Camerarius an Languet, 07.11.1573: Unterschied zwischen den Versionen
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Camerarius habe am 5. November den von Languet am 14. Oktober verfassten Brief an seinen Sohn [[Erwähnte Person::Ludwig Camerarius|Ludwig]] erhalten. Er habe das Siegel erbrochen, als sein Sohn noch abwesend war, weil er wegen seiner Hochzeit nach [[Erwähnte Person::Annaberg]] gereist war. Camerarius habe in dem Schreiben einen Brief an [[Erwähnte Person::Charles de Harlay|Carolus Arlaeus]] gefunden, der Camerarius vor drei Tagen aus [[Erwähnter Ort::Berlin]] geschrieben und darum gebeten hatte, seinem [[Erwähnte Person::Unbekannt|Boten]] (unbekannt) etwaige an ihn gerichtete Briefe zu übergeben. Arlaeus schreibe auch, dass er nach Erledigung seiner Geschäfte schnell nach Frankreich zurückkehren wolle, mache aber zugleich auch Hoffnung, dass er zurückkehren werde. Camerarius bewahre seinen Brief bei sich auf. Was sollte er auch sonst tun? Er wisse ja gar nicht, wohin er einen Antwortbrief schicken sollte. | Camerarius habe am 5. November den von Languet am 14. Oktober verfassten Brief an seinen Sohn [[Erwähnte Person::Ludwig Camerarius|Ludwig]] erhalten. Er habe das Siegel erbrochen, als sein Sohn noch abwesend war, weil er wegen seiner Hochzeit nach [[Erwähnte Person::Annaberg]] gereist war. Camerarius habe in dem Schreiben einen Brief an [[Erwähnte Person::Charles de Harlay|Carolus Arlaeus]] gefunden, der Camerarius vor drei Tagen aus [[Erwähnter Ort::Berlin]] geschrieben und darum gebeten hatte, seinem [[Erwähnte Person::Unbekannt|Boten]] (unbekannt) etwaige an ihn gerichtete Briefe zu übergeben. Arlaeus schreibe auch, dass er nach Erledigung seiner Geschäfte schnell nach Frankreich zurückkehren wolle, mache aber zugleich auch Hoffnung, dass er zurückkehren werde. Camerarius bewahre seinen Brief bei sich auf. Was sollte er auch sonst tun? Er wisse ja gar nicht, wohin er einen Antwortbrief schicken sollte. | ||
Camerarius habe einen einzigen Brief von Languet erhalten, seit dieser in [[Erwähnter Ort::Wien]] sei. Dank dafür, dass Languet ihn über den Verlust seiner Frau ([[Erwähnte Person::Anna Truchseß von Grünsberg|Anna]]) hinweggetröstet habe. Klage über den Verlust. Hoffnung, dass die Ehe seines Sohnes der Familie Hilfe und Trost bringe. | Camerarius habe einen einzigen Brief von Languet ([[Languet an Camerarius, 21.09.1573]]) erhalten, seit dieser in [[Erwähnter Ort::Wien]] sei. Dank dafür, dass Languet ihn über den Verlust seiner Frau ([[Erwähnte Person::Anna Truchseß von Grünsberg|Anna]]) hinweggetröstet habe. Klage über den Verlust. Hoffnung, dass die Ehe seines Sohnes der Familie Hilfe und Trost bringe. | ||
In dieser Gegend stehe fast alles beim alten. Über die Lage in den Niederlanden könne Languet (in [[Erwähnter Ort::Wien]]) sicherlich Genaueres als Camerarius in Erfahrung bringen. Hier (in [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) gebe es Gerüchte über wechselnde Niederlagen der kriegführenden Parteien, unter denen der Staat heftig leide. In der Gegend um seine Heimat ([[Erwähnter Ort::Bamberg]]) herrsche ein großer Mangel an lebenswichtigen Gütern, und der Ertrag seiner dortigen Landgüter sei recht dürftig gewesen. | In dieser Gegend stehe fast alles beim alten. Über die Lage in den Niederlanden könne Languet (in [[Erwähnter Ort::Wien]]) sicherlich Genaueres als Camerarius in Erfahrung bringen. Hier (in [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) gebe es Gerüchte über wechselnde Niederlagen der kriegführenden Parteien, unter denen der Staat heftig leide. In der Gegend um seine Heimat ([[Erwähnter Ort::Bamberg]]) herrsche ein großer Mangel an lebenswichtigen Gütern, und der Ertrag seiner dortigen Landgüter sei recht dürftig gewesen. |
Version vom 12. Oktober 2022, 00:22 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1139 |
