Camerarius an Crato, 15.01.1569
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
|
|
|
Werksigle | OCEp 1192 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Crato, 15.01.1569, bearbeitet von Manuel Huth und Anne Kram (31.03.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1192 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 390-391 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Crato |
Datum | 1569/01/15 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Wien |
Gedicht? | nein |
Incipit | Hae literae datae sunt nostrati istic sponso |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Politische Neuigkeiten; Türkenkriege/Türkengefahr |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | MH: Interessant, dass die altgriechische PAssage von den Söhnen nicht übersetzt wurde |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:AK |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 31.03.2022 |
Werksigle | OCEp 1192 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Crato, 15.01.1569, bearbeitet von Manuel Huth und Anne Kram (31.03.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1192 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 390-391 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Crato |
Datum | 1569/01/15 |
Datum gesichert? | ja |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Wien |
Gedicht? | nein |
Incipit | Hae literae datae sunt nostrati istic sponso |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Politische Neuigkeiten; Türkenkriege/Türkengefahr |
Datumsstempel | 31.03.2022 |
Zielort mutmaßlich.
Hinweise zur Datierung
Jahr gesichert (Erwähnung des noch nicht publizierten Libellus gnomologicus; mutmaßlicher Bezug auf einen im Februar 1568 geschlossenen Frieden zwischen dem Kaiser und dem Osmanischen Reich).
Regest
Camerarius habe diesen Brief einem Landsmann mitgegeben, der wegen seiner Hochzeitsvorbereitungen (nach Wien) zurückkehre. Er hoffe, dass Crato den anderen, kürzlich geschriebenen Brief erhalten habe. Sein Sohn Ludwig habe einige (Schriftstücke und/ oder Geschenke) in einem Faszikel gesammelt, um sie Crato und einigen anderen überbringen zu lassen. Unbedeutend seien sie, aber Camerarius wolle seine Dankbarkeit für die ihm entgegengebrachten Gefälligkeiten zeigen.
Crato habe (in Wien?) einen entsiegelten Brief des Fürsten von Anhalt an Camerarius gesehen. Camerarius habe sich nun entschlossen, ihm eine Abschrift zu schicken. Aus dem Schreiben sei die Sorge des Fürsten um die Frömmigkeit und sein Interesse für die Religion erkennbar. Camerarius habe noch die Abschrift eines weiteren ziemlich seltsamen Briefes beigelegt, der vor mehreren Jahren verfasst wurde. Er glaube daher, dass der Verfasser jetzt eine andere Meinung habe. Denn wäre seine Meinung dieselbe geblieben, würde die beschlossene Verbindung nicht zu seinen Absichten passen. Crato solle diesen Brief für sich behalten und niemandem zeigen.
Er hege auch jetzt noch die Hoffnung – wenn sie auch durch die Gespräche mit (Christoph von) Karlowitz getrübt sei –, dass die in der Schwebe gehaltene Angelegenheit in Böhmen zu Ende gebracht werde. Sie werde anscheinend für vieles nützlich sein. Er wolle dies aber nicht in einem Brief erklären. Es sei klar, was seiner Meinung nach nicht nur wünschenswert, sondern beinahe notwendig sei. Aber dies sei nicht so wichtig, anderes bewege ihn mehr. (Die folgende Passage ist bewusst vage formuliert und auf Altgriechisch verfasst:) Dazu gehöre, um offen zu sprechen, dass es für die Größe des Kaisers (Maximilian II.) und seine Würde vielleicht angemessener und nützlich sei, das Augenmerk vom Land an der Donau noch weiter weg zu lenken (s. Anm.). Aber es solle geschehen, was Gott und dem Kaiser gut scheine. Dies werde er nämlich für das Beste halten und er werde Gott um um Erfolg bitten.
(Martin) Drembeck erwarte anscheinend Cratos Ankunft zur Hochzeit seiner Tochter, nachdem er ihm davon berichtet hatte. Camerarius sei aber überzeugt, dass Crato nicht kommen könne, obwohl er sicher sei, dass Crato kommen wolle, wenn es nur ginge.
Gerade habe er an einer gewissen Schrift (Libellus gnomologicus) gearbeitet, die er Georg Mehl von Strelitz widme. Aber die Offizinen verzögerten den Druck. Denn seine Schriften seien nicht so gut verkäuflich wie die täglich erscheinenden Schriften anderer mit Inhalten für die breite Masse. Man werde aber dafür sorgen, dass etwas gedruckt werde, das bezeuge, dass Camerarius Mehls Großherzigkeit nicht vergessen habe.
Er habe nicht gewusst, wo sich Lazarus von Schwendi gerade aufhalte. Jener habe anscheinend einige historische Schriften zu Germanien haben wollen, die ihm zu Camerarius‘ Verwunderung noch nicht geschickt worden seien. Diese habe er separat mitgeschickt und Crato solle sich darum kümmern, dass Schwendi sie erhalte, und ihn von ihm grüßen.
An (Johann Ulrich) Zasius habe er auf Cratos Wunsch geschrieben und den Brief beigefügt. Crato solle sich darum kümmern, dass er zu Zasius gelange. Beste Wünsche an Cratos Familie und Grüße von Camerarius‘ Familie an die Cratos. Lebewohl.
(Anne Kram / Manuel Huth)
Anmerkungen
- „ vom Land an der Donau noch weiter weg zu lenken“: Vielleicht bezieht sich Camerarius darauf, dass Kaiser Maximilian im Februar 1568 einen Frieden mit dem Osmanischen Reich geschlossen hatte, in dem er osmanische Besitzungen in Ungarn anerkannt hatte.
- Crato antwortete am 05.02.1569 auf diesen Brief, vgl. https://www.aerztebriefe.de/id/00049615 (Link zum Digitalisat: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:29-bv044007109-9 )