Camerarius an Karlowitz, 17.12.1568: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Entstehungsort ermittelt.
Entstehungsort ermittelt.


=== Regest (von Torsten Woitkowitz) ===
=== Regest (von Torsten Woitkowitz) ===
(1) Wie C. K. schon schrieb, erwies [[Erwähnte Person::Florian Griespek von Griespach|Florian Griespeck]] C. außerordentliche Gastfreundschaft. Mit einer neuen Kutsche kam C. am 10. Dezember in [[Erwähnter Ort::Dresden]] an. Am folgenden Tag von [[Erwähnte Person::August (Sachsen)|Kurfürst August]], der [[Erwähnte Person::Wilhelm IV. (Hessen-Kassel)|Wilhelm]] entgegenzog, in der Hofkutsche verabschiedet, traf C., über [[Erwähnter Ort::Meißen]] reisend, vor drei Tagen in [[Erwähnter Ort::Leipzig]] ein.  
(1) Wie C. K. schon schrieb ([[Erwähntes Werk::OCEp 0923]]), erwies [[Erwähnte Person::Florian Griespek von Griespach|Florian Griespeck]] C. außerordentliche Gastfreundschaft, obwohl jener selbst in diesem Ort ([[Erwähnter Ort::Kuttenberg]]) nur Gast war. Nach ihrer Trennung kamen sie (C. und sein Sohn [[Erwähnte Person::Ludwig Camerarius|Ludwig]]) mit einer neuen Kutsche am 10. Dezember in [[Erwähnter Ort::Dresden]] an. Am folgenden Tag wurde die Ankunft des hochberühmten Fürsten [[Erwähnte Person::Johann Wilhelm (Sachsen-Weimar)|(Herzog Johann) Wilhelm (von Sachsen)]] erwartet. Von dem ihm entgegenziehenden Kurfürst [[Erwähnte Person::August (Sachsen)|August (von Sachsen)]] verabschiedet, fuhren sie in der Hofkutsche nach Meißen und trafen vor drei Tagen in [[Erwähnter Ort::Leipzig]] ein.


(2) [[Erwähnte Person::Thanner]] übermittelt diesen Brief.  
(2) Unser Thanner (unbekannt; s. Anm.) übermittelt diesen Brief.  


(3) C. hat die von K. in [[Erwähnter Ort::Wien]] zurückgelassenen Sachen bis auf einige von Herrn [[Erwähnte Person::Georg Gienger von Rotteneck|Gienger]] zurückbehaltene Bücher mitgebracht.  
(3) Sie haben die von K. in [[Erwähnter Ort::Wien]] zurückgelassenen Sachen bis auf einige von Herrn [[Erwähnte Person::Georg Gienger von Rotteneck|(Georg) Gienger (von Rotteneck)]] zurückbehaltene Bücher mitgebracht.  


(4) Über Wien hofft C. K. bald mündlich erzählen zu können. C. hat nicht so viel ausgerichtet, obwohl der Kaiser selbst guten Willens ist. C. wünscht alles Gute (für die weiteren Verhandlungen).  
(4) Über Wien hofft C. K. bald mündlich erzählen zu können. Die hochbedeutsamen (Religions-)Angelegenheiten (in Wien) sind nach Ansicht von C. nicht mit der erforderlichen Sorge und Sorgfalt betrieben worden, obwohl auch jetzt noch [[Erwähnte Person::Maximilian II. (HRR)|der Kaiser]] besten Willens ist. C. wünscht alles Gute (für die weiteren Verhandlungen).  


(5) Segenswunsch für K., seine Ehefrau, deren Söhne C. in Meißen begrüßt hat, und für die Seinen.
(5) Wohlergehenswunsch für K., seine Ehefrau ([[Erwähnte Person::Clara von Karlowitz|Clara von Gersdorf]], geb. von Breitenbach), deren Söhne ([[Erwähnte Person::August von Gersdorf]] u. Otto [[Erwähnte Person::Heinrich von Gersdorf]]) C. in [[Erwähnter Ort::Meißen]] (an der [[Erwähnte Körperschaft::Fürstenschule (Meißen)|Fürstenschule]]) begrüßt hat, und für die Seinen.
 
