Camerarius an Sambucus, 09.-11.1568

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
Sambucus an Camerarius, 01.06.15671 Juni 1567 JL
Camerarius an Sambucus, 24.04.156724 April 1567 JL
Camerarius an Sambucus, 21.01.156721 Januar 1567 JL
 Briefdatum
Camerarius an Sambucus, 09.-11.15681568 JL
 Briefdatum
Camerarius an Sambucus, 05.04.15685 April 1568 JL
Sambucus an Camerarius, 11.1568November 1568 JL
Camerarius an Sambucus, 04.01.15694 Januar 1569 JL
Werksigle OCEp 1209
Zitation Camerarius an Sambucus, 09.-11.1568, bearbeitet von Manuel Huth (18.07.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1209
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 412-413
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johannes Sambucus
Datum 1568
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum o.D. Mutmaßliches Datum: Herbst 1568 (s. u.)
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein;Griechisch
Entstehungsort Wien
Zielort Wien
Gedicht? nein
Incipit αἰάζειν τις τῶν πάλαι
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? nein
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Bibliothek (Sambucus)
Handschrift
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH
Gegengelesen von
Datumsstempel 18.07.2017
Werksigle OCEp 1209
Zitation Camerarius an Sambucus, 09.-11.1568, bearbeitet von Manuel Huth (18.07.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1209
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 412-413
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johannes Sambucus
Datum 1568
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum o.D. Mutmaßliches Datum: Herbst 1568 (s. u.)
Sprache Latein;Griechisch
Entstehungsort Wien
Zielort Wien
Gedicht? nein
Incipit αἰάζειν τις τῶν πάλαι
Regest vorhanden? nein
Paratext ? nein
Register Bibliothek (Sambucus)
Datumsstempel 18.07.2017


Absende-, Zielort und Datum mutmaßlich: Vermutlich in der Zeit verfasst, als sich Camerarius auf kaiserliche Einladung in Wien befand. Dies legt die Erwähnung eines Aufenthaltes in der Bibliothek des Sambucus nahe.

Zur Sprache: Griechischer Brief mit lateinischer Version eines Unbekannten. Camerarius selbst fügte noch ein lateinisches PS sowie ein griechisches Zitat bei, das er selbst übersetzte.

Regest

Einer der Alten sage, dass er den Diotimus beklage, als dieser unter Kindern sitze und ihnen das Alphabet hersage (s. Anm.). Camerarius aber trauere, weil er schon seit langer Zeit nicht mehr dort sei, wo er das Alphabet ertönen lasse, also über Grammatik zu lehren versuche. Und er wünschte, er könne sofort zu seinem Studium (an die Universität (Leipzig) zurückkehren – nicht jedoch ohne bei den Schätzen der Bibliothek des Sambucus so lange zu verweilen, wie es die Sambucus gestatte und seine freie Zeit oder, um die Wahrheit zu sagen, Trägheit zuließen. Die Bücher aber die er nach einem Gastmahl des Sambucus mitgenommen hatte, nehme er in die Hände und lese sie und habe Freude daran. Aber umso mehr wachse in Camerarius der Wunsch, sich auch an den Titeln der übrigen Schriften zu erfreuen. So Gott wolle und es Sambucus passe, werde dies möglichst bald sein. Camerarius habe Sambucus (anbei) eines seiner Werke geschickt, über das sie vor Kurzem gesprochen hätten. Es sei zwar nicht ohne Sorgfalt verfasst, aber Camerarius fürchte, dass es nicht mit der gleichen Gelehrtheit und Eleganz verfasst wurde. Aber Sambucus solle selbst darüber urteilen und ihm aufzeigen, was Camerarius gut und schlecht ausgearbeitet habe.

Lebewohl.

Lateinisches PS: Anbei eine herrliche griechische Sentenz, die auf die Zeitumstände zutreffe - zusammen mit der Übersetzung des Camerarius. Denn Camerarius habe bemerkt, dass dies (wohl die Zufügung von Übersetzungen) von Sambucus gewünscht sei. Aus „Gegen die Juden“ eines gewissen Andronikos Komnenos:

Der streitliebende Mensch habe sein ganzes Leben lang gelernt, sich zu streiten und den Groll zu lieben. Ein wahrheitsliebender Mensch aber lege die Waagschale seines Gewissens an die Worte, die er spreche und wolle daher Anderen nicht in jeder Hinsicht unbillig überlegen sein, sondern ertrage es ehrenhaft, in einigen Dingen unterlegen zu sein.

Anmerkungen

  • „Einer der Alten (…) hersagte“ = Arat, Epigrammata 11, 437. Der unbekannte Übersetzer des griechischen Briefes kannte die Stelle vielleicht nicht, da die lateinische Version durch die Verwendung des intransitiven „eiulare“ nahelegt, dass Diotimus aufklagte.

Literatur und weiterführende Links

  • www.aerztebriefe.de/id/00005201 (Datensatz)