Camerarius, Commentarius alter de Turcicis imperatoribus, 1598
Opus Camerarii | |
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Werksigle | |
Zitation | Ioachimi Camerarii Commentarius Alter de Turcicis imperatoribus usque ad Solimannum perductus, bearbeitet von Moritz Stock (28.10.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/ |
Name | Joachim Camerarius I. |
Status | Verfasser |
Sprache | Latein |
Werktitel | Ioachimi Camerarii Commentarius Alter de Turcicis imperatoribus usque ad Solimannum perductus |
Kurzbeschreibung | Aus verschiedenen Quellen kompilierte Darstellung von Leben und Taten der osmanischen Feldherren von Osman bis Süleyman. Angehängt werden Auszüge aus zwei Briefen und ein aus dem italienischen übersetztes Chronologicon von Francesco Sansovino. |
Erstnachweis | 1598 |
Bemerkungen zum Erstnachweis | |
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) | |
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) | |
Schlagworte / Register | Türkenkriege/Türkengefahr |
Paratext zu | |
Paratext? | nein |
Paratext zu | |
Überliefert in | |
Druck | Camerarius, De rebus Turcicis, 1598 |
Erstdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | |
Volltext | http://texte.camerarius.de/ |
Carmen | |
Gedicht? | nein |
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken | |
Wird erwähnt in | |
Folgende Handschriften und gedruckte Fremdwerke beeinflussten/bildeten die Grundlage für dieses Werk | |
Bearbeitungsstand | |
Überprüft | am Original überprüft |
Bearbeitungsstand | unkorrigiert |
Wiedervorlage | nein |
Bearbeiter | Benutzer:MS |
Gegengelesen von | |
Bearbeitungsdatum | 28.10.2019 |
Opus Camerarii | |
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Werksigle | |
Zitation | Ioachimi Camerarii Commentarius Alter de Turcicis imperatoribus usque ad Solimannum perductus, bearbeitet von Moritz Stock (28.10.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/ |
Name | Joachim Camerarius I.
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Sprache | Latein |
Werktitel | Ioachimi Camerarii Commentarius Alter de Turcicis imperatoribus usque ad Solimannum perductus |
Kurzbeschreibung | Aus verschiedenen Quellen kompilierte Darstellung von Leben und Taten der osmanischen Feldherren von Osman bis Süleyman. Angehängt werden Auszüge aus zwei Briefen und ein aus dem italienischen übersetztes Chronologicon von Francesco Sansovino. |
Erstnachweis | 1598
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Schlagworte / Register | Türkenkriege/Türkengefahr |
Paratext zu | |
Paratext? | nein |
Überliefert in | |
Druck | Camerarius, De rebus Turcicis, 1598 |
Carmen | |
Gedicht? | nein |
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken | |
Wird erwähnt in | |
Folgende Handschriften und gedruckte Fremdwerke beeinflussten/bildeten die Grundlage für dieses Werk | |
Bearbeitungsdatum | 28.10.2019 |
Aufbau
Die Grundlegende Struktur des Werkes geben die Osmanischen Herrscher vor:
- 41-42: Osman I.
- 42-44: Orhan I.
- 44-45: Murad I.
- 46-47: Bayezid I.
- 47-48: Interregnum
- 48: Mehmed I.
- 48-51: Murad II.
- 50-63: Mehmed II.
- 63-68: Bayezid II.
- 66-69: Selim I.
- 69-76: Süleyman I.
- 76: Ausschnitt aus OCEp 0932.
- 77: Ausschnitt aus OCEp 0957.
- 77-91: Chronologie des Francesco Sansovino
Inhalt
In einem kurzen Proöm erläutert Camerarius den Grund für die Abfassung: Viele hätten schon über die Türken und Osmanen geschrieben, sodass Camerarius‘ Beitrag überflüssig erscheinen könnte. Und mag er auch dasselbe darlegen, so werde doch die Form Zuspruch erlangen, denn habet...varietas delectaitonem (41).
Die Darstellung konzentriert sich im Wesentlichen auf Leben und Taten der ersten zehn Osmanen, jedoch fügt Camerarius auch überlieferte Anekdoten in seinen Bericht ein (vgl. Anonymus, Annales, 1594). Die eigentliche Erzählung über die Osmanen wird aber auch mit der Geschichte anderer Herrscher verschränkt. So stellt Camerarius bezüglich des letzten byzantinischen Kaisergeschlechts der Palaiologen (vgl. bes. 42 und 50) fest, dass diese etwa zur selben Zeit begründet worden seien wie die Osmanen und der 7. Osmane (Mehmed II.) den 7. Palaeologen (eigentlich den 8., nämlich Konstantin XI.) ausgelöscht hätte (Atque reperitur Palaeologorum et Othomanicorum familias regni sui eadem propemodum habuisse initia. Et septimum Dominum ex Othomanica domo, oppressisse et extinxisse septimum Imperatorem Constantinopolitani, 42). Exkursartig geht Camerarius bspw. auch auf den mongolischen Feldherrn Timur (Tamerlane aut Tamburlane, apud Turcas Demerlengo, 46) ein, der Bayezid I. besiegte (46ff.).
Der Stil gleicht dem des ersten Kommentars: Doch fällt auf, dass Mehmed II. und Süleyman I. besonders ausführlich behandelt werden. Ansonsten hält sich der Autor auch hier mit eigene Wertungen zurück und führt Namen in mehreren Sprachen oder Schreibweisen an. Historische Ereignisse in Europa nutzt Camerarius bisweilen zur zeitlichen Kontextualisierung (z.B. dem Thronstreit zwischen Ludwig IV. und Friedrich dem Schönen 1314-1325, 43f.). Die Dauer der Herrschaft, das Alter und das Todesjahr der Herrscher, werden jeweils am Ende des Tatsachenberichts mit Zahlen festgehalten.
Kommentarlos werden am Ende Ausschnitte aus zwei Briefen angefügt, in denen Camerarius über seine Beschäftigung mit den Türken schreibt. Sie dienen so gewissermaßen als Nachwort.
Die Chronologie reicht von der Geburt Mohammeds (567) bis zum Frieden von Cateau-Cambrésis (1559) zwischen Heinrich II. (Frankreich) und Philipp II. (Spanien).
Quellen
Die genauen Quellen des Camerarius sind nicht bekannt (vgl. die beiden Briefe (76f.), den ersten Türkenkommentar und Kasza 2017). Sehr häufig wird auf italienische Quellen hingewiesen (quaedam italica scripta, 42; scripta italica tradunt, 43; in scripto quodam italico, 46; Italica scripta narrant, 52; Italica quaedam scripta narrant, 54). Im Brief an Schwendi sagt Camerarius zudem, er sei auf französischen Quellen gestoßen (76).
Entstehung & Überlieferung
Im Widmungsbrief schreibt Joachim Camerarius II., sein Vater habe im hohen Alter (aetate iam provectiore, 5) und soweit es die Gesundheit zuließ (quantum per valetudinem infirmiorem illi fuit concessum, 5) an der Schrift gearbeitet, doch sei (anders als beim ersten Teil) der Tod der Fertigstellung zuvorgekommen (morte praeventus absolvere non potuit, 5). Wie weit Camerarius kam und was von seinem Sohn ergänzt wurde, ist nicht ersichtlich. Nach Camerarius‘ Tod sei die Schrift einige Zeit versteckt geblieben, da es andere (namentlich: Johannes Löwenklau) gebe, die über diese Thema geschrieben hätten. Erst auf Druck gewisser hervorragender Männer habe der jüngere Camerarius sich dazu veranlasst gesehen, die Schrift doch zu publizieren.