Camerarius an Crato, 29.06.1565: Unterschied zwischen den Versionen
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Camerarius habe den [[Erwähnte Person::Unbekannt|jungen Mann aus Liegnitz]], der sich hier (in [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) mit den schönen Wissenschaften und Künsten beschäftigt habe, nicht ohne seinen Brief wegschicken wollen, da dieser ihm gesagt habe, dass er zu Crato kommen werde. Er habe aber eigentlich nichts Dringliches zu schreiben und sei sich nicht sicher, ob sein Bote Crato zu Hause (in [[Erwähnter Ort::Breslau]]) antreffen werde. | |||
Es seien sehr traurige Gerüchte über den Türkenkrieg im Umlauf: Gewaltige Truppen des Feindes strömten zusammen, aber ihr eigenes Heer sei schwach an Zahl und Ausrüstung. Deshalb flüchte man sich überall ins Gebet an eine göttliche Macht. Gut so! Denn ihre natürliche Gesinnung neige hierzu und [[Erwähnte Person::Pindar]] sagte, wie Crato wisse: Gott vollende alles nach seinen Vorstellungen (Pind. P. 2,49). Er hoffe, dass ihre Gebete uneigennützig seien und als fromme Wünsche aufgenommen würden. Dies müsse man durch eine Verbesserung seines Charakters und seines Lebensstils, durch Mitleid und Rücksicht auf die Armen und Schwachen unter Beweis stellen. | |||
Wenn Crato diesem jungen Mann mit seinem Rat, den er bei allem zur Hand habe, helfen könne, solle er dies Camerarius zuliebe gerne tun. Denn dieser habe hier ruhig, ohne sich über irgendetwas zu beklagen, gelebt und ihm die Freude gemacht, ihm seine Abreise anzukündigen, und ihm so eine Gelegenheit gegeben, an Crato zu schreiben. | |||
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Sein Sohn [[Erwähnte Person::Philipp Camerarius|Philipp]] habe seine Reise nach [[Erwähnter Ort::Neapel]] beendet und sei nach [[Erwähnter Ort::Rom]] zurückgekehrt. Seinem Bruder habe er geschrieben, dass eine Flotte türkischer Piraten bis in den Hafen von [[Erwähnter Ort::Ostia]] gefahren sei und alles ringsumher ruhig in Augenschein genommen habe. | |||
Von [[Erwähnte Person::Ludwig Camerarius|Ludwig]] habe er noch keinen Brief aus Frankreich erhalten. | |||
Grüße von Camerarius' Familie an Crato und seine Familie. Lebewohl. | |||
(Anne Kram) | |||
=== Literatur und weiterführende Links === | |||
* http://www.aerztebriefe.de/id/00004995 |
Aktuelle Version vom 10. Januar 2024, 17:00 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1178 |
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Zitation | Camerarius an Crato, 29.06.1565, bearbeitet von Manuel Huth, Anne Kram und Ulrich Schlegelmilch (10.01.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1178 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 366-367 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Crato |
Datum | 1565/06/29 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | 3. Cal. Quintil. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Breslau |
Gedicht? | nein |
Incipit | Non volui hunc adolescentem Lignicensem |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Familie); Türkenkriege/Türkengefahr |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:AK; Benutzer:US |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 10.01.2024 |
Werksigle | OCEp 1178 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Crato, 29.06.1565, bearbeitet von Manuel Huth, Anne Kram und Ulrich Schlegelmilch (10.01.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1178 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 366-367 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Crato |
Datum | 1565/06/29 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | 3. Cal. Quintil. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Breslau |
Gedicht? | nein |
Incipit | Non volui hunc adolescentem Lignicensem |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Familie); Türkenkriege/Türkengefahr |
Datumsstempel | 10.01.2024 |
Zielort mutmaßlich
Regest
Camerarius habe den jungen Mann aus Liegnitz, der sich hier (in Leipzig) mit den schönen Wissenschaften und Künsten beschäftigt habe, nicht ohne seinen Brief wegschicken wollen, da dieser ihm gesagt habe, dass er zu Crato kommen werde. Er habe aber eigentlich nichts Dringliches zu schreiben und sei sich nicht sicher, ob sein Bote Crato zu Hause (in Breslau) antreffen werde.
Es seien sehr traurige Gerüchte über den Türkenkrieg im Umlauf: Gewaltige Truppen des Feindes strömten zusammen, aber ihr eigenes Heer sei schwach an Zahl und Ausrüstung. Deshalb flüchte man sich überall ins Gebet an eine göttliche Macht. Gut so! Denn ihre natürliche Gesinnung neige hierzu und Pindar sagte, wie Crato wisse: Gott vollende alles nach seinen Vorstellungen (Pind. P. 2,49). Er hoffe, dass ihre Gebete uneigennützig seien und als fromme Wünsche aufgenommen würden. Dies müsse man durch eine Verbesserung seines Charakters und seines Lebensstils, durch Mitleid und Rücksicht auf die Armen und Schwachen unter Beweis stellen.
Wenn Crato diesem jungen Mann mit seinem Rat, den er bei allem zur Hand habe, helfen könne, solle er dies Camerarius zuliebe gerne tun. Denn dieser habe hier ruhig, ohne sich über irgendetwas zu beklagen, gelebt und ihm die Freude gemacht, ihm seine Abreise anzukündigen, und ihm so eine Gelegenheit gegeben, an Crato zu schreiben.
Gerade sei sein Sohn Johannes vom Hof des Pfalzgrafen Wolfgang zurückgekommen. Er habe aber noch nicht mit ihm über ihre Angelegenheiten sprechen können. Johannes bereite ihm aber neue Sorgen.
Sein Sohn Philipp habe seine Reise nach Neapel beendet und sei nach Rom zurückgekehrt. Seinem Bruder habe er geschrieben, dass eine Flotte türkischer Piraten bis in den Hafen von Ostia gefahren sei und alles ringsumher ruhig in Augenschein genommen habe.
Von Ludwig habe er noch keinen Brief aus Frankreich erhalten.
Grüße von Camerarius' Familie an Crato und seine Familie. Lebewohl.
(Anne Kram)