Briefwechsel-Hieronymus Herold

Allgemein zum Briefwechsel

Zentrale Themen und Konstellationen

Herold war seit 1548 Stadtarzt in Amberg, ab 1555 in Nürnberg. Da er 1541 in Leipzig zum Magister promoviert wurde und auch in Wittenberg praktizierte, war er Camerarius sicher schon länger bekannt. Die Anstellung in Amberg erhielt er auch durch Fürsprache Melanchthons. Seine Unzufriedenheit mit der dortigen Situation zeigte sich schon 1551, so dass Camerarius ihm von einem Ortswechsel abriet (vgl. OCEp 0755). Camerarius begann auch bald, Herold als Nürnberger Stadtarzt ins Gespräch zu bringen (vgl. OCEp 0682).

Camerarius berichtet über religiöse und politische Verwerfungen wie die Belagerung Magdeburgs, ohne aber konkret zu werden. In einigen Briefen wird Hieronymus Baumgartner d.Ä. erwähnt, in dessen Briefwechsel es Parallelen gibt: So berichtet C. in OCEp 0759 davon, dass er Baumgartner ein Rezept für ein Heilmittel sende, was in OCEp 0705 erfolgt.

Zum Verhältnis der Briefpartner gibt OCEp 0765 Aufschluss: Hier bittet Camerarius den Arzt um finanzielle Hilfe. Dass dieser ihm aushalf, ergibt sich aus Camerarius' Testament von 1568 (vgl. Museum Noricum, S. 93), wonach Herold ihm 300 Gulden geliehen hatte, zu wissenschaftlichen Zwecken des Sohnes Joachim Camerarius II.. Letzterer diente auch in seiner Nürnberger Zeit mehrmals als Briefbote. Darüber hinaus finden einige Male Leipziger Mediziner Erwähnung, oft in medizinischen Kontexten. Camerarius berichtet über eigene Erkrankungen ebenso wie über die seiner Frau. Auch Herolds Bruder Bernhard Herold und dessen Behandlung durch Leipziger Ärzte kommt zur Sprache.
(Vinzenz Gottlieb)

Editionen, Literatur und weiterführende Links

• MBW Nr. 4964 (Empfehlungsschreiben Melanchthons an den Rat der Stadt Amberg)
• Camerarius, Epistolae familiares, 1583, S. 349-360 (Briefedition)

Überlieferung und statistische Übersicht

Insgesamt wurden 13 Briefe in die Datenbank aufgenommen. Davon wurden

• 13 von Camerarius verfasst.
• 0 an Camerarius geschrieben.

Im Rahmen des Projektes wurden nur die zeitgenössisch (bis ca. 1600) gedruckten Briefe erfasst. Die folgenden statistischen Daten bilden daher nur einen Ausschnitt des ohnehin nicht vollständig überlieferten Briefwechsels ab und dienen somit eher der Orientierung. Um sie aufzurufen, drücken Sie bitte unten auf "Semantic Drilldown".