Camerarius an Stiebar, 10.04.1526: Unterschied zwischen den Versionen
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Camerarius wundere sich, dass er so lange von Stiebar keinen Brief bekommen habe. Vermutlich habe Stiebar irgendetwas an der Aufrechterhaltung des Briefwechsels gehindert. Was es auch immer sei, Stiebar möchte diese Angelegenheit bitte kurz unterbrechen und Camerarius über seine Gesundheit und umfänglich von seiner Situation unterrichten. | Camerarius wundere sich, dass er so lange von Stiebar keinen Brief bekommen habe. Vermutlich habe Stiebar irgendetwas an der Aufrechterhaltung des Briefwechsels gehindert. Was es auch immer sei, Stiebar möchte diese Angelegenheit bitte kurz unterbrechen und Camerarius über seine Gesundheit und umfänglich von seiner Situation unterrichten. | ||
Camerarius habe eine doppelte Aufgabe für Stiebar, was recht kühn sei angesichts ihres Verhältnisses. Vermutlich erinnere sich Stiebar daran, dass Camerarius bei einem Aufenthalt in [[Erwähnter Ort::Würzburg]] einen handschriftlichen [[Erwähntes Werk::Unbekannter Geschichtskodex im Schottenkloster (Handschrift)|Codex]] in der Bibliothek des [[Erwähnter Ort::Schottenkloster (Diözese Würzburg)|Schottenklosters]] bemerkt habe. Zumindest bei der Einsichtnahme glaube Camerarius, dass dieser Codex nicht zu verachten sei. Stiebar solle also bei Gelegenheit herausfinden, was es für ein Buch sei und ob es der Mühe wert sei, | Camerarius habe eine doppelte Aufgabe für Stiebar, was recht kühn sei angesichts ihres Verhältnisses. Vermutlich erinnere sich Stiebar daran, dass Camerarius bei einem Aufenthalt in [[Erwähnter Ort::Würzburg]] einen handschriftlichen [[Erwähntes Werk::Unbekannter Geschichtskodex im Schottenkloster (Handschrift)|Codex]] in der Bibliothek des [[Erwähnter Ort::Schottenkloster (Diözese Würzburg)|Schottenklosters]] bemerkt habe. Zumindest bei der Einsichtnahme glaube Camerarius, dass dieser Codex nicht zu verachten sei. Stiebar solle also bei Gelegenheit herausfinden, was es für ein Buch sei und ob es der Mühe wert sei, den Kodex zu lesen. | ||
Wie Camerarius neulich gelesen habe, habe ([[Erwähnte Person::Konrad von Lichtenau]] in dem [[Erwähntes Werk::Chronicon Urspergense]]) angemerkt, dass [[Erwähnte Person::Adalbert von Babenberg|Adalbert (von Babenberg)]], der Neffe Othos (s. Anm.), sieben Jahre lang dem Ansturm [[Erwähnte Person::Ludwig das Kind|Ludwigs des Kindes]], des König des Ostfrankenreichs, widerstanden habe. Sein Sitz sei die [[Erwähnter Ort::Babenburg (Bamberg)|Babenburg]] gewesen. Bei einer Belagerung sei er durch eine Täuschung [[Erwähnte Person::Hatto I.|Hattos]] (des Erzbischofs von Mainz) in die Gewalt des Königs geraten, hingerichtet und in der Stadt "Tharissa" beerdigt worden. Cameraius scheine es in ganz Franken keinen passenden Ort zu geben außer das [[Erwähnter Ort::Kloster Theres (Diözese Würzburg)|Kloster Theres]]. Stiebar möge bitte in Erfahrung bringen, ob Adalbert dort beerdigt sei, und ggf. weitere Dinge, die ihm für dieses Ereignis relevant schienen. | Wie Camerarius neulich gelesen habe, habe ([[Erwähnte Person::Konrad von Lichtenau]] in dem [[Erwähntes Werk::Chronicon Urspergense]]) angemerkt, dass [[Erwähnte Person::Adalbert von Babenberg|Adalbert (von Babenberg)]], der Neffe Othos (s. Anm.), sieben Jahre lang dem Ansturm [[Erwähnte Person::Ludwig das Kind|Ludwigs des Kindes]], des König des Ostfrankenreichs, widerstanden habe. Sein Sitz sei die [[Erwähnter Ort::Babenburg (Bamberg)|Babenburg]] gewesen. Bei einer Belagerung sei er durch eine Täuschung [[Erwähnte Person::Hatto I.|Hattos]] (des Erzbischofs von Mainz) in die Gewalt des Königs geraten, hingerichtet und in der Stadt "Tharissa" beerdigt worden. Cameraius scheine es in ganz Franken keinen passenden Ort zu geben außer das [[Erwähnter Ort::Kloster Theres (Diözese Würzburg)|Kloster Theres]]. Stiebar möge bitte in Erfahrung bringen, ob Adalbert dort beerdigt sei, und ggf. weitere Dinge, die ihm für dieses Ereignis relevant schienen. |
