Camerarius an Stiebar, 03.01.1547: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Krieg habe sich zur Freude einiger von der Donau hierher (nach [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) verlegt. Camerarius sei mit seiner verstörten Familie, seiner Frau ([[Erwähnte Person::Anna Truchseß von Grünsberg|Anna]]) und dem Säugling ([[Erwähnte Person::Gottfried Camerarius|Gottfried]]), sowie den anderen Mitgliedern seines Haushaltes hastig nach [[Erwähnter Ort::Merseburg]] geflohen, wo ihn [[Erwähnte Person::Georg III. (Anhalt-Plötzkau)|Georg von Anhalt]] freundlich aufgenommen habe. | Der Krieg habe sich zur Freude einiger von der Donau hierher (nach [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) verlegt. Camerarius sei mit seiner verstörten Familie, seiner Frau ([[Erwähnte Person::Anna Truchseß von Grünsberg|Anna]]) und dem Säugling ([[Erwähnte Person::Gottfried Camerarius|Gottfried]]), sowie den anderen Mitgliedern seines Haushaltes hastig nach [[Erwähnter Ort::Merseburg]] geflohen, wo ihn [[Erwähnte Person::Georg III. (Anhalt-Plötzkau)|Georg von Anhalt]] freundlich aufgenommen habe. | ||
Er wünschte, seine Familie könnte in ihre Heimat ([[Erwähnter Ort::Bamberg]]) zurückkehren! Er bitte Stiebar um seinen Rat. Er wisse nicht, ob die Wege nach Franken sicher seien. Wenn Stiebar etwas darüber wisse, solle er es Camerarius über den Boten ([[Erwähnte Person::Unbekannt]]) mitteilen, den [[Erwähnte Person::Georg Dasch|(Georg) Dasch]] auf Camerarius' Geheiß hin aus [[Erwähnter Ort::Gotha]] (nach [[Erwähnter Ort::Würzburg]]) gesendet habe. Dasch sei nämlich von seinem Fürsten nach Gotha geschickt worden. Camerarius habe alles in Leipzig zurücklassen müssen und nur wenige Dinge eilig zusammenraffen können. Um seine Bücher mache er sich Sorgen. Könnte er doch nur seine ganze Familie irgendwo in Sicherheit bringen! Stiebar möge ihn dabei unterstützen, falls er könne. | Er wünschte, seine Familie könnte in ihre Heimat ([[Erwähnter Ort::Bamberg]]) zurückkehren! Er bitte Stiebar um seinen Rat. Er wisse nicht, ob die Wege nach Franken sicher seien. Wenn Stiebar etwas darüber wisse, solle er es Camerarius über den Boten ([[Erwähnte Person::Unbekannt]]) mitteilen, den [[Erwähnte Person::Georg Dasch|(Georg) Dasch]] auf Camerarius' Geheiß hin aus [[Erwähnter Ort::Gotha]] (nach [[Erwähnter Ort::Würzburg]]) gesendet habe. Dasch sei nämlich von seinem Fürsten (wohl Kurfürst [[Erwähnte Person::Johann Friedrich I. (Sachsen)|Johann Friedrich]]) nach Gotha geschickt worden. Camerarius habe alles in Leipzig zurücklassen müssen und nur wenige Dinge eilig zusammenraffen können. Um seine Bücher mache er sich Sorgen. Könnte er doch nur seine ganze Familie irgendwo in Sicherheit bringen! Stiebar möge ihn dabei unterstützen, falls er könne. | ||
Grüße von seiner Familie an Stiebar und seine Familie. Christus möge sie beschützen. (Auch) hier habe es bereits Aufregung gegeben, weil es hieß, es würden Truppen ankommen. Lebewohl. Camerarius habe kaum diese Zeilen schreiben können, weil der Bote gedrängt habe. Christus möge Stiebar und seine Familie beschützen. Amen. | Grüße von seiner Familie an Stiebar und seine Familie. Christus möge sie beschützen. (Auch) hier habe es bereits Aufregung gegeben, weil es hieß, es würden Truppen ankommen. Lebewohl. Camerarius habe kaum diese Zeilen schreiben können, weil der Bote gedrängt habe. Christus möge Stiebar und seine Familie beschützen. Amen. |
Aktuelle Version vom 23. Juli 2022, 14:43 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1038 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 03.01.1547, bearbeitet von Manuel Huth (23.07.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1038 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 185 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1547/01/03 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Merseburg |
Zielort | Würzburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Mi Daniele, quanta haec est conversio |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Schmalkaldischer Krieg (1546-1547); Biographisches (Reise); Biographisches (Familie) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | Benutzer:HIWI4; Benutzer:VG |
Datumsstempel | 23.07.2022 |
Werksigle | OCEp 1038 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Stiebar, 03.01.1547, bearbeitet von Manuel Huth (23.07.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1038 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 185 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1547/01/03 |
Datum gesichert? | ja |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Merseburg |
Zielort | Würzburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Mi Daniele, quanta haec est conversio |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Schmalkaldischer Krieg (1546-1547); Biographisches (Reise); Biographisches (Familie) |
Datumsstempel | 23.07.2022 |
Zielort mutmaßlich.
Regest
Der Krieg habe sich zur Freude einiger von der Donau hierher (nach Leipzig) verlegt. Camerarius sei mit seiner verstörten Familie, seiner Frau (Anna) und dem Säugling (Gottfried), sowie den anderen Mitgliedern seines Haushaltes hastig nach Merseburg geflohen, wo ihn Georg von Anhalt freundlich aufgenommen habe.
Er wünschte, seine Familie könnte in ihre Heimat (Bamberg) zurückkehren! Er bitte Stiebar um seinen Rat. Er wisse nicht, ob die Wege nach Franken sicher seien. Wenn Stiebar etwas darüber wisse, solle er es Camerarius über den Boten (Unbekannt) mitteilen, den (Georg) Dasch auf Camerarius' Geheiß hin aus Gotha (nach Würzburg) gesendet habe. Dasch sei nämlich von seinem Fürsten (wohl Kurfürst Johann Friedrich) nach Gotha geschickt worden. Camerarius habe alles in Leipzig zurücklassen müssen und nur wenige Dinge eilig zusammenraffen können. Um seine Bücher mache er sich Sorgen. Könnte er doch nur seine ganze Familie irgendwo in Sicherheit bringen! Stiebar möge ihn dabei unterstützen, falls er könne.
Grüße von seiner Familie an Stiebar und seine Familie. Christus möge sie beschützen. (Auch) hier habe es bereits Aufregung gegeben, weil es hieß, es würden Truppen ankommen. Lebewohl. Camerarius habe kaum diese Zeilen schreiben können, weil der Bote gedrängt habe. Christus möge Stiebar und seine Familie beschützen. Amen.
(Manuel Huth)
Literatur und weiterführende Links
- Mayer 1952, S. 494