Camerarius an Stiebar, 20.02.1547

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
Camerarius an Stiebar, 03.01.15473 Januar 1547 JL
Camerarius an Stiebar, 26.12.154626 Dezember 1546 JL
Camerarius an Stiebar, 23.12.154623 Dezember 1546 JL
 Briefdatum
Camerarius an Stiebar, 20.02.154720 Februar 1547 JL
 Briefdatum
Camerarius an Stiebar, 12.03.154712 März 1547 JL
Camerarius an Stiebar, 28.05.154728 Mai 1547 JL
Camerarius an Stiebar, 03.06.15473 Juni 1547 JL
Werksigle OCEp 1039
Zitation Camerarius an Stiebar, 20.02.1547, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (29.06.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1039
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 185-186
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Daniel Stiebar von Rabeneck
Datum 1547/02/20
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum 10. Calend. Martii.
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Erfurt
Zielort Würzburg
Gedicht? nein
Incipit Quod mihi et meis bene vertat
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Belagerung Leipzigs (1547); Schmalkaldischer Krieg (1546-1547)
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:VG
Gegengelesen von Benutzer:HIWI4; Benutzer:VG
Datumsstempel 29.06.2023
Werksigle OCEp 1039
Zitation Camerarius an Stiebar, 20.02.1547, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (29.06.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1039
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 185-186
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Daniel Stiebar von Rabeneck
Datum 1547/02/20
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum 10. Calend. Martii.
Sprache Latein
Entstehungsort Erfurt
Zielort Würzburg
Gedicht? nein
Incipit Quod mihi et meis bene vertat
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Belagerung Leipzigs (1547); Schmalkaldischer Krieg (1546-1547)
Datumsstempel 29.06.2023


Entstehungsort ermittelt. Zielort mutmaßlich.

Regest

Camerarius sei heute in Erfurt angekommen, was sich für ihn und seine Familie zum Guten wenden möge. Er überlege, was er nun tun solle. Bisher hätten ihn seine Freunde unterstützt; und er müsse mit Gleichmut ertragen, dass auch er unter dieser allgemeinen Erschütterung des Vaterlands leide. Man habe ihm einige Stellen angeboten und neulich habe sogar ein sehr freundlicher Fürst persönlich mit ihm verhandelt (s. Anm.), aber er bleibe dabei: Er fände es schändlich, nur für sich selbst zu sorgen, während der ganze Staat leide. Es gebe auch andere Gründe, die er diesem Brief nicht anvertrauen wolle. Wenn er könnte, würde er sich gern eine Weile hier (in Erfurt) verkriechen, auch wenn ihm ehrlich gesagt vieles missfalle und ängstige, aber er fürchte, dass etwas von den Dingen geschehe, die "etwas für die Kohle seien" (sc. die Camerarius mit einer Geheimtinte schreiben werde, welche Stiebar dann durch glühende Kohle oder Kohlepulver sichtbar machen könne).

Georg von Anhalt habe ihn entlassen, aber zugleich aufgefordert, baldmöglichst zurückzukehren. Camerarius aber wäre, wenn er könnte, gern bei seiner Familie. Er wisse jedoch nicht, ob dies die Zeitumstände zuließen.

Er danke Stiebar dafür, dass er sich Sorgen mache. Dies seien Zeiten, in denen wahre Freundschaft wie das Gold im Feuer auf die Probe gestellt werde. In Stiebar habe er einen solchen wahren Freund erkannt.

Beteuerung ihrer Freundschaft.

Sie wollten zu Christus beten, dass er die Trümmer des Staates stütze.

Dass dieser Krieg Stiebar (finanzielle) Verluste bereitet habe, könne Camerarius aufgrund seiner eigenen Armut gut nachvollziehen. Aber dies wollten sie Gott überlassen.

Camerarius habe diesen Brief einem jungen, hochgelehrten Mann aus Karlstadt (adolescenti Carolostadiensi erudito) übergeben, der Stiebar berichten werde, was sie über die Belagerung Leipzigs erfahren hätten.

Gott möge sich ihrer erbarmen und sie beschützen.

(Manuel Huth)

Anmerkungen

  • "Man habe ihm einige Stellen angeboten und neulich habe sogar ein sehr freundlicher Fürst persönlich mit ihm verhandelt": Camerarius war am 20.01.1547 mit Georg (Anhalt) nach Dessau an den Hof Joachims von Anhalt gereist. Dort traf am 24.01. Joachim von Brandenburg ein (vgl. Woitkowitz 2003, S. 180). Letzterer dürfte Camerarius die Stelle angeboten haben, vgl. den Brief Melanchthons an Camerarius vom 13.06.1547. Auch die Möglichkeit, eine theologische Professur an der Universität Königsberg zu übernehmen, hat es gegeben: MBW, Nr. 4424.3, 4654.6, 4731.6, 4721.4.
  • "Camerarius habe diesen Brief einem jungen, hochgelehrten Mann aus Karlstadt übergeben": Hiermit ist wahrscheinlich der aus Karlstadt stammende Michael Beuther gemeint, dessen Aufenthalt in Erfurt durch MBW, Nr. 4586.1 belegt ist.

(Freundliche Hinweise von Torsten Woitkowitz, Leipzig)

Literatur und weiterführende Links