Camerarius an Crato, 06.11.1566: Unterschied zwischen den Versionen
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Es habe Camerarius sehr gefreut, dass er die Gelegenheit erhalten habe, Crato einen Brief zu schicken und so seine Gewissenhaftigkeit (bei der Aufrechterhaltung ihrer Freundschaft) unter Beweis zu stellen. Denn es sei deutlich, dass man sich schlecht um seine Schriften kümmere. Er habe vor acht Tagen einem Mitbürger Cratos, der nach Österreich reiste, einen Brief mitgegeben, und jetzt diesem Brief einige handschriftliche Aufzeichnungen beigefügt, die seine Gedanken und Sorgen aufzeigten. Hier (in [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) stünden ihm keine Offizinen zur Verfügung und auch keine Abschreiber. Er selbst habe (beim Abschreiben) helfen müssen. Der Überbringer des Briefes stamme aus der Familie [[Erwähnte Person::Unbekannt|Schuleburg]] (unbekannt). Sicherlich werde Crato dem Boten Gehör schenken, falls er genug Zeit habe. | |||
Hier (in Leipzig) sei die Lage noch ziemlich genau so, wie sie im ganzen Semester war. Zwar gebe es noch Grund zur Furcht und Gefahren, und dennoch sei die Lage relativ erträglich. Die Pest wüte (in Leipzig) nicht allzu heftig, aber man merke, dass sie sich überall verbreite. Ansonsten verschlimmere sich die Situation und mache keine Hoffnung auf dauerhaften Frieden. | |||
Grüße an [[Erwähnte Person::Johannes Sambucus|(Johannes) Sambucus]], von dem Camerarius seit Langem keinen Brief erhalten habe, sowie an [[Erwähnte Person::Paul Fabricius|(Paul) Fabricius]]. | |||
(Manuel Huth) | |||
=== Literatur und weiterführende Links === | |||
* http://www.aerztebriefe.de/id/00005099 |
Version vom 11. Februar 2022, 16:24 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1185 |
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Zitation | Camerarius an Crato, 06.11.1566, bearbeitet von Manuel Huth, Ulrich Schlegelmilch und Anne Kram (11.02.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1185 |
Besitzende Institution | Paris, BSG |
Signatur, Blatt/Seite | Ms 1456, Bl. 463v-464r |
Ausreifungsgrad | Abschrift |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 377-378 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Crato |
Datum | 1566/11/06 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Jahr nur im Druck |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | πόνος πόνῳ πόνον φέρει |
Link zur Handschrift | https://archive.org/details/MS1456 |
Regest vorhanden? | nein |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Werkgenese; Drucklegung; Pest (Leipzig) |
Handschrift | gesehen |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:US; Benutzer:AK |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 11.02.2022 |
Werksigle | OCEp 1185 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Crato, 06.11.1566, bearbeitet von Manuel Huth, Ulrich Schlegelmilch und Anne Kram (11.02.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1185 |
Besitzende Institution | Paris, BSG |
Signatur, Blatt/Seite | Ms 1456, Bl. 463v-464r |
Ausreifungsgrad | Abschrift |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 377-378 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Crato |
Datum | 1566/11/06 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Jahr nur im Druck |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | πόνος πόνῳ πόνον φέρει |
Link zur Handschrift | https://archive.org/details/MS1456 |
Regest vorhanden? | nein |
Paratext ? | nein |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Werkgenese; Drucklegung; Pest (Leipzig) |
Datumsstempel | 11.02.2022 |
Regest
Leid bringe durch Leid Leid hervor (Sophokles, Ajax 866), wie der Chor in der Tragödie Ajax über dessen Erschöpfung spreche. Auch Camerarius hätten die (aus Wien) kommenden Briefe und Nachrichten sehr betrübt. Denn schon haben sich Gerüchte über die Niederlage und Flucht des Mannes (unbekannt) verbreitet, dem neulich Camerarius seine Übersetzung von Militärschriftstellern über Crato geschickt hatte. Hoffentlich seien die Gerüchte falsch. Denn falls (tatsächlich) auch diese Niederlage erlitten worden sei, gebe es noch mehr Grund zur Klage. Hoffnung und Vertrauen auf Gott.
Es habe Camerarius sehr gefreut, dass er die Gelegenheit erhalten habe, Crato einen Brief zu schicken und so seine Gewissenhaftigkeit (bei der Aufrechterhaltung ihrer Freundschaft) unter Beweis zu stellen. Denn es sei deutlich, dass man sich schlecht um seine Schriften kümmere. Er habe vor acht Tagen einem Mitbürger Cratos, der nach Österreich reiste, einen Brief mitgegeben, und jetzt diesem Brief einige handschriftliche Aufzeichnungen beigefügt, die seine Gedanken und Sorgen aufzeigten. Hier (in Leipzig) stünden ihm keine Offizinen zur Verfügung und auch keine Abschreiber. Er selbst habe (beim Abschreiben) helfen müssen. Der Überbringer des Briefes stamme aus der Familie Schuleburg (unbekannt). Sicherlich werde Crato dem Boten Gehör schenken, falls er genug Zeit habe.
Hier (in Leipzig) sei die Lage noch ziemlich genau so, wie sie im ganzen Semester war. Zwar gebe es noch Grund zur Furcht und Gefahren, und dennoch sei die Lage relativ erträglich. Die Pest wüte (in Leipzig) nicht allzu heftig, aber man merke, dass sie sich überall verbreite. Ansonsten verschlimmere sich die Situation und mache keine Hoffnung auf dauerhaften Frieden.
Grüße an (Johannes) Sambucus, von dem Camerarius seit Langem keinen Brief erhalten habe, sowie an (Paul) Fabricius.
(Manuel Huth)