Camerarius an Crato, 07.08.1570
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
|
|
|
Werksigle | OCEp 1195 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Crato, 07.08.1570, bearbeitet von Manuel Huth, Ulrich Schlegelmilch und Anne Kram (27.10.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1195 |
Besitzende Institution | Paris, BSG |
Signatur, Blatt/Seite | Ms 1456, Bl. 469v-470v |
Ausreifungsgrad | Abschrift |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 394-395 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Crato |
Datum | 1570/08/07 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | D. 7. M. Sextil.; Jahr nur im Druck |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Speyer |
Gedicht? | nein |
Incipit | Et fuisse apud te Bromium nostrum |
Link zur Handschrift | https://archive.org/stream/MS1456 |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Politische Neuigkeiten; Divination und Prodigien; Werkgenese; Drucklegung |
Handschrift | gesehen |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:US; Benutzer:AK |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 27.10.2022 |
Werksigle | OCEp 1195 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Crato, 07.08.1570, bearbeitet von Manuel Huth, Ulrich Schlegelmilch und Anne Kram (27.10.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1195 |
Besitzende Institution | Paris, BSG |
Signatur, Blatt/Seite | Ms 1456, Bl. 469v-470v |
Ausreifungsgrad | Abschrift |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 394-395 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Crato |
Datum | 1570/08/07 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | D. 7. M. Sextil.; Jahr nur im Druck |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Speyer |
Gedicht? | nein |
Incipit | Et fuisse apud te Bromium nostrum |
Link zur Handschrift | https://archive.org/stream/MS1456 |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Politische Neuigkeiten; Divination und Prodigien; Werkgenese; Drucklegung |
Datumsstempel | 27.10.2022 |
Zielort mutmaßlich.
Regest
Vermutlich sei (Claus) Bromm bei Crato gewesen und habe ihm den letzten Brief (www.aerztebriefe.de/id/00042049?) von Camerarius zugestellt. Bromm hatte nämlich gesagt, er müsse schnell (nach Prag) reisen. Crato könne mit ihm auch über den Kauf von Wein verhandeln, da ja (in Prag) Weinknappheit herrsche.
Das Urteil des Camerarius über denjenigen, den er gewöhnlich als einen sehr großen Mann bezeichne (s. Anm), sei zwar vielleicht nicht in jeder Hinsicht richtig, völlig falsch liege er aber auch nicht. Er tröste sich mit der Tatsache, dass sich Cicero auch oft in Bezug auf Oktavian geirrt habe und täuschen ließ. Aber in Anbetracht der Umstände und des Zustandes der Menschheit könne er die Ansicht des erwähnten Mannes nicht missbilligen. Denn welch andere Hoffnung gebe es denn für den darniederliegenden Staat? Crato werde entgegenhalten, dass die Maßnahmen nicht auf wahrer Vernunft (ratio) basierten und dass wirkliche Religion etwas erfordere, dass große und ernsthafte Frömmigkeit nötig sei, nicht nur der Anschein von Religion. Camerarius gebe das zwar zu, aber sei es nicht auch so, dass Ärzte, wie Crato einer sei, manchmal Krankheiten nicht völlig heilten, damit der Patient am Leben bleiben könne? Doch Camerarius wisse auch nicht, was man tun könne. Aber aufgrund der Andeutungen in Cratos Brief könne er sich Einiges zusammenreimen. Er fürchte, dass das Unheil bevorstehe, das in den alten Prophezeiungen angekündigt wurde. Außer frommen Bitten bleibe ihm nichts, um die Prophezeiungen abzuwenden oder abzumildern.
Entschuldigung für die kurzen und seltenen Briefe. Seinen Sohn Ludwig ermahne Camerarius zur pflichtgemäßen Aufrechterhaltung seiner Briefwechsel. Das Büchlein, zu dem Crato nach Camerarius’ Meinung gefragt hatte, habe er noch nicht gelesen. Wenn Camerarius die Sitten dieser Zeit bedenke, werden diese Fragen (d.h. die im Werk gestellten quaestiones) sicherlich andere (polemische) Antworten nach sich ziehen.
Es gebe hier (in Leipzig) Gerüchte über bevorstehende Streitereien und Kämpfe. Sollte es soweit kommen, werden sie großes Unheil nach sich ziehen.
Auf Drängen seines Sohnes Ludwig habe Camerarius seine Übersetzung und Kommentierung der Nikomachischen Ethik abschreiben lassen sowie einige Werke Xenophons, darunter die Kyrupädie. Er wolle sie den Basler Druckern zur Veröffentlichung schicken.
Lebewohl.
(Manuel Huth)
Anmerkungen zum Regest
- "Das Urteil des Camerarius über denjenigen, den er gewöhnlich als einen sehr großen Mann bezeichne": Camerarius scheint einen politisch einflussreichen Mann zu meinen, vielleicht den Kaiser (Maximilian II.) selbst.