Camerarius an Fabricius, kurz nach dem 02.07.1555: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Benutzer:VG|VG]] ([[Benutzer Diskussion:VG|Diskussion]]) 11:22, 8. Apr. 2024 (CEST) Unter Berufung auf https://www.google.de/books/edition/Pedanii_Dioscoridis_de_materia_medica_li/JwAUAAAAQAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=%22scobes%22+succus&pg=PA109&printsec=frontcover schließt TW, dass scobes succi ein Heilmittel ist. Vll. hilft das weiter? | |||
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Entstehungsort ermittelt; Zielort mutmaßlich. | |||
=== Hinweise zur Datierung === | |||
Im Brief wird der Tod [[Johann Roßbach|Johann Roßbachs]] als kurz zurückliegend bezeichnet. Er war am 02.07.1555 verstorben. Demzufolge wird sich der Besuch Melanchthons auf die Visitation 13.-15.2.1555 beziehen (vgl. MBW 7410.4 und [[Scheible 1998]], S. 644). Camerarius kam Anfang Juli vom Augsburger Reichstag zurück (vgl. [https://melanchthon.hadw-bw.de/regesten.html MBW - Regesten online], Nr. 7533.1). Sein Steinleiden ist auch in [https://melanchthon.hadw-bw.de/regesten.html MBW - Regesten online], Nr. 7550.5 erwähnt. Somit ist eine Datierung in den August 1555 realistisch. | |||
=== Regest === | |||
[[Erwähnte Person::Philipp Melanchthon|Philipp Melanchthon]] solle einige Zeit bei Fabricius (in [[Erwähnter Ort::Meißen]]) verbracht haben. Camerarius wünsche, dass dies Fabricius (und der [[Erwähnte Körperschaft::Fürstenschule (Meißen)|Fürstenschule in Meißen]]) Nutzen gebracht habe. Bezüglich des Nachfolgers ([[Erwähnte Person::Johann Faust]]) des kürzlich verstorbenen Schulverwalters ([[Erwähnte Person::Johann Roßbach|Johann Roßbachs]]) habe Camerarius einige Gerüchte gehört. Man habe ihn "Cheiron" genannt. Die doppelte Bedeutung dieses Wortes (s. Anm.) habe Camerarius beunruhigt. Der Verstorbene möge selig sein, besonders da, wie [[Erwähnte Person::Synesios von Kyrene|Synesios]] (in Brief 67) geschrieben habe, jede Feindschaft mit dem Tod ende. Der Nachfolger werde durch seine Taten zeigen, ob er etwas tauge. | |||
Camerarius habe diesen Brief einem jungen Mann ([[Erwähnte Person::Unbekannt]]) gegeben, der ihm gelehrt und tüchtig erschienen sei. Der Bote werde Fabricius ein Gefäß übergeben, in dem er ''scobes succi'' (unklar) gesammelt habe, sowie ein Büchlein. Fabricius möge es bitte an Camerarius' Sohn (wohl [[Erwähnte Person::Philipp Camerarius]]) weitergeben. | |||
Neulich nach seiner Rückkehr (nach [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) habe Camerarius unter einem heftigen Schnupfen gelitten und danach an einer Verstopfung (der Nase?) (ἔμφραξις τῶν ἐκκριτικῶν κάτω πόρων), die ihn äußerst entkräftet habe. | |||
Jetzt fühle er sich besser. Lebewohl. | |||
(Manuel Huth) | |||
=== Anmerkung === | |||
* "Die doppelte Bedeutung dieses Wortes": Das Wort χείρων bedeutet einerseits "schlechter", andererseits ist es der Name des Kentauren Cheiron. Zudem kann χείρ als "Faust" übersetzt werden, was der Name des neuen Verwalters ist. |
Aktuelle Version vom 8. April 2024, 11:22 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0862 |
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Zitation | Camerarius an Fabricius, kurz nach dem 02.07.1555, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (08.04.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0862 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 509-510 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Georg Fabricius |
Datum | 1555 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Datum (im Druck o.D.; s. Hinweise zur Datierung) |
Unscharfes Datum Beginn | 1555-07-02 |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Meißen |