Version vom 10. Oktober 2018, 16:11 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0975 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 10.04.1526, bearbeitet von Manuel Huth (10.10.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0975 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 110-111 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1526/04/10 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 4. Id. April. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Te nihil accepisse litterarum nos tamdiu |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Buchbesitz); Pest (Würzburg); Babenberger Fehde (Anfang 10. Jh.); Bibliothek (Schottenkloster Würzburg) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 10.10.2018 |
Werksigle | OCEp 0975 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 10.04.1526, bearbeitet von Manuel Huth (10.10.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0975 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 110-111 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1526/04/10 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 4. Id. April. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Te nihil accepisse litterarum nos tamdiu |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Buchbesitz); Pest (Würzburg); Babenberger Fehde (Anfang 10. Jh.); Bibliothek (Schottenkloster Würzburg) |
Datumsstempel | 10.10.2018 |
Regest
Camerarius wundere sich, dass er so lange von Stiebar keinen Brief bekommen habe. Vermutlich habe Stiebar irgendetwas an der Aufrechterhaltung des Briefwechsels gehindert. Was es auch immer sei, Stiebar möchte diese Angelegenheit bitte kurz unterbrechen und Camerarius über seine Gesundheit und umfänglich von seiner Situation unterrichten.
Camerarius habe eine doppelte Aufgabe für Stiebar, was recht kühn sei angesichts ihres Verhältnisses. Vermutlich erinnere sich Stiebar daran, dass Camerarius bei einem Aufenthalt in Würzburg einen handschriftlichen Codex in der Bibliothek des Schottenklosters bemerkt habe. Zumindest bei der Einsichtnahme glaube Camerarius, dass dieser Codex nicht zu verachten sei. Stiebar solle also bei Gelegenheit herausfinden, was es für ein Buch sei und ob es der Mühe wert sei, den Kodex zu lesen.
Wie Camerarius neulich gelesen habe, habe (Konrad von Lichtenau in dem Chronicon Urspergense) angemerkt, dass Adalbert (von Babenberg), der Neffe Othos (s. Anm.), sieben Jahre lang dem Ansturm Ludwigs des Kindes, des König des Ostfrankenreichs, widerstanden habe. Sein Sitz sei die Babenburg gewesen. Bei einer Belagerung sei er durch eine Täuschung Hattos (des Erzbischofs von Mainz) in die Gewalt des Königs geraten, hingerichtet und in der Stadt "Tharissa" beerdigt worden. Cameraius scheine es in ganz Franken keinen passenden Ort zu geben außer das Kloster Theres. Stiebar möge bitte in Erfahrung bringen, ob Adalbert dort beerdigt sei, und ggf. weitere Dinge, die ihm für dieses Ereignis relevant schienen.
Hier (in Nürnberg?) heiße es, in Würzburg beginne die Pest zu grassieren.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- "der Neffe Othos": unklar (nepos Othonis).
Literatur und weiterführende Links
- Mayer 1952, S. 486.