Camerarius an Niger, 01.06.1536
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0452 |
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Zitation | Camerarius an Niger, 01.06.1536, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch, Michael Pöschmann und Manuel Huth (01.08.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0452 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. T5v-T6v |
Zweitdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 365-367 (gekürzt) |
Sonstige Editionen | John L. Flood / David J. Shaw: Johannes Sinapius (1505-1560), Hellenist and physician in Germany and Italy, Genf 1997, 178 f., Nr. 21 (Auszug) |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Antonius Niger |
Datum | 1536/06/01 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Cal. Iunii |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Tübingen |
Zielort | Padua |
Gedicht? | nein |
Incipit | Post diuturnam ignorationem rerum tuarum |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Biographisches (Krankheit); Briefe/Redaktionelle Überarbeitung; Biographisches (Familie) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | Kürzung in Ed. 1583 überprüfen |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:US; Benutzer:HIWI4; Benutzer:MH |
Gegengelesen von | Benutzer:MH |
Datumsstempel | 1.08.2018 |
Werksigle | OCEp 0452 |
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Zitation | Camerarius an Niger, 01.06.1536, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch, Michael Pöschmann und Manuel Huth (01.08.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0452 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. T5v-T6v |
Zweitdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 365-367 (gekürzt) |
Sonstige Editionen | John L. Flood / David J. Shaw: Johannes Sinapius (1505-1560), Hellenist and physician in Germany and Italy, Genf 1997, 178 f., Nr. 21 (Auszug) |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Antonius Niger |
Datum | 1536/06/01 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Cal. Iunii |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Tübingen |
Zielort | Padua |
Gedicht? | nein |
Incipit | Post diuturnam ignorationem rerum tuarum |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Biographisches (Krankheit); Briefe/Redaktionelle Überarbeitung; Biographisches (Familie) |
Datumsstempel | 1.08.2018 |
Zielort mutmaßlich (Im Brief heißt es, Niger sei in Italien angekommen. Niger schloss dort sein Studium mit dem Doktorat ab).
Abweichungen in der Überlieferung
In der Ausgabe von 1583 wurde der Satz über die Familie (s.u.) herausgekürzt. Ansonsten wurden nur kleinere Änderungen (z.B. Umstellungen) vorgenommen.
Regest
Nach langer Unwissenheit über die Angelegenheiten von Niger habe Camerarius neulich von ihrem Freund Johannes Meckbach etwas über sein Befinden und seine Studien erfahren. Wenn Camerarius mit beständiger und sorgfältiger Nachforschung etwas (über Niger) in Erfahrung bringen könnte, dann wüsste er schon längst alles über Niger. Unablässig (und bisher vergeblich) habe er versucht, etwas Zuverlässiges über Nigers Leben, Schicksal und Studien zu erfahren. Diese (seit langem) erste Nachricht sei umso erfreulicher wegen ihres Urhebers (Meckbach), den Camerarius neulich in Begleitung des (Helius Eobanus) Hessus sah, einen ehrenwerten und achtbaren Mann. So steigere es seine Freude noch, dass er nun nicht nur zuverlässige, sondern auch nur gute Nachrichten über Niger erhalten habe. Camerarius habe einige Briefe nach Leipzig und nach Hessen geschickt, wo man sagte, dass sich Niger gerade aufhalte, aber er glaube nicht, dass sie bei ihm angekommen seien. Er selbst sei nach Schwaben (genauer nach Tübingen) umgezogen, habe also seine Heimat, bzw. beinahe schon die Erde verlassen, in der Hoffnung, sich dort wieder den Musen widmen zu können, denn auch wenn er (in Nürnberg) Unterstützer und Freizeit hatte, hatte er sich doch hier bessere Bedingungen erhofft. Was aus dieser Hoffnung werdee, sei immer noch unklar. Umso weniger seine Werke in der Öffentlichkeit geschätzt werden, umso mehr werde er von der Sorge und dem Mitleid um sie berührt.
(Jakob) Micyll lehre nun in Heidelberg, aber strebe eine andere Stelle an (s. Anm.). Wenn er diesen Plan verfolge, werde er dafür kämpfen müssen.
Nachdem, wie Niger sicherlich wisse, (Helius) Eobanus (Hessus) nach Erfurt zurückgekehrt, sei nun vom hessischen Fürsten (Philipp) ehrenvoll und freimütig eingeladen worden (s. Anm.). Camerarius freue das Wohlwollen dieses Fürsten gegenüber Hessus.
(Euricius) Cordus sei gestorben, was er erst neulich mit großer Trauer erfahren habe. Camerarius habe ihn mit Epitaphien bezeugt, die er Niger schicke, um an ihrer alten Tradition festzuhalten, sich gegenseitig ihre Werke zuzuschicken.
Er freue sich, dass Niger, nachdem es ihn an verschiedene Orte verschlagen hatte, endlich in Italien angekommen sei, von wo aus er bereits das Ziel seiner langen und unsicheren Laufbahn (sc. das medizinische Doktorat) vor sich sehen könne. Wenn es ihm nicht lästig sei, möge er Camerarius doch seine Pläne mitteilen.
(Johannes) Sinapius sei zwar (an die Universität Tübingen) berufen worden, zögere aber, wie Camerarius gehört habe. Vielleicht wolle er nicht die Fülle des Lebens in Italien mit den ärmlichen Umständen (in Tübingen) tauschen, und er habe nicht unrecht.
Könnten sie (Camerius und Niger) doch (einst) am selben Ort oder zumindest in der Nähe voneinander leben. Ihn würde das sehr freuen und Niger doch vermutlich auch.
(Der folgende Satz fehlt fehlt in der Ausgabe von 1583:) Wie sich Niger denken könne, sei Camerarius durch seine Frau (Anna) und Kindern stark eingespannt, wo auch immer er sich gerade befinde.
Seine Gesundheit sei seit einigen Jahren (wegen seines Beinleidens) etwas angeschlagen, sodass er bereits Thermenbesuche in Erwägung gezogen habe, worüber er immer sehr gern und eifrig mit ihrem Meckbach diskutiert habe. Er habe diesen Brief mit Händlern aus Nürnberg verschickt und wenn Niger etwas antworten wolle, so solle er sie an Camerarius adressieren und an den Nürnberger Ratsherren Caspar Nützel schicken.
(Michael Pöschmann / Manuel Huth)
Anmerkungen
- "sei nun vom hessischen Fürsten (Philipp) ehrenvoll und freimütig eingeladen worden (s. Anm.)": Hessus wurde 1536 an die Universität Marburg berufen.
- "aber strebe eine andere Stelle an": Micyll wurde 1536 an die Lateinschule in Frankfurt berufen.
- „(Johannes) Sinapius sei zwar (an die Universität Tübingen) berufen worden“: Zum Versuch, Johannes Sinapius für die Annahme einer Medizinprofessur in Tübingen zu bewegen vgl. Flood 2015, S. 11-12.