Camerarius an Crato, 13.11.1554: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 16: Zeile 16:
|Incipit=Binas literas tuas accepi, quibus nondum respondi
|Incipit=Binas literas tuas accepi, quibus nondum respondi
|Paratext_jn=nein
|Paratext_jn=nein
|Regest_jn=nein
|Regest_jn=ja
|Handschrift=unbekannt
|Handschrift=unbekannt
|Bearbeitungsstand=validiert
|Bearbeitungsstand=validiert
|Wiedervorlage=ja
|Wiedervorlage=ja
|Bearbeiter=MH; AK
|Bearbeiter=MH; AK; US
}}
}}
Eine ausführliche Erschließung des Briefwechsels zwischen Johannes Crato und Joachim Camerarius ist bereits vom Projekt "Frühneuzeitliche Ärztebriefe des deutschsprachigen Raums (1500-1700)" geplant. In die Datenbank "Opera Camerarii" wurden daher nur die Rohdaten aufgenommen (also keine Regesten und Semantisierungen). Genauere Informationen zu diesem Brief finden Sie unter folgendem Link: http://www.aerztebriefe.de/id/00004969
=== Hinweise zur Datierung ===
=== Hinweise zur Datierung ===


Das Jahr ergibt sich aus Cratos Antwortschreiben vom 9.12.1554 (vgl. Trew, Crato von Krafftheim Nr. 57; http://www.aerztebriefe.de/id/00048542), in dem er auf die Pest in Böhmen und den Aufenthalt des Königs ([[Ferdinand I. (HRR)]]) Bezug nimmt.
Das Jahr ergibt sich aus Cratos Antwortschreiben vom 9.12.1554 (vgl. Trew, Crato von Krafftheim Nr. 57; http://www.aerztebriefe.de/id/00048542), in dem er auf die Pest in Böhmen und den Aufenthalt des Königs ([[Ferdinand I. (HRR)]]) Bezug nimmt.
=== Regest ===
Camerarius habe zwei Briefe von Crato erhalten, die er noch nicht beantwortet habe, weil er zur Zeit manchmal nicht hier (in [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) gewesen sei und sich bisher keine Gelegenheit ergeben habe, einen Brief dorthin (nach [[Erwähnter Ort::Breslau]]) zu schicken. Nun habe ihm aber sein Sohn [[Erwähnte Person::Joachim Camerarius II.|Joachim]] durch einen seiner Freunde diese Gelegenheit verschafft, die er gerne genutzt habe.
Es sei sehr freundlich von Crato gewesen, dass er ihm nicht nur innig gedankt, sondern ihn auch reich beschenkt habe. Er habe mit seinem kleinen Freundschaftsdienst aber nur Cratos Freundlichkeit und Wohlwollen erreichen wollen. Aber er wolle nun nicht übertreiben und mehr dazu schreiben. Er wisse, dass ihre Freundschaft auf diesen Freundschaftsdiensten beruhe, und freue sich über alles, was sie festige.
Was die Vorzeichen anbelange, so habe [[Erwähnte Person::Unbekannt|ihr gemeinsamer Freund]] (denn das sei er einmal gewesen und er wolle auch weiterhin dafür gehalten werden) diese so nachdrücklich als wahr dargestellt, dass Camerarius es für nötig gehalten habe, an Crato zu schreiben. Hier (in Leipzig) sei das Gerücht im Umlauf, dass die Pest in Böhmen so heftig wüte, dass der [[Erwähnte Person::Ferdinand I. (HRR)|König]] von dort weggegangen sei und den Winter bei ihnen (in Breslau) verbringen wolle. Wenn dies wahr sei, solle Crato ihm dies doch bei Gelegenheit bestätigen. Nun vermute Crato vielleicht, dass er irgendetwas bei Hofe erledigen müsse. Tatsächlich werde er vielleicht sogar Cratos Hilfe benötigen. Aber dieser solle sich nicht fürchten, denn er werde nichts Schwieriges und Anstrengendes von ihm verlangen. Aber Crato wisse ja, dass seinesgleichen ein wenig neugierig sei. Denn seine von Crato so hoch geschätzten Musen seien nicht still und untätig, aber nur im Haus zu hören, weil die ''commoditas seditionis'' (unklar) ihr Klingen und Summen verhindere.
Grüße an Crato und seine Familie, auch von Camerarius' Familie. Lebewohl.
(Anne Kram)
=== Literatur und weiterführende Links ===
* http://www.aerztebriefe.de/id/00004969

