Camerarius an Crato, 01.03.1550
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1147 |
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Zitation | Camerarius an Crato, 01.03.1550, bearbeitet von Manuel Huth, Anne Kram und Ulrich Schlegelmilch (06.04.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1147 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 324-325 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Crato |
Datum | 1550/03/01 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Cal. Mart. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Libet commentari mihi scribenti ad te |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Politische Neuigkeiten; Briefe/Kondolenzschreiben |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:AK; Benutzer:US |
Gegengelesen von | Benutzer:US; Benutzer:VG |
Datumsstempel | 6.04.2023 |
Werksigle | OCEp 1147 |
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Zitation | Camerarius an Crato, 01.03.1550, bearbeitet von Manuel Huth, Anne Kram und Ulrich Schlegelmilch (06.04.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1147 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 324-325 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Crato |
Datum | 1550/03/01 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Cal. Mart. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Libet commentari mihi scribenti ad te |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Politische Neuigkeiten; Briefe/Kondolenzschreiben |
Datumsstempel | 6.04.2023 |
Regest
Camerarius wolle für Crato einen spartanischen Brief anführen, der bei Xenophon überliefert sei (Xen. Hell. 1,1,23): Das Gute sei dahin. Das folgende müsse aber in Bezug auf ihre eigenen Zeitumstände so umgeschrieben werden: Der Frieden entfliehe. Keine Vernunft herrsche in Bildungsangelegenheiten. Sie wüssten nicht, was sie tun und sagen sollen. Dabei sollten sie wissen, daß sie ihre Sorgen Gott anheimstellen könnten, wie sie es der königliche Prophet (König David) gelehrt habe. Jene Schicksalsbestimmungen, über die es alte Weissagungen gebe, beträfen aber ihre eigene Zeit, wie er fürchte, und sehr viele Leute hätten auch die Vorzeichen der letzten Zeit gedeutet, von denen seines Wissens sehr viele beobachtet worden seien. Hier (in Leipzig?) habe es nicht nur kriegerische Absichten und Vorbereitungen gegeben (s. Anm.), sondern es würden auch Soldaten in Marsch gesetzt. Es sei eine Musterung angekündigt, die, wie er glaube, am übernächsten Tag im nahegelegenen Halle abgehalten werde. Auch wenn er angesichts dieser Umstände sehr besorgt um den Staat und seine Familie sein müsse, trösteten ihn doch zwei Dinge: zum einen, dass er an den Überlegungen und Handlungen in all diesen Angelegenheiten in keiner Weise beteiligt sei; zum anderen, dass er er darauf vertraue, daß Gott, der die Mühseligen und Beladenen schütze, gnädig auf ihn blicken werde, da er nicht in die Lage versetzt sei, irgendeine Entscheidung zu treffen.
Er bedauere Cratos Trauerfall zutiefst und ermuntere ihn, nicht nur der Traurigkeit zu widerstehen, sondern auch die kummervollen Gedanken zu verdrängen. Dies sei für ihn und seine Familie besser, als wenn er sich quäle und vor Schmerz verzehre (vgl. Hom. Il. 6,202). Den unvermeidlichen Schmerz solle er aber gleichmütig ertragen, da jeder Mensch Sorgen und Probleme habe und sein Leid aushalten müsse. Denn dass man keine Sorgen und Schwierigkeiten habe, sei, wie Crato wisse, nicht menschlich und Gott allein habe dieses Privileg, wie Platon Simonides zitiere (Plat. Prot. 341e = Simon. Fr. 37,1,14).
Grüße an (Johannes) Spremberger. Lebewohl.
(Anne Kram)
Anmerkungen
- "kriegerische Absichten und Vorbereitungen": Möglicherweise spricht Camerarius hier von den Vorbereitungen für die Belagerung Magdeburgs ab September 1550 durch Georg von Mecklenburg (vgl. PKMS 4, S. 581-582, Nr. 504). Als zeitlicher Hintergrund können jedenfalls die religiösen Spannungen zwischen Fürsten und Kaiser aufgrund des Augsburger Interim gelten, die 1552 im Fürstenaufstand unter der Führung Moritz' von Sachsen gipfelten.