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Zitation | Camerarius an Languet, 07.11.1573, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Manuel Huth (12.10.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1139 |
Besitzende Institution | Paris, BNF |
Signatur, Blatt/Seite | ms. Latin 8583, Bl. 53 |
Ausreifungsgrad | Original |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 294-296 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hubert Languet |
Datum | 1573/11/07 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | im Original o.J. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Wien |
Gedicht? | nein |
Incipit | Literas tuas inscriptas filio Ludovico |
Link zur Handschrift | http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b107212204/f55.image |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Kriege, Konflikte etc. |
Handschrift | gesehen |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | Die Lage in den Niederlanden ("De Belgicis") wird sich auf den Achtzigjährigen Krieg (1568-1648) beziehen. |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:US; Benutzer:MH |
Gegengelesen von | Benutzer:US; Benutzer:VG |
Datumsstempel | 12.10.2022 |
Werksigle | OCEp 1139 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Languet, 07.11.1573, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Manuel Huth (12.10.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1139 |
Besitzende Institution | Paris, BNF |
Signatur, Blatt/Seite | ms. Latin 8583, Bl. 53 |
Ausreifungsgrad | Original |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 294-296 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hubert Languet |
Datum | 1573/11/07 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | im Original o.J. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Wien |
Gedicht? | nein |
Incipit | Literas tuas inscriptas filio Ludovico |
Link zur Handschrift | http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b107212204/f55.image |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Kriege, Konflikte etc. |
Datumsstempel | 12.10.2022 |
Im Original ohne Zielort.
Regest
Camerarius habe am 5. November den von Languet am 14. Oktober verfassten Brief an seinen Sohn Ludwig erhalten. Er habe das Siegel erbrochen, als sein Sohn noch abwesend war, weil er wegen seiner Hochzeit nach Annaberg gereist war. Camerarius habe in dem Schreiben einen Brief an Carolus Arlaeus gefunden, der Camerarius vor drei Tagen aus Berlin geschrieben und darum gebeten hatte, seinem Boten (unbekannt) etwaige an ihn gerichtete Briefe zu übergeben. Arlaeus schreibe auch, dass er nach Erledigung seiner Geschäfte schnell nach Frankreich zurückkehren wolle, mache aber zugleich auch Hoffnung, dass er zurückkehren werde. Camerarius bewahre seinen Brief bei sich auf. Was sollte er auch sonst tun? Er wisse ja gar nicht, wohin er einen Antwortbrief schicken sollte.
Camerarius habe einen einzigen Brief von Languet (Languet an Camerarius, 21.09.1573) erhalten, seit dieser in Wien sei. Dank dafür, dass Languet ihn über den Verlust seiner Frau (Anna) hinweggetröstet habe. Klage über den Verlust. Hoffnung, dass die Ehe seines Sohnes der Familie Hilfe und Trost bringe.
In dieser Gegend stehe fast alles beim alten. Über die Lage in den Niederlanden könne Languet (in Wien) sicherlich Genaueres als Camerarius in Erfahrung bringen. Hier (in Leipzig) gebe es Gerüchte über wechselnde Niederlagen der kriegführenden Parteien, unter denen der Staat heftig leide. In der Gegend um seine Heimat (Bamberg) herrsche ein großer Mangel an lebenswichtigen Gütern, und der Ertrag seiner dortigen Landgüter sei recht dürftig gewesen.
Hoffentlich könne Languet (in Wien) von Nutzen sein und dort ein Leben ohne irgendwelche Beeinträchtigungen führen.
Lebewohl. Camerarius erhole sich gerade von einem Krankheitsanfall.
(Manuel Huth)