Version vom 21. April 2020, 13:33 Uhr



Chronologisch vorhergehende Briefe
Briefe mit demselben Datum
Chronologisch folgende Briefe
 Briefdatum
Camerarius an Crato, 13.11.155313 November 1553 JL
Camerarius an Crato, 10.01.155310 Januar 1553 JL
Camerarius an Crato, 15.12.155215 Dezember 1552 JL
 Briefdatum
Camerarius an Crato, 13.11.155413 November 1554 JL
 Briefdatum
Camerarius an Crato, 05.01.15565 Januar 1556 JL
Camerarius an Crato, 21.06.155721 Juni 1557 JL
Camerarius an Crato, 07.10.15577 Oktober 1557 JL
Werksigle OCEp 1152
Zitation Camerarius an Crato, 13.11.1554, bearbeitet von Manuel Huth, Anne Kram und Ulrich Schlegelmilch (21.04.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1152
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 328-329
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johannes Crato
Datum 1554/11/13
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum Id. Novembr.; Jahr ermittelt (s. Hinweise zur Datierung)
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Binas literas tuas accepi, quibus nondum respondi
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand validiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:AK; Benutzer:US
Gegengelesen von
Datumsstempel 21.04.2020
Werksigle OCEp 1152
Zitation Camerarius an Crato, 13.11.1554, bearbeitet von Manuel Huth, Anne Kram und Ulrich Schlegelmilch (21.04.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1152
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 328-329
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johannes Crato
Datum 1554/11/13
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum Id. Novembr.; Jahr ermittelt (s. Hinweise zur Datierung)
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Binas literas tuas accepi, quibus nondum respondi
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Datumsstempel 21.04.2020


Hinweise zur Datierung

Das Jahr ergibt sich aus Cratos Antwortschreiben vom 9.12.1554 (vgl. Trew, Crato von Krafftheim Nr. 57; http://www.aerztebriefe.de/id/00048542), in dem er auf die Pest in Böhmen und den Aufenthalt des Königs (Ferdinand I. (HRR)) Bezug nimmt.

Regest

Camerarius habe zwei Briefe von Crato erhalten, die er noch nicht beantwortet habe, weil er zur Zeit manchmal nicht hier (in Leipzig) gewesen sei und sich bisher keine Gelegenheit ergeben habe, einen Brief dorthin (nach Breslau) zu schicken. Nun habe ihm aber sein Sohn Joachim durch einen seiner Freunde diese Gelegenheit verschafft, die er gerne genutzt habe.

Es sei sehr freundlich von Crato gewesen, dass er ihm nicht nur innig gedankt, sondern ihn auch reich beschenkt habe. Er habe mit seinem kleinen Freundschaftsdienst aber nur Cratos Freundlichkeit und Wohlwollen erreichen wollen. Aber er wolle nun nicht übertreiben und mehr dazu schreiben. Er wisse, dass ihre Freundschaft auf diesen Freundschaftsdiensten beruhe, und freue sich über alles, was sie festige.

Was die Vorzeichen anbelange, so habe ihr gemeinsamer Freund (denn das sei er einmal gewesen und er wolle auch weiterhin dafür gehalten werden) diese so nachdrücklich als wahr dargestellt, dass Camerarius es für nötig gehalten habe, an Crato zu schreiben. Hier (in Leipzig) sei das Gerücht im Umlauf, dass die Pest in Böhmen so heftig wüte, dass der König von dort weggegangen sei und den Winter bei ihnen (in Breslau) verbringen wolle. Wenn dies wahr sei, solle Crato ihm dies doch bei Gelegenheit bestätigen. Nun vermute Crato vielleicht, dass er irgendetwas bei Hofe erledigen müsse. Tatsächlich werde er vielleicht sogar Cratos Hilfe benötigen. Aber dieser solle sich nicht fürchten, denn er werde nichts Schwieriges und Anstrengendes von ihm verlangen. Aber Crato wisse ja, dass seinesgleichen ein wenig neugierig sei. Denn seine von Crato so hoch geschätzten Musen seien nicht still und untätig, aber nur im Haus zu hören, weil die commoditas seditionis (unklar) ihr Klingen und Summen verhindere.

Grüße an Crato und seine Familie, auch von Camerarius' Familie. Lebewohl.

(Anne Kram)

Literatur und weiterführende Links