Camerarius an Niger, 01.06.1536
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0452 |
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Zitation | Camerarius an Niger, 01.06.1536, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch, Michael Pöschmann und Manuel Huth (04.04.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0452 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. T5v-T6v |
Zweitdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 365-367 (gekürzt) |
Sonstige Editionen | John L. Flood / David J. Shaw: Johannes Sinapius (1505-1560), Hellenist and physician in Germany and Italy, Genf 1997, 178 f., Nr. 21 (Auszug) |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Antonius Niger |
Datum | 1536/06/01 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Cal. Iunii |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Tübingen |
Zielort | Padua |
Gedicht? | nein |
Incipit | Post diuturnam ignorationem rerum tuarum |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Biographisches (Krankheit); Briefe/Redaktionelle Überarbeitung; Biographisches (Familie); Balneologie / Thermenbesuch |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:US; Benutzer:HIWI4; Benutzer:MH |
Gegengelesen von | Benutzer:MH; Benutzer:US; Benutzer:VG |
Datumsstempel | 4.04.2023 |
Werksigle | OCEp 0452 |
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Zitation | Camerarius an Niger, 01.06.1536, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch, Michael Pöschmann und Manuel Huth (04.04.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0452 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. T5v-T6v |
Zweitdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 365-367 (gekürzt) |
Sonstige Editionen | John L. Flood / David J. Shaw: Johannes Sinapius (1505-1560), Hellenist and physician in Germany and Italy, Genf 1997, 178 f., Nr. 21 (Auszug) |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Antonius Niger |
Datum | 1536/06/01 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Cal. Iunii |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Tübingen |
Zielort | Padua |
Gedicht? | nein |
Incipit | Post diuturnam ignorationem rerum tuarum |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Biographisches (Krankheit); Briefe/Redaktionelle Überarbeitung; Biographisches (Familie); Balneologie / Thermenbesuch |
Datumsstempel | 4.04.2023 |
Zielort mutmaßlich (im Brief heißt es, Niger sei in Italien angekommen. Niger schloss dort sein Studium mit dem Doktorat ab.)
Abweichungen in der Überlieferung
In der Ausgabe von 1583 wurde der Satz über die Familie (s.u.) herausgekürzt. Ansonsten wurden nur kleinere Änderungen (z.B. Umstellungen) vorgenommen.
Regest
Nach langer Unwissenheit über Nigers Angelegenheiten habe Camerarius neulich von ihrem Freund Johannes Meckbach etwas über sein Befinden und seine Studien erfahren. Wenn Camerarius mit beständiger und sorgfältiger eigener Nachforschung etwas über eine Sache in Erfahrung zu bringen suche, dann werde ihm nichts entgehen. Unablässig (und bisher vergeblich) habe er versucht, etwas Zuverlässiges über Nigers Leben, Schicksal und Studien zu erfahren. Diese (seit langem) erste Nachricht sei umso erfreulicher wegen ihres Urhebers (Meckbach), den Camerarius neulich in comitatu Hessiaco gesehen habe (s. Anm.). Meckbach sei ein ehrenwerter und achtbarer Mann. So steigere es seine Freude noch, dass er nun nicht nur zuverlässige, sondern auch nur gute Nachrichten über Niger erhalten habe. Camerarius habe einige Briefe nach Leipzig und nach Hessen geschickt, wo sich Niger angeblich aufgehalten habe, aber er glaube nicht, dass sie bei ihm angekommen seien. Er selbst sei nach Schwaben (genauer nach Tübingen) umgezogen, habe also seine Heimat verlassen, in der Hoffnung, sich dort wieder den Musen widmen zu können, denn auch wenn er (in Nürnberg) Unterstützer und Freizeit hatte, hatte er sich doch hier bessere Bedingungen erhofft. Was aus dieser Hoffnung werde, sei immer noch unklar. Umso weniger seine Werke in der Öffentlichkeit geschätzt werden, umso mehr werde er von der Sorge und dem Mitleid um sie berührt.
(Jakob) Micyll lehre nun in Heidelberg, aber strebe eine andere Stelle an (s. Anm.). Wenn er diesen Plan verfolge, werde er dafür kämpfen müssen.
Nachdem, wie Niger sicherlich wisse, (Helius) Eobanus (Hessus) nach Erfurt zurückgekehrt war, sei er nun vom hessischen Fürsten (Philipp) ehrenvoll und freimütig eingeladen worden (s. Anm.). Camerarius freue das Wohlwollen dieses Fürsten gegenüber Hessus.
(Euricius) Cordus sei gestorben, was er erst neulich mit großer Trauer erfahren habe. Camerarius habe seinen Schmerz in Epitaphien bezeugt, die er Niger schicke, um an ihrer alten Tradition festzuhalten, sich gegenseitig ihre Werke zuzuschicken.
Er freue sich, dass Niger, nachdem es ihn an verschiedene Orte verschlagen hatte, endlich in Italien angekommen sei, von wo aus er bereits das Ziel seiner langen und unsicheren Laufbahn (sc. das medizinische Doktorat) vor sich sehen könne. Wenn es ihm nicht lästig sei, möge er Camerarius doch seine Pläne mitteilen.
(Johannes) Sinapius sei zwar (an die Universität Tübingen) berufen worden, zögere aber, wie Camerarius gehört habe. Vielleicht wolle er nicht die Fülle des Lebens in Italien mit den ärmlichen Umständen (in Tübingen) tauschen, und er habe nicht Unrecht.
Könnten sie (Camerarius und Niger) doch (einst) am selben Ort oder zumindest in der Nähe leben! Ihn würde das sehr freuen und Niger doch vermutlich auch.
(Der folgende Satz fehlt fehlt in der Ausgabe von 1583:) Wie sich Niger denken könne, sei Camerarius durch seine Frau (Anna) und Kinder stark eingespannt, wo auch immer er sich gerade befinde.
Seine Gesundheit sei seit einigen Jahren (wegen seines Beinleidens) etwas angeschlagen, sodass er bereits Badereisen in Erwägung gezogen habe, worüber er immer sehr gern und eifrig mit ihrem Meckbach diskutiert habe. Er habe diesen Brief mit Händlern aus Nürnberg verschickt, und wenn Niger antworten wolle, so solle er seinen Brief an Camerarius adressieren und an den Nürnberger Ratsherren Caspar Nützel schicken.
(Michael Pöschmann / Manuel Huth)
Anmerkungen
- "(Meckbach), den Camerarius neulich in comitatu Hessiaco sah": Hier gibt es zwei Deutungen:
- Meckbach lebte seit 1535 in Kassel (vgl. Krause 1879, Bd. 2, S. 200) und C. hätte ihn dort getroffen. Eine solche Reise ist aber nicht belegt.
- Meckbach befand sich mit einer hessischen Reisegesellschaft in Württemberg. Eine solche ist für Mai 1536 belegt, als sich Philipp I. (Hessen) in Göppingen mit Ulrich (Württemberg) traf (vgl. MBW 1729 Anm.).
- "aber strebe eine andere Stelle an": Micyllus wurde 1536 an die Lateinschule in Frankfurt berufen.
- "sei nun vom hessischen Fürsten (Philipp) ehrenvoll und freimütig eingeladen worden (s. Anm.)": Hessus wurde 1536 an die Universität Marburg berufen.
- "(Johannes) Sinapius sei zwar (an die Universität Tübingen) berufen worden": Zum Versuch, Johannes Sinapius zur Annahme einer Medizinprofessur in Tübingen zu bewegen, vgl. Flood 2015, S. 11-12.