Camerarius an Stojus, spätestens 1557
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0206 |
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Zitation | Camerarius an Stojus, spätestens 1557, bearbeitet von Manuel Huth, Anne Kram und Alexander Hubert (29.07.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0206 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1557 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. H4v-H6r |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Matthias Stojus |
Datum | |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Datum: spätestens 1557 (Datum der Publikation; im Druck o.D.) |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | 1557 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | ja |
Incipit | Dum mihi se male, quod fit saepe, dat ille videndum |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Briefgedicht; Werkgenese |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | [[Notizen::"Anders als ihr gemeinsamer Freund Lentulus (Unbekannt) aber könne er misslungene Entwürfe nicht aufgeben und auf die erwünschte Eingebung warten, da ihm das Verworfene immer wieder in den Sinn komme. Seine Entwürfe (für Gedichte) seien – wenn überhaupt – nur dann gut, wenn sie sich auf Aktuelles bezögen.": Scheint mir falsch verstanden. Eher: "Anders als ihr gemeinsamer Freund Lentulus (Unbekannt) aber könne er misslungene Entwürfe nicht aufgeben und auf die erwünschte Eingebung warten, da er mit wachsendem zeitlichen Abstand auch den Kontakt zum Geschriebenen verliere und dieses ihm aus den Händen gleite. Seine Seine Gedichte würden nur gut, wenn er sie in einem Durchgang schriebe - wenn sie überhaupt gut würden." HIWI (Diskussion)
Lentulus vielleicht identisch mit Tardigradus aus OCEp 0693??? HIWI (Diskussion]] |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:AK; Benutzer:HIWI |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 29.07.2024 |
Werksigle | OCEp 0206 |
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Zitation | Camerarius an Stojus, spätestens 1557, bearbeitet von Manuel Huth, Anne Kram und Alexander Hubert (29.07.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0206 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1557 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. H4v-H6r |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Matthias Stojus |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Datum: spätestens 1557 (Datum der Publikation; im Druck o.D.) |
Unscharfes Datum Ende | 1557 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | ja |
Incipit | Dum mihi se male, quod fit saepe, dat ille videndum |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Briefgedicht; Werkgenese |
Datumsstempel | 29.07.2024 |
Regest
Briefgedicht in 76 Hexametern
Camerarius bekomme denjenigen kaum zu Gesicht, der einst den Onkel (Agamemnon) der Ehefrau (Hermione) des Orestes getäuscht habe (also den Schlaf, s. Anm.). Dabei habe er an Stojus gedacht und dieses Gedicht nachts begonnen und morgens fertiggestellt.
Ihr gemeinsamer Freund Lentulus (Unbekannt) handele richtig, wenn er das, was nicht sofort gelinge, beiseite lege; manchmal komme dem Menschen dann von ganz allein das Richtige in den Sinn. Doch bei Camerarius sei es so, dass ihm entgleite, was er einmal beiseite lege, so wie ein Boot stromabwärts treibt, wenn man aufhört zu rudern. Seine Gedichte gelängen, wenn überhaupt, nur dann, wenn er sie fertigstelle, solange sie frisch seien. So habe Camerarius nicht geschlafen und schließlich gefunden, was er gestern nicht habe finden können. Dabei ärgere er sich allerdings, dass er nicht schon früher seinen besten Freund (Philipp Melanchthon?) um Rat für sein Gedicht gefragt habe.
Falls Stojus genauer wissen wolle, welchen Rat dieser gegeben habe, werde er bei ihrem demnächst stattfindenden Treffen mit ihm darüber reden sowie über andere Dinge, über die sie gesprochen haben und bezüglich derer ihr Freund Fuscus (Unbekannt) sie beunruhigt habe. Bis zum gemeinsamen Gespräch sollten die diese Dinge also aufschieben. In der Zwischenzeit könne Stojus Fuscus, der alles gerne auf morgen schiebe, die Fabel vom zaudernden Wolf erzählen, der sich im Winter Schuhe für seine vom Frost aufgerissenen Pfoten besorgen möchte, dies aber solange aufschiebe, bis der Frühling wiederkehre und die Schuhe unnötig mache. Im darauffolgenden Winter bereue der Wolf seinen Aufschub allerdings, da seine Pfoten wieder verwundet würden. Mit dieser Fabel solle Stojus Fuscus dazu auffordern, verlässlicher und weniger sorglos zu sein.
Stojus solle dieses nächtliche Gedicht wohlwollend aufnehmen und ihm im Gegenzug nugae dieser Art zuschicken. Lebewohl zusammen mit Lentulus.
(Anne Kram / Alexander Hubert)
Anmerkungen
- Die ersten Verse spielen auf Ilias 2, 1–47 an: Zeus sendet Agamemnon einen Traum, dass er die Trojaner besiegen werde; die folgende griechische Offensive führt jedoch zunächst zum Zurückweichen der Griechen.
- Weder Lentulus noch Fuscus lassen sich bisher identifizieren.