Camerarius an Karlowitz, 30.10.1568
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0537 |
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Zitation | Camerarius an Karlowitz, 30.10.1568, bearbeitet von Manuel Huth, Torsten Woitkowitz und Michael Pöschmann (13.09.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0537 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 097-098 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Christoph von Karlowitz |
Datum | 1568/10/30 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | die 30. m. VIIIbris. 68. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Wien |
Zielort | Rothenhaus |
Gedicht? | nein |
Incipit | Interea dum tu fortasse non diu consistis |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Wienreise) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:TW; Benutzer:HIWI4 |
Gegengelesen von | Benutzer:VG |
Datumsstempel | 13.09.2024 |
Werksigle | OCEp 0537 |
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Zitation | Camerarius an Karlowitz, 30.10.1568, bearbeitet von Manuel Huth, Torsten Woitkowitz und Michael Pöschmann (13.09.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0537 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 097-098 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Christoph von Karlowitz |
Datum | 1568/10/30 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | die 30. m. VIIIbris. 68. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Wien |
Zielort | Rothenhaus |
Gedicht? | nein |
Incipit | Interea dum tu fortasse non diu consistis |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Wienreise) |
Datumsstempel | 13.09.2024 |
Zielort ermittelt.
Regest (von Torsten Woitkowitz)
(1) Während K. umherreist, sitzt C. beinahe müßig in seinem Quartier (in Wien), nur zum Frühstück und zur Hauptmahlzeit kommt er heraus.
(2) C. hat seit einem Monat keinen Brief aus Leipzig erhalten, nicht einmal von (Johann) Pfeffinger, an den C. über eine wichtige Sache geschrieben hatte, obwohl Briefboten aus Leipzig und anderswoher angekommen sind. C. wird das Geschäft täglich schwerer. Er verlangt nach einer anderen Art des Schreibens, doch fehlt ihm dazu die alte Muße und seine Beunruhigung wächst.
(3) (Giovanni) Commendonus, der gestern eingetroffen sein soll, hat das Haus von C. bezogen, in dem sich das Quartier von K. befunden hat. An der Tür sind die Namen schon ausgetauscht worden. C. wird dafür sorgen, dass K. nach seiner Rückkehr (von Rothenhaus nach Wien) wieder ein Quartier hat. Herr (Georg) Gienger (von Rotteneck) sagt, dass diese kurz vor dem 13. November erfolgen wird.
(4) Ende des Monats erwägt der Kaiser (Maximilian II.) nach Linz (zum Landtag) zu reisen.
(5) Ihr Cocus (Valerius Krakau?) wird für die Übermittlung dieses Briefes sorgen.
(6) Wohlergehenswunsch für K., seine Frau (Clara von Gersdorf, geb. von Breitenbach) und die Seinen.
(Torsten Woitkowitz)
Anmerkung
Wegen der Stagnation der Verhandlungen haben Karlowitz und Camerarius das Angebot erhalten, vorübergehend aus Wien abzureisen, unter der Bedingung, dass sie am 13. November oder wenige Tage später zurückkehren. Camerarius hat das Angebot nicht angenommen in Unsicherheit, ob er die Rückkehr ermöglichen könnte (vgl. Camerarius in seinem Brief vom 4. Oktober an seinen Schwiegersohn Caspar Jungermann I., Kopenhagen, Det Kongelige Bibliotek, Thott f. 503, Nr. 2). Karlowitz ist am 5. Oktober von Wien abgereist (vgl. Camerarius in seinem Brief vom 7. Oktober an Jungermann, Kopenhagen, Det Kongelige Bibliotek, Thott f. 503, Nr. 1). Die Gespräche sollten erst nach der Ankunft des Rostocker Theologieprofessors David Chyträus fortgesetzt werden. Am 25. September hatte Kaiser Maximilian an die Herzöge von Mecklenburg die Bitte um Entsendung von Chyträus geschrieben. Dies war, wie auch aus brieflichen Mitteilungen von Camerarius an Jungermann, Ludwig Camerarius an Sigismund Melanchthon in Heidelberg und Karlowitz an Kurfürst August hervorgeht, von den flacianischen Kräften in Wien erwirkt worden, wodurch zugleich der Fortgang der Hauptverhandlungen bis zum mutmaßlichen Ankunftstag des Chyträus am 13. November unterbrochen worden ist. In einem Brief von der Reise nach Wien vom 26. August aus Rothenhaus sowie einem vom 9. September aus Wien, jeweils an Jungermann nach Leipzig geschrieben, bestellte Camerarius Grüße an den Leipziger Superintendenten und Theologieprofessor Johann Pfeffinger (vgl. Kopenhagen, Det Kongelige Bibliotek, Thott f. 503, Nr. 7 sowie Nr. 3. Im Brief vom 4. Oktober aus Wien von Camerarius an Jungermann ist ein umfangreicher Absatz auf der Rückseite des Briefes von einer anderen Hand hinzugefügt. Darin heißt es am Ende: Petij a Reverendo D. Pastore Pfeffingero, ut cuiusdam libri exemplum descriptum ad me mitteret. In quam rem cupio operam abs te dare diligentem, et uidere ut liber ille quamprimum ad me perueniat. De quo cum Magnifico Domino Carolouicio agi recte posset, si illo adhuc praesente liber describeretur. Haec igitur magnae tibi curae esse fuerat. (Kopenhagen, Det Kongelige Bibliotek, Thott f. 503, Nr. 2). Dieser kurze Passus existiert auch von eigener Hand des Camerarius in 5 Zeilen auf einem schmalen Zettel, mit einem zusätzlichen „V.“ vor „D.“ und mit einer Wortumstellung „ad me quamprimum“ (Kopenhagen, Det Kongelige Bibliotek, Thott f. 503, Nr. 16). Jungermann hat den Brief am 14. Oktober erhalten, wie er auf dem Brief vermerkte. Bei der für die Verhandlungen des Karlowitz notwendigen Abschrift hat es sich vielleicht um eine Kirchenordnung gehandelt. Am 10. September, am Tag der Audienz von Camerarius und Karlowitz beim Kaiser, hatte Karlowitz aus Wien von Kurfürst August um die Zusendung der nie veröffentlichten Georgsagende gebeten, worauf dieser am 24. September geantwortet hat, dass diese nicht zu finden sei. Unter den im Sächsischen Staatsarchiv Dresden aufbewahrten Dokumenten im Zusammenhang mit den Verhandlungen von Camerarius in Wien findet die Heinrichsagende Erwähnung (vgl. Loc. 9936, Bl. 11ff.). Vgl. hierzu Langenn 1854, S. 319ff.[1]; Schelhorn 1740, S. 191ff.
(Torsten Woitkowitz)
Zum Brief vgl. Otto 1889, S. 30.