Gedicht? | nein |
Incipit | Philippum apud vos aliquantisper |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Krankheit); Biographisches (Familie); Büchersendung |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | [[Notizen::Überprüfen, ob es nicht eher eine Verstopfung der Nieren ist, vgl. OCEp 0949
US 10.11.18: Scobes succi vielleicht ausgepreßter Saft? VG, 20.3.23: Datierung eingrenzen? VG (Diskussion) 11:22, 8. Apr. 2024 (CEST) Unter Berufung auf https://www.google.de/books/edition/Pedanii_Dioscoridis_de_materia_medica_li/JwAUAAAAQAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=%22scobes%22+succus&pg=PA109&printsec=frontcover schließt TW, dass scobes succi ein Heilmittel ist. Vll. hilft das weiter?]] |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | Benutzer:HIWI4; Benutzer:US; Benutzer:VG |
Datumsstempel | 8.04.2024 |
Werksigle | OCEp 0862 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Fabricius, kurz nach dem 02.07.1555, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (08.04.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0862 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 509-510 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Georg Fabricius |
Datum | 1555 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Datum (im Druck o.D.; s. Hinweise zur Datierung) |
Unscharfes Datum Beginn | 1555-07-02 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Meißen |
Gedicht? | nein |
Incipit | Philippum apud vos aliquantisper |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Krankheit); Biographisches (Familie); Büchersendung |
Datumsstempel | 8.04.2024 |
Entstehungsort ermittelt; Zielort mutmaßlich.
Hinweise zur Datierung
Im Brief wird der Tod Johann Roßbachs als kurz zurückliegend bezeichnet. Er war am 02.07.1555 verstorben. Demzufolge wird sich der Besuch Melanchthons auf die Visitation 13.-15.2.1555 beziehen (vgl. MBW 7410.4 und Scheible 1998, S. 644). Camerarius kam Anfang Juli vom Augsburger Reichstag zurück (vgl. MBW - Regesten online, Nr. 7533.1). Sein Steinleiden ist auch in MBW - Regesten online, Nr. 7550.5 erwähnt. Somit ist eine Datierung in den August 1555 realistisch.
Regest
Philipp Melanchthon solle einige Zeit bei Fabricius (in Meißen) verbracht haben. Camerarius wünsche, dass dies Fabricius (und der Fürstenschule in Meißen) Nutzen gebracht habe. Bezüglich des Nachfolgers (Johann Faust) des kürzlich verstorbenen Schulverwalters (Johann Roßbachs) habe Camerarius einige Gerüchte gehört. Man habe ihn "Cheiron" genannt. Die doppelte Bedeutung dieses Wortes (s. Anm.) habe Camerarius beunruhigt. Der Verstorbene möge selig sein, besonders da, wie Synesios (in Brief 67) geschrieben habe, jede Feindschaft mit dem Tod ende. Der Nachfolger werde durch seine Taten zeigen, ob er etwas tauge.
Camerarius habe diesen Brief einem jungen Mann (Unbekannt) gegeben, der ihm gelehrt und tüchtig erschienen sei. Der Bote werde Fabricius ein Gefäß übergeben, in dem er scobes succi (unklar) gesammelt habe, sowie ein Büchlein. Fabricius möge es bitte an Camerarius' Sohn (wohl Philipp Camerarius) weitergeben.
Neulich nach seiner Rückkehr (nach Leipzig) habe Camerarius unter einem heftigen Schnupfen gelitten und danach an einer Verstopfung (der Nase?) (ἔμφραξις τῶν ἐκκριτικῶν κάτω πόρων), die ihn äußerst entkräftet habe.
Jetzt fühle er sich besser. Lebewohl.
(Manuel Huth)
Anmerkung
- "Die doppelte Bedeutung dieses Wortes": Das Wort χείρων bedeutet einerseits "schlechter", andererseits ist es der Name des Kentauren Cheiron. Zudem kann χείρ als "Faust" übersetzt werden, was der Name des neuen Verwalters ist.