Camerarius an Stiebar, 01.1531a: Unterschied zwischen den Versionen
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Camerarius berichtet, er sei vor der Veröffentlichung der Edition der ersten beiden Bücher von Quintilians "Institutio oratoria" von Freunden aufgefordert worden, zentrale oder schwierige Stellen zu kommentieren. Dies habe er gerne unternommen und insbesondere die Ausführungen zum 1. Buch seien für ''studiosi linguae Latinae'' hilfreich. Auch die Annotationes widmet er | Camerarius berichtet, er sei vor der Veröffentlichung der Edition der ersten beiden Bücher von Quintilians "Institutio oratoria" von Freunden aufgefordert worden, zentrale oder schwierige Stellen zu kommentieren. Dies habe er gerne unternommen und insbesondere die Ausführungen zum 1. Buch seien für ''studiosi linguae Latinae'' hilfreich. Auch die Annotationes widmet er Daniel Stiebar.<br /> | ||
Camerarius klagt über schlechte Lehrer und schlechte Ausbildung und gibt eine Definition der richtigen Ausbildung: ''Perfectam eruditionem voco, id quod significat, animum linguamque instructam virtute & eloquentia''. (Bl. Q4v)<br /> | Camerarius klagt über schlechte Lehrer und schlechte Ausbildung und gibt eine Definition der richtigen Ausbildung: ''Perfectam eruditionem voco, id quod significat, animum linguamque instructam virtute & eloquentia''. (Bl. Q4v)<br /> | ||
Er gibt eine Anleitung zur richtigen Auslegung der Autoren. Diese enthalten auch Ausführungen zur Vita Quintilians und zur von [[Erwähnte Person::Quintilian]] selbst kritisierten Sprachentwicklung seiner Zeit gegenüber der Sprache zur Zeit [[Erwähnte Person::Cicero|Ciceros]] (diese wird Bl. Q5v/Q6r charakterisiert als ''locutio integerrima & rectissima'' und ''perfecta eloquentia'') und ihrer weiteren Degeneration. Bei der Lektüre Quintilians sollte man sich immer Cicero als Stilideal vergegenwärtigen. Es geht Camerarius in erster Linie um die Bewahrung der Integrität der lateinischen Sprache (worüber er ein kurzes Werk für die ''studiosi'' herausgeben wird, Bl. Q6r). Klare Richtschnur für das ''genus dicendi'' ist Cicero (Bl. Q6v: ''Ciceroniana perfectio''; ''vera et absoluta eloquentia''). | Er gibt eine Anleitung zur richtigen Auslegung der Autoren. Diese enthalten auch Ausführungen zur Vita Quintilians und zur von [[Erwähnte Person::Quintilian]] selbst kritisierten Sprachentwicklung seiner Zeit gegenüber der Sprache zur Zeit [[Erwähnte Person::Cicero|Ciceros]] (diese wird Bl. Q5v/Q6r charakterisiert als ''locutio integerrima & rectissima'' und ''perfecta eloquentia'') und ihrer weiteren Degeneration. Bei der Lektüre Quintilians sollte man sich immer Cicero als Stilideal vergegenwärtigen. Es geht Camerarius in erster Linie um die Bewahrung der Integrität der lateinischen Sprache (worüber er ein kurzes Werk für die ''studiosi'' herausgeben wird, Bl. Q6r). Klare Richtschnur für das ''genus dicendi'' ist Cicero (Bl. Q6v: ''Ciceroniana perfectio''; ''vera et absoluta eloquentia''). |
Version vom 9. Mai 2017, 15:31 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp Stiebar (E), 01.1531a |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 01.1531a, bearbeitet von Marion Gindhart (09.05.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_Stiebar_(E),_01.1531a |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Quintilian, Institutionum oratoriarum libri duo, 1531 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. Q3r-Q7r |
Zweitdruck in | Mosellanus, Annotationes in Quintiliani Rhetoricas institutiones, 1532 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 213-217 |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1531/01 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Der Kolophon des Drucks gibt das Datum Anno M.D.XXXI. Mense Ianuario. Wann genau der Widmungsbrief an Stiebar verfasst wurde, ist nicht bekannt. |
Unscharfes Datum Beginn | 1531/01/01 |