(Torsten Woitkowitz)
 
=== Anmerkungen ===
* Zum eigenhändigen Bericht von Camerarius an Kurfürst August über die Verhandlungen in Wien siehe im [[Dresden, HStA|Sächsischen Staatsarchiv Dresden]] die Akte (10024 Geheimer Rat) Loc. 9936/53, Bl. 3r-8v. Herzog Johann Wilhelm von Sachsen, der dem Religionsgespräch in [[Altenburg]] beiwohnte, hatte vor dem 22. Dezember einige Tage in [[Dresden]] verbracht. Vgl. S. 98r in: [https://www.google.de/books/edition/Gantze_vnd_unverfelschte_Acta_und_Handlu/meVDAAAAcAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=%22Von+der+Thann%22+1568&pg=PA22&printsec=frontcover]. Zur Annäherung von Kurfürst August von Sachsen und Herzog Johann Wilhelm von Sachsen vgl. Thomas Nicklas: Macht oder Recht: Frühneuzeitliche Politik im Obersächsischen Reichskreis. Stuttgart 2002, S. 117, 119. Wilhelm von Hessen kommt nicht in Frage, da er bereits Mitte Oktober 1568 nach Dresden gereist war und spätestens am 18. November wieder in Kassel war.  Vgl. S. 21 in: [https://www.google.de/books/edition/Mitteilungen_an_die_Mitglieder_des_Verei/EKtJAAAAYAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=oktober+1568+Landgraf+Dresden&pg=PA21&printsec=frontcover] sowie S. 32 mit Anm. 36 in: [https://www.google.de/books/edition/Neues_Archiv_f%C3%BCr_s%C3%A4chsische_Geschichte/Pdw2dKEXJBsC?hl=de&gbpv=1&dq=Wilhelm+Dresden+1568&pg=PA35&printsec=frontcover].
* Zu Thanner: Camerarius war mit dem Wiener Gräzisten [[Erwähnte Person::Georg Tanner]] (vgl. [[OCEp 0562]]) sowie mit [[Erwähnte Person::Eberhard von der Tann]] (vgl. [[OC 0407]]) bekannt. Wahrscheinlicher ist Eberhard von der Tann, da er Teilnehmer des Altenburger Religionsgesprächs war und sich unter den Begleitern von Herzog Johann Wilhelm von Sachsen befunden haben dürfte. Siehe oben u. vgl. S. 79 in: [https://www.google.de/books/edition/Sachsen_chronik_f%C3%BCr_vergangenheit_und_g/pQJAAQAAMAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=%22Von+der+Thann%22+Dresden+1568&pg=PA79&printsec=frontcover].


(Torsten Woitkowitz)
(Torsten Woitkowitz)

Aktuelle Version vom 11. September 2023, 11:19 Uhr



Chronologisch vorhergehende Briefe
Briefe mit demselben Datum
Chronologisch folgende Briefe
 Briefdatum
Camerarius an Karlowitz, 05.12.15685 Dezember 1568 JL
Camerarius an Karlowitz, 30.10.156830 Oktober 1568 JL
Camerarius an Karlowitz, 31.08.156831 August 1568 JL
 Briefdatum
Camerarius an Karlowitz, 17.12.156817 Dezember 1568 JL
 Briefdatum
Camerarius an Karlowitz, 01.(?)1569Januar 1569 JL
Camerarius an Karlowitz 29.01.156929 Januar 1569 JL
Camerarius an Karlowitz, 29.03.156929 März 1569 JL
Werksigle OCEp 0538
Zitation Camerarius an Karlowitz, 17.12.1568, bearbeitet von Manuel Huth, Torsten Woitkowitz und Michael Pöschmann (11.09.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0538
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 098-99
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Christoph von Karlowitz
Datum 1568/12/17
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum Die 17. m. Xbris. 68.
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Generosus Dominus Grispeccius
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Biographisches (Wienreise); Altenburger Religionsgespräch (1568-1569)
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen Schlagworte?

"Thanner" mehrfach in der DNB im 16.Jh.

