Camerarius an Oporinus, 13.06.1568
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||
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kein passender Brief gefunden |
Werksigle | OCEp 1284 |
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Zitation | Camerarius an Oporinus, 13.06.1568, bearbeitet von Manuel Huth und Jochen Schultheiß (24.01.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1284 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 544-546 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johann Oporinus |
Datum | 1568/06/13 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Die 13. m(ensis) Iunii 68 |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Straßburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Accepi literas tuas missas ad me Argentorato |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | Briefe/Glückwunschschreiben;Biographisches (Krankheit);Achtzigjähriger Krieg (1568-1648);Drucklegung |
Register | |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:JS |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 24.01.2024 |
Werksigle | OCEp 1284 |
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Zitation | Camerarius an Oporinus, 13.06.1568, bearbeitet von Manuel Huth und Jochen Schultheiß (24.01.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1284 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 544-546 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johann Oporinus |
Datum | 1568/06/13 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Die 13. m(ensis) Iunii 68 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Straßburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Accepi literas tuas missas ad me Argentorato |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Anlass | Briefe/Glückwunschschreiben;Biographisches (Krankheit);Achtzigjähriger Krieg (1568-1648);Drucklegung |
Datumsstempel | 24.01.2024 |
Der Zielort wurde aus dem Briefinhalt erschlossen.
Regest
Camerarius habe den Brief erhalten, den ihm Oporinus aus Straßburg zugesandt habe. Da sich Camerarius nun unverzüglich die Möglichkeit biete, einen eigenen ebendorthin zurückzuschicken, wolle er diese Gelegenheit nicht verstreichen lassen. Camerarius gratuliere Oporinus, dass er in diesem Alter noch Vater geworden sei und er damit nun endlich den Ertrag der Ehe empfangen habe. Gott möge noch weiteren Nachwuchs gewähren. Um Camerarius' Gesundheit stehe es nicht gut. Ein Nierenleiden bereite ihm Schmerzen. Dieses mache ihn träge und beeinträchtige seine Arbeitsfähigkeit.
Die politischen Zustände in der Heimat seien traurig. Im nahegelegenen Friesland sei es angeblich zu einer Schlacht gekommen (Anm. 1). Jener (ille, Anm. 2) habe irgendwann eine Neuedition des Aristides erwähnt, die er selbst besorgen wolle. Deshalb habe Camerarius seinen Leuten (nostri), als sie zur Messe nach Frankfurt aufbrachen, den Auftrag erteilt, sich nach jenem Werk zu erkundigen.
Was sei eigentlich aus dem Plautus geworden, den Camerarius einst mit einem Brief an Oporinus gesandt habe? Wo habe er sich versteckt? Oporinus schäme sich doch hoffentlich nicht über Camerarius' Vorwürfe? Ihn verdrieße die Mühe nicht, die er hineingesteckt habe, möge es auch noch so viele Versuche anderer gegeben haben, die Wunden bei diesem Autor zu heilen, und mögen, wie es scheint, noch weitere hinzukommen. Dies sei nämlich ein Feld, auf dem die Sorgfalt bei den Studien ins Unendliche abschweifen könne. Wenn Oporinus jedoch diese Leistung nicht drucken könne oder wolle - Camerarius hätte vollends Nachsicht -, dann solle er ihm das Buch, das noch seine Originalanmerkungen beinhalte, zurückgeben. So könne er sich wenigstens bisweilen an dem Anblick des Buches ergötzen und sich dabei entweder über seinen Fleiß erfreuen oder sich überlegen, was andere denn anders gemacht hätten. Dennoch wolle Camerarius, dass es dort (bei Oporinus) gedruckt werde. Die ganze Angelegenheit überlasse er Oporins Gutdünken. Wenn sein Buch nur nicht verende (Anm. 3)!
Über die "Chronologia" wolle Camerarius angesichts Oporins Versprechungen Ruhe geben. Er wisse, dass es für dieses Buch Nachfrage gebe. Wegen der Korrekturen, die er vorgenommen habe, wünsche Camerarius, dass es ein zweites Mal gedruckt werde. (Willem) Canter habe Camerarius darauf hingewiesen, dass er in dieser Schrift Cassius Dio den Beinamen Prussaensis gegeben habe (Anm. 4). Dieser stamme jedoch aus Nikaia. Camerarius habe ihn darum gebeten, dass er diesen Fehler des Erinnerungsvermögens korrigiere, und auch anderes, wenn er etwas entdecke. Camerarius hoffe, dass er das gemacht habe. Canters Begabung und Intelligenz sei Camerarius aufgefallen.
Ihm falle nichts weiter ein, was er noch schreiben könne. Am Beginn des Briefes habe er nicht gedacht, dass er so viel schreiben würde. Es folgt ein Abschiedsgruß an Frau und Söhnchen. Von dessen Geburt habe Camerarius bereits vor Oporins eigenem Hinweis in seinem Brief erfahren. Geschehen sei dies durch eine Nachricht von Claus Bromm, der in den Tagen davor angekommen sei. Lebewohl!
(Jochen Schultheiß)
Anmerkungen
Zum Nierenleiden des Camerarius im Sommer 1568 vgl. auch den Bericht seines Sohnes Joachim an den Bruder Philipp in Straßburg vom 12. Juni (Krakau, BJ, Autografy 29 Camerarius; https://www.aerztebriefe.de/id/00014920).
- Anm. 1: Hiermit spielt Camerarius auf die Schlacht von Heiligerlee vom 23.5.1568 an, die den Auftakt zum Achtzigjährigen Krieg bildet.
- Anm. 2: Vor dieser Stelle ist es im Druck vermutlich zu einem Textverlust gekommen, da nicht ersichtlich ist, auf wen sich ille beziehen soll. Vermutlich ist hier der später im Brief noch namentlich erwähnte Willem Canter gemeint, der eine Gesamtübersetzung zu Aristides vorgelegt hat und in dieser auch auf die ältere Übersetzung des Camerarius verweist.
- Anm. 3: Zu der gewünschten Neuauflage der Plautusausgabe sollte es nicht mehr kommen.
- Anm. 4: In einem Brief an Canter vom 26.19.1567 bittet Camerarius Canter, er möge die entsprechende Korrektur vornehmen.