Camerarius an Sambucus, 09.-11.1568
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1209 |
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Zitation | Camerarius an Sambucus, 09.-11.1568, bearbeitet von Manuel Huth (19.07.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1209 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 412-413 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Sambucus |
Datum | 1568 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | o.D. Mutmaßliches Datum: Herbst 1568 (s. u.) |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein;Griechisch |
Entstehungsort | Wien |
Zielort | Wien |
Gedicht? | nein |
Incipit | αἰάζειν τις τῶν πάλαι |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | nein |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Bibliothek (Sambucus) |
Handschrift | |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | Wenn der genaue Zeitpunkt und die Dauer des Aufenthalts in Wien bekannt sind, sollte der Brief noch genauer eingegrenzt werden // Überprüft (MH) |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 19.07.2017 |
Werksigle | OCEp 1209 |
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Zitation | Camerarius an Sambucus, 09.-11.1568, bearbeitet von Manuel Huth (19.07.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1209 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 412-413 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Sambucus |
Datum | 1568 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | o.D. Mutmaßliches Datum: Herbst 1568 (s. u.) |
Sprache | Latein;Griechisch |
Entstehungsort | Wien |
Zielort | Wien |
Gedicht? | nein |
Incipit | αἰάζειν τις τῶν πάλαι |
Regest vorhanden? | nein |
Paratext ? | nein |
Register | Bibliothek (Sambucus) |
Datumsstempel | 19.07.2017 |
Absende-, Zielort und Datum mutmaßlich: Vermutlich in der Zeit verfasst, als sich Camerarius auf kaiserliche Einladung in Wien befand. Dies legt die Erwähnung eines Aufenthaltes in der Bibliothek des Sambucus nahe.
Zur Sprache: Griechischer Brief mit lateinischer Version eines Unbekannten. Camerarius selbst fügte noch ein lateinisches PS sowie ein griechisches Zitat bei, das er selbst übersetzte.
Regest
Einer der Alten sage, dass er den Diotimus beklage, wie dieser unter Kindern sitze und ihnen das Alphabet hersage (s. Anm.). Camerarius hingegen trauere, weil er schon seit langer Zeit nicht mehr dort sei, wo er das Alphabet ertönen lassen könne, also Grammatik zu lehren versuche. Und er wünschte, er könne sofort zu seinen Studien (an die Universität (Leipzig) zurückkehren – nicht jedoch ohne bei den Schätzen der Bibliothek des Sambucus so lange zu verweilen, wie es Sambucus gestatte und seine freie Zeit oder, um die Wahrheit zu sagen, seine Trägheit zuließen. Die Bücher aber, die er nach einem Gastmahl des Sambucus mitgenommen hatte, nehme er in seine Hände, lese sie und erfreue sich an ihnen. Aber dabei wachse umso mehr in ihm der Wunsch, sich auch an den Titeln der übrigen Schriften zu erfreuen. So Gott wolle und es Sambucus passe, solle dies möglichst bald sein. Camerarius habe Sambucus (anbei) eines seiner Werke geschickt, über das sie vor Kurzem gesprochen hätten. Es sei zwar nicht ohne Sorgfalt verfasst, aber Camerarius fürchte, dass es nicht mit der gleichen Gelehrtheit und Eleganz verfasst wurde. Aber Sambucus solle selbst darüber urteilen und ihm aufzeigen, was gut und schlecht ausgearbeitet sei.
Lebewohl.
Lateinisches PS: Anbei eine herrliche griechische Sentenz, die auf die Zeitumstände zutreffe - zusammen mit der Übersetzung des Camerarius. Denn Camerarius habe bemerkt, dass dies (wohl die Zufügung von Übersetzungen) von Sambucus gewünscht sei. Aus "Gegen die Juden" eines gewissen Andronikos Komnenos:
Der streitliebende Mensch habe sein ganzes Leben lang gelernt, sich zu streiten und den Groll zu lieben. Ein wahrheitsliebender Mensch hingegen lege die Waagschale seines Gewissens an die Worte, die er spreche, und wolle daher Anderen nicht in jeder Hinsicht unbillig überlegen sein, sondern ertrage es ehrenhaft, wenn er in einigen Bereichen unterlegen sei.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- „Einer der Alten (…) hersagte“ = Arat, Epigrammata 11, 437. Der unbekannte Übersetzer des griechischen Briefes kannte die Stelle vielleicht nicht, da die lateinische Version durch die Verwendung des intransitiven „eiulare“ nahelegt, dass Diotimus aufklagte.
Literatur und weiterführende Links
- www.aerztebriefe.de/id/00005201 (Datensatz)