Camerarius an Crato, 07.08.1570

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
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Camerarius an Crato, 15.01.156915 Januar 1569 JL
 Briefdatum
Camerarius an Crato, 07.08.15707 August 1570 JL
 Briefdatum
Camerarius an Crato, 16.09.157016 September 1570 JL
Camerarius an Crato, 05.10.15705 Oktober 1570 JL
Camerarius an Crato, 19.05.157219 Mai 1572 JL
Werksigle OCEp 1195
Zitation Camerarius an Crato, 07.08.1570, bearbeitet von Manuel Huth, Ulrich Schlegelmilch und Anne Kram (27.10.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1195
Besitzende Institution Paris, BSG
Signatur, Blatt/Seite Ms 1456, Bl. 469v-470v
Ausreifungsgrad Abschrift
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 394-395
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johannes Crato
Datum 1570/08/07
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum D. 7. M. Sextil.; Jahr nur im Druck
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Speyer
Gedicht? nein
Incipit Et fuisse apud te Bromium nostrum
Link zur Handschrift https://archive.org/stream/MS1456
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Briefe/Parallelüberlieferung; Politische Neuigkeiten; Divination und Prodigien; Werkgenese; Drucklegung
Handschrift gesehen
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:US; Benutzer:AK
Gegengelesen von
Datumsstempel 27.10.2022
Werksigle OCEp 1195
Zitation Camerarius an Crato, 07.08.1570, bearbeitet von Manuel Huth, Ulrich Schlegelmilch und Anne Kram (27.10.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1195
Besitzende Institution Paris, BSG
Signatur, Blatt/Seite Ms 1456, Bl. 469v-470v
Ausreifungsgrad Abschrift
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 394-395
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johannes Crato
Datum 1570/08/07
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum D. 7. M. Sextil.; Jahr nur im Druck
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Speyer
Gedicht? nein
Incipit Et fuisse apud te Bromium nostrum
Link zur Handschrift https://archive.org/stream/MS1456
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Briefe/Parallelüberlieferung; Politische Neuigkeiten; Divination und Prodigien; Werkgenese; Drucklegung
Datumsstempel 27.10.2022


Zielort mutmaßlich.

Regest

Vermutlich sei (Claus) Bromm bei Crato gewesen und habe ihm den letzten Brief (www.aerztebriefe.de/id/00042049?) von Camerarius zugestellt. Bromm hatte nämlich gesagt, er müsse schnell (nach Prag) reisen. Crato könne mit ihm auch über den Kauf von Wein verhandeln, da ja (in Prag) Weinknappheit herrsche.

Das Urteil des Camerarius über denjenigen, den er gewöhnlich als einen sehr großen Mann bezeichne (s. Anm), sei zwar vielleicht nicht in jeder Hinsicht richtig, völlig falsch liege er aber auch nicht. Er tröste sich mit der Tatsache, dass sich Cicero auch oft in Bezug auf Oktavian geirrt habe und täuschen ließ. Aber in Anbetracht der Umstände und des Zustandes der Menschheit könne er die Ansicht des erwähnten Mannes nicht missbilligen. Denn welch andere Hoffnung gebe es denn für den darniederliegenden Staat? Crato werde entgegenhalten, dass die Maßnahmen nicht auf wahrer Vernunft (ratio) basierten und dass wirkliche Religion etwas erfordere, dass große und ernsthafte Frömmigkeit nötig sei, nicht nur der Anschein von Religion. Camerarius gebe das zwar zu, aber sei es nicht auch so, dass Ärzte, wie Crato einer sei, manchmal Krankheiten nicht völlig heilten, damit der Patient am Leben bleiben könne? Doch Camerarius wisse auch nicht, was man tun könne. Aber aufgrund der Andeutungen in Cratos Brief könne er sich Einiges zusammenreimen. Er fürchte, dass das Unheil bevorstehe, das in den alten Prophezeiungen angekündigt wurde. Außer frommen Bitten bleibe ihm nichts, um die Prophezeiungen abzuwenden oder abzumildern.

Entschuldigung für die kurzen und seltenen Briefe. Seinen Sohn Ludwig ermahne Camerarius zur pflichtgemäßen Aufrechterhaltung seiner Briefwechsel. Das Büchlein, zu dem Crato nach Camerarius’ Meinung gefragt hatte, habe er noch nicht gelesen. Wenn Camerarius die Sitten dieser Zeit bedenke, werden diese Fragen (d.h. die im Werk gestellten quaestiones) sicherlich andere (polemische) Antworten nach sich ziehen.

Es gebe hier (in Leipzig) Gerüchte über bevorstehende Streitereien und Kämpfe. Sollte es soweit kommen, werden sie großes Unheil nach sich ziehen.

Auf Drängen seines Sohnes Ludwig habe Camerarius seine Übersetzung und Kommentierung der Nikomachischen Ethik abschreiben lassen sowie einige Werke Xenophons, darunter die Kyrupädie. Er wolle sie den Basler Druckern zur Veröffentlichung schicken.

Lebewohl.

(Manuel Huth)

Anmerkungen zum Regest

  • "Das Urteil des Camerarius über denjenigen, den er gewöhnlich als einen sehr großen Mann bezeichne": Camerarius scheint einen politisch einflussreichen Mann zu meinen, vielleicht den Kaiser (Maximilian II.) selbst.

Literatur und weiterführende Links