Unscharfes Datum Ende | 1531/01/31 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Absolutis duobus libris Quintiliani, eos enim statueram in praesentia correctos aedere (!) |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | Camerarius, Annotationes in Quintilianum, 1531 |
Kurzbeschreibung | Camerarius widmet die Annotationes zu den ersten beiden Büchern der „Institutio oratoria“, die er nach Fertigstellung der Textausgabe als Hilfe für die studiosi linguae Latinae verfasst hat, Daniel Stiebar. Er äußert sich über die richtige Ausbildung, über die korrekte Auslegung von Autoren und über Cicero als unhintergehbares Stilideal. |
Anlass | |
Register | Stilkritik; Sprachentwicklung; Hermeneutik; Ciceronianismus; Widmungsbrief; Bildungsreform |
Handschrift | |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MG |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 9.05.2017 |
Werksigle | OCEp Stiebar (E), 01.1531a |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 01.1531a, bearbeitet von Marion Gindhart (09.05.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_Stiebar_(E),_01.1531a |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Quintilian, Institutionum oratoriarum libri duo, 1531 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. Q3r-Q7r |
Zweitdruck in | Mosellanus, Annotationes in Quintiliani Rhetoricas institutiones, 1532 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 213-217 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1531/01 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Der Kolophon des Drucks gibt das Datum Anno M.D.XXXI. Mense Ianuario. Wann genau der Widmungsbrief an Stiebar verfasst wurde, ist nicht bekannt. |
Unscharfes Datum Beginn | 1531/01/01 |
Unscharfes Datum Ende | 1531/01/31 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Absolutis duobus libris Quintiliani, eos enim statueram in praesentia correctos aedere (!) |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | Camerarius, Annotationes in Quintilianum, 1531 |
Kurzbeschreibung | Camerarius widmet die Annotationes zu den ersten beiden Büchern der „Institutio oratoria“, die er nach Fertigstellung der Textausgabe als Hilfe für die studiosi linguae Latinae verfasst hat, Daniel Stiebar. Er äußert sich über die richtige Ausbildung, über die korrekte Auslegung von Autoren und über Cicero als unhintergehbares Stilideal. |
Register | Stilkritik; Sprachentwicklung; Hermeneutik; Ciceronianismus; Widmungsbrief; Bildungsreform |
Datumsstempel | 9.05.2017 |
[[Kategorie:Fehler: Ungültige Zeitangabe]]
Regest
Camerarius berichtet, er sei vor der Veröffentlichung der Edition der ersten beiden Bücher von Quintilians "Institutio oratoria" von Freunden aufgefordert worden, zentrale oder schwierige Stellen zu kommentieren. Dies habe er gerne unternommen und insbesondere die Ausführungen zum 1. Buch seien für studiosi linguae Latinae hilfreich. Auch die Annotationes widmet er Daniel Stiebar.
Camerarius klagt über schlechte Lehrer und schlechte Ausbildung und gibt eine Definition der richtigen Ausbildung: Perfectam eruditionem voco, id quod significat, animum linguamque instructam virtute & eloquentia. (Bl. Q4v)
Er gibt eine Anleitung zur richtigen Auslegung der Autoren. Diese enthalten auch Ausführungen zur Vita Quintilians und zur von Quintilian selbst kritisierten Sprachentwicklung seiner Zeit gegenüber der Sprache zur Zeit Ciceros (diese wird Bl. Q5v/Q6r charakterisiert als locutio integerrima & rectissima und perfecta eloquentia) und ihrer weiteren Degeneration. Bei der Lektüre Quintilians sollte man sich immer Cicero als Stilideal vergegenwärtigen. Es geht Camerarius in erster Linie um die Bewahrung der Integrität der lateinischen Sprache (worüber er ein kurzes Werk für die studiosi herausgeben wird, Bl. Q6r). Klare Richtschnur für das genus dicendi ist Cicero (Bl. Q6v: Ciceroniana perfectio; vera et absoluta eloquentia).