"Wilhelm" = Wilhelm IV. (Hessen-Kassel)?

Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:TW; Benutzer:HIWI4
Gegengelesen von Benutzer:VG
Datumsstempel 11.09.2023
Werksigle OCEp 0538
Zitation Camerarius an Karlowitz, 17.12.1568, bearbeitet von Manuel Huth, Torsten Woitkowitz und Michael Pöschmann (11.09.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0538
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 098-99
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Christoph von Karlowitz
Datum 1568/12/17
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum Die 17. m. Xbris. 68.
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Generosus Dominus Grispeccius
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Biographisches (Wienreise); Altenburger Religionsgespräch (1568-1569)
Datumsstempel 11.09.2023


Entstehungsort ermittelt.

Regest (von Torsten Woitkowitz)

(1) Wie C. K. schon schrieb (OCEp 0923), erwies Florian Griespeck C. außerordentliche Gastfreundschaft, obwohl jener selbst in diesem Ort (Kuttenberg) nur Gast war. Nach ihrer Trennung kamen sie (C. und sein Sohn Ludwig) mit einer neuen Kutsche am 10. Dezember in Dresden an. Am folgenden Tag wurde die Ankunft des hochberühmten Fürsten (Herzog Johann) Wilhelm (von Sachsen) erwartet. Von dem ihm entgegenziehenden Kurfürst August (von Sachsen) verabschiedet, fuhren sie in der Hofkutsche nach Meißen und trafen vor drei Tagen in Leipzig ein.

(2) Unser Thanner (unbekannt; s. Anm.) übermittelt diesen Brief.

(3) Sie haben die von K. in Wien zurückgelassenen Sachen bis auf einige von Herrn (Georg) Gienger (von Rotteneck) zurückbehaltene Bücher mitgebracht.

(4) Über Wien hofft C. K. bald mündlich erzählen zu können. Die hochbedeutsamen (Religions-)Angelegenheiten (in Wien) sind nach Ansicht von C. nicht mit der erforderlichen Sorge und Sorgfalt betrieben worden, obwohl auch jetzt noch der Kaiser besten Willens ist. C. wünscht alles Gute (für die weiteren Verhandlungen).

(5) Wohlergehenswunsch für K., seine Ehefrau (Clara von Gersdorf, geb. von Breitenbach), deren Söhne (August von Gersdorf u. Otto Heinrich von Gersdorf) C. in Meißen (an der Fürstenschule) begrüßt hat, und für die Seinen.

(Torsten Woitkowitz)

Anmerkungen

  • Zum eigenhändigen Bericht von Camerarius an Kurfürst August über die Verhandlungen in Wien siehe im Sächsischen Staatsarchiv Dresden die Akte (10024 Geheimer Rat) Loc. 9936/53, Bl. 3r-8v. Herzog Johann Wilhelm von Sachsen, der dem Religionsgespräch in Altenburg beiwohnte, hatte vor dem 22. Dezember einige Tage in Dresden verbracht. Vgl. S. 98r in: [1]. Zur Annäherung von Kurfürst August von Sachsen und Herzog Johann Wilhelm von Sachsen vgl. Thomas Nicklas: Macht oder Recht: Frühneuzeitliche Politik im Obersächsischen Reichskreis. Stuttgart 2002, S. 117, 119. Wilhelm von Hessen kommt nicht in Frage, da er bereits Mitte Oktober 1568 nach Dresden gereist war und spätestens am 18. November wieder in Kassel war. Vgl. S. 21 in: [2] sowie S. 32 mit Anm. 36 in: [3].
  • Zu Thanner: Camerarius war mit dem Wiener Gräzisten Georg Tanner (vgl. OCEp 0562) sowie mit Eberhard von der Tann (vgl. OC 0407) bekannt. Wahrscheinlicher ist Eberhard von der Tann, da er Teilnehmer des Altenburger Religionsgesprächs war und sich unter den Begleitern von Herzog Johann Wilhelm von Sachsen befunden haben dürfte. Siehe oben u. vgl. S. 79 in: [4].

(Torsten Woitkowitz)