Camerarius an Stiebar, 20.12.1529

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
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Camerarius an Stiebar, 13.08.153015 Juli 1530 JL
Camerarius an Stiebar, 01.15311531 JL
Werksigle OCEp 0997
Zitation Camerarius an Stiebar, 20.12.1529, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (31.08.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0997
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 134
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Daniel Stiebar von Rabeneck
Datum 1529/12/20
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum Laut Druck: 13. Calend. Ianuar. 31 (Jahr ist wohl falsch; vgl. Anmerkungen zum Datum)
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Nürnberg
Zielort Basel
Gedicht? nein
Incipit Non veni ad Huttenum
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Biographisches (Krankheit); Biographisches (Finanzielles); Politische Neuigkeiten; Türkenkriege/Türkengefahr
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen [[Notizen::An US: unsicher, "die Angst vor ... hervorriefen"

VG, 4.10.22:

  • Die Datierung des Geschwürs entnahm ich der Ausarbeitung von MH zur Medizin, Fußnote 22. Erlauben die dortigen Angaben auch eine Datierung ins Jahr 1527? Oder ist vielleicht gar nicht das Geschwür gemeint?

AH 31.08.2023: Falls Frage noch aktuell, vgl. Medizin (CamLex): Das Geschwür begann offenbar 1528. 27 habe ich noch nirgends gefunden. Das Geschwür ist aber definitiv gemeint.]]

Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:VG
Gegengelesen von Benutzer:JS
Datumsstempel 31.08.2023
Werksigle OCEp 0997
Zitation Camerarius an Stiebar, 20.12.1529, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (31.08.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0997
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 134
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Daniel Stiebar von Rabeneck
Datum 1529/12/20
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum Laut Druck: 13. Calend. Ianuar. 31 (Jahr ist wohl falsch; vgl. Anmerkungen zum Datum)
Sprache Latein
Entstehungsort Nürnberg
Zielort Basel
Gedicht? nein
Incipit Non veni ad Huttenum
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Biographisches (Krankheit); Biographisches (Finanzielles); Politische Neuigkeiten; Türkenkriege/Türkengefahr
Datumsstempel 31.08.2023


Entstehungs- und Zielort mutmaßlich

Regest

Camerarius habe wegen Durchfalls (citata alvus) zu Hause bleiben müssen und daher (Moritz von) Hutten nicht besucht. Er freue sich, dass Stiebar die Dienste des Camerarius willkommen waren (s. Anm.). Den Schuldschein (syngrapha) hätte er Stiebar neulich schicken müssen, habe es aber vergessen. Er hätte ihn dennoch im Beisein von Stiebars Verwalter zerrissen, aber ihr gegenseitiges Vertrauen benötige kein Papier, da Camerarius und Stiebar einander doch gut kennten.

Camerarius sei aufgrund seiner hartnäckig eiternden Wade verhindert und werde während des Herumsitzens von Melancholie gequält. Deswegen habe er beschlossen, bei nächster Gelegenheit irgendwohin zu reisen – am Besten zu Stiebar, falls dieser ihn bei sich haben wolle.

Camerarius schicke Stiebar über dessen Verwalter einen Brief aus Straßburg zusammen mit dem (bestellten) Gerät. Er habe dem Verwalter die Transportkosten genannt.

(Hier in Nürnberg) hätten sich irgendwelche Gerüchte verbreitet, die Angst vor Ulrich von Württemberg hervorriefen. Deshalb bitte (König) Ferdinand seine Verbündeten, Truppen aufzustellen. Darüber werde beraten.

Zweifellos habe Stiebar gehört, dass der Woiwode Johann (Zápolya) in Buda belagert werde. Wie Camerarius es sehe, stünden die Chancen gut, dass es in den Besitz König Ferdinands komme, denn den Belagerten mache der Hunger sehr zu schaffen und es heiße, man könne ihnen nicht mehr rechtzeitig Entsatz schicken. Nichts, heiße es, sei unermüdlicher als die Spanier (sc. die spanischen Soldaten). Nur selten hingegen würden die (fränkischen?) Soldaten gelobt.

(Manuel Huth)

Anmerkungen

  • "die Dienste des Camerarius": bezieht sich auf das Angebot des Camerarius, Stiebar Geld zu leihen.
  • "die Angst vor Ulrich von Württemberg": Ulrich von Württemberg hatte 1519 sein Herzogtum verloren und suchte Unterschlupf, das er 1527 bei Philipp I. (Hessen) fand. Mit dessen Hilfe konnte er es 1534 zurückerobern.

Anmerkungen zum Datum

  • Die erste Belagerung Zápolyas in Buda fand 1527 fand, die zweite 1529.
  • Zum Geschwür im Bein des C.: Camerarius datiert die Erkrankung in biographischen Notizen auf das Jahr 1529 (München, BSB, Clm 10376, Nr. 6, Bl. 7r), seine Söhne auf das Jahr 1528 (München, BSB, Clm 10376, Nr. 8, Bl. 7r/15r). Für 1527 gibt es keine Anhaltspunkte.
  • Aus dem Brief geht hervor, dass sich Stiebar nicht in Würzburg aufhielt, sondern auswärts. Das kann sich auf sein Studium beziehen, das er zwischen 1527 und 1530 in Basel, Dôle und Freiburg im Breisgau absolvierte. Im April 1530 kehrte er endgültig nach Würzburg zurück. Ziemlich sicher ist der Brief also vor 1530 entstanden.
  • Das Jahr 1529 wird bestätigt durch die Tatsache, dass die Bedrohung durch Herzog Ulrich von Württemberg, der von Philipp von Hessen unterstützt wurde, erst im Sommer 1529 begann. Vgl. MBW - Regesten online, Nr. 804.3, 807.2, 809.3 und 862.
  • Moritz von Hutten wurde am 20. Dezember 1529 an der Universität Freiburg immatrikuliert.

(Wir danken Torsten Woitkowitz, Leipzig, für zahlreiche Hinweise zur Datierung.)

Literatur und weiterführende Links