Camerarius, Carolus sive Tunete, 1536

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Opus Camerarii
Werksigle
Zitation Carolus sive Tunete, bearbeitet von Jochen Schultheiß (16.01.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/
Name Joachim Camerarius I.
Status Verfasser
Sprache Latein
Werktitel Carolus sive Tunete
Kurzbeschreibung Encomium auf den Sieg Kaiser Karls V.über den osmanischen Admiral Chairiddim Barbarossa in der Seeschlacht bei Tunis. Das Gedicht ist in Hexametern abgefasst.
Erstnachweis 1536
Bemerkungen zum Erstnachweis Gesichert (Titelblatt); Brief des Camerarius an Stiebar datiert auf XV. Cal. Iunii
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) 1536/05/18
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) 1536/12/31
Schlagworte / Register Geschichtsschreibung; Türkenkriege/Türkengefahr; Panegyrik; Zeitgeschichtsschreibung; Amerika
Paratext zu
Paratext? nein
Paratext zu
Überliefert in
Druck (Althamer), Commentarius captae urbis, 1536; Camerarius, Eclogae, 1568
Erstdruck in
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck
Volltext http://texte.camerarius.de/
Carmen
Gedicht? ja
Incipit Quid qui indefessis decurris in athere bigis
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken
Wird erwähnt in
Folgende Handschriften und gedruckte Fremdwerke beeinflussten/bildeten die Grundlage für dieses Werk
Bearbeitungsstand
Überprüft am Original überprüft
Bearbeitungsstand korrigiert
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:JS
Gegengelesen von
Bearbeitungsdatum 16.01.2018
Opus Camerarii
Werksigle
Zitation Carolus sive Tunete, bearbeitet von Jochen Schultheiß (16.01.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/
Name Joachim Camerarius I.




Sprache Latein
Werktitel Carolus sive Tunete
Kurzbeschreibung Encomium auf den Sieg Kaiser Karls V.über den osmanischen Admiral Chairiddim Barbarossa in der Seeschlacht bei Tunis. Das Gedicht ist in Hexametern abgefasst.
Erstnachweis 1536
Bemerkungen zum Erstnachweis Gesichert (Titelblatt); Brief des Camerarius an Stiebar datiert auf XV. Cal. Iunii
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) 1536/05/18
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) 1536/12/31
Schlagworte / Register Geschichtsschreibung; Türkenkriege/Türkengefahr; Panegyrik; Zeitgeschichtsschreibung; Amerika
Paratext zu
Paratext? nein
Überliefert in
Druck (Althamer), Commentarius captae urbis, 1536; Camerarius, Eclogae, 1568
Volltext http://texte.camerarius.de/
Carmen
Gedicht? ja
Incipit Quid qui indefessis decurris in athere bigis
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken
Wird erwähnt in
Bearbeitungsdatum 16.01.2018


Widmung und Entstehungskontext

Das Gedicht ist infolge des einleitenden Widmungsbriefes Daniel Stiebar von Rabeneck gewidmet.
Historischer Hintergrund: Karl V. und sein Bruder Ferdinand I. hatten sich in den Türkenkriegen die Kriegsführung aufgeteilt: Ferdinand übernahm die Kriegsführung zu Lande, Karl zur See. In dem Sieg Karls über den Kapitän-Pascha Hayreddin Barbarossa, der den Oberbefehl über die osmanische Flotte innehatte, in der Auseinandersetzung um das kurz zuvor von den Türken eroberte Tunis (Juli-August 1535), wurde die Flotte der Barbaresken erbeutet, die Festung La Goleta im Hafen eingenommen und nach zeitgenössischen Berichten wurden 20.000 Christen, die als Sklaven gehalten worden waren, in die Freiheit geführt. Damit war auch die Dominanz der kaiserlichen Flotte über das Mittelmeer wiederhergestellt. Zugleich bewirkte der Sieg jedoch, dass sich das Sultanat und Frankreich in einem Bündnis näher aufeinanderzurückten (vgl. Schorn-Schütte 2000, 37-38).

Aufbau und Inhalt

Encomium auf Kaiser Karl V., der bei Tunis einen Sieg in einer Seeschlacht gegen den osmanischen General Hayreddin Barbarossa errungen hat. Das Gedicht beginnt mit einem Anruf des Sonnengottes Apollo, für den auf seiner Bahn der Anblick Kaiser Karls der schönste auf Erden sein muss. Anders als im vorausgehenden Gedicht über Karls Zurückdrängung der Türken bei Wien (Camerarius, Carolus sive Vienna Austriaca, 1536) steht hier die Panegyrik auf Karl deutlich im Mittelpunkt. Er wird als Garant einer moralischen Weltordnung präsentiert. Eine ausgedehnte lobende Apostrophe an den Kaiser leitet das Gedicht ein. Dabei wird sein gewaltiger Herrschaftsbereich thematisiert, der auch Amerika (India) jenseits des Atlantischen Ozeans umfasst. Dann leitet er über zu Karls Einsatz für die christliche Religion, die vom Osten her in Gefahr ist. Diese verteidigt er auch in Afrika in der Seeschlacht um Tunis. Es folgt eine Schilderung der Schlachtereignisse. Karls Verdienst ist die Wiederherstellung des Friedens und die Befreiung von Überfällen durch Piraten. Der Dichter verbindet die Beschreibung mit der Hoffnung auf zukünftige kriegerische Erfolge gegen die Türken. Das Gedicht endet in einem triumphalen Preis des Sieges Karls über Chaireddin Barbarossa (Russa barba).

Überlieferung

Das Gedicht ist eines von drei nicht-bukolischen hexametrischen Gedichten, die Camerarius in seine Eklogen-Ausgabe von 1568 aufnimmt. Vermutlich hat seine hohe literarische Qualität Camerarius dazu bewogen, es in dieser Sammlung mitabzudrucken (vgl. Mundt 2004, XXII).

Forschungsliteratur