erhalten, außer durch jene Büchlein, die in Nürnberg gedruckt wurden (s. Anm.). Camerarius habe jede Hoffnung fahren lassen, Stiebar noch in diesem Jahr zu treffen.

Nach dem (Besuch) im Bade seien die Schmerzen unerträglich gewesen und auch jetzt seien sie noch recht schlimm. Deshalb habe er beschlossen, sich der üblichen Behandlungsmethode zu unterziehen. So nämlich rieten es ihm seine Freunde und die Ärzte. Er vertraue darauf, dass Gott sich in Zukunft seiner Gesundheit annehmen werde. In Bezug auf seine sonstige Situation mache er sich Sorgen und Gedanken. Aber er habe bereits einmal sein Schiff dem Wind des göttlichen Willens überlassen, von dem er sich nun beruhigt tragen lassen wolle. Aber dennoch lasse sich sein Gemüt von dem Getöse sichtbarer und voraussichtlich bevorstehender Gefahren erschüttern, was ja nur menschlich sei. Er erwarte einen Brief Stiebars.

Dass Erasmus von Rotterdam gestorben sei, dürfte Stiebar wohl nicht entgangen sein. Camerarius werde ihn nach Kräften mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln ehren und verteidigen trotz ihres wissenschaftlichen Dissenses. Diese Ehrung wird umso mehr Gewicht haben, als Camerarius ja kaum jemandem schmeicheln könne, der entweder bereits tot sei oder mit dem Camerarius (bekanntlich) einen Dissens habe.

Lebewohl.

Grüße an (Moritz von) Hutten, (Wilhelm) Schott (von Schottenstein) und (Johannes?) Marcellus.

(Manuel Huth)

TODO

Literatur und weiterführende Links