Kategorie:Briefwechsel-Johann Seiler

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Allgemein zum Briefwechsel

Die Briefgedichte entstanden sämtlich in der Zeit zwischen 1525 und 1531.

Zentrale Themen und Konstellationen

Seiler ist ein Verwandter von Michael Roting und Bekannter des Camerarius aus der gemeinsamen Heimatstadt Bamberg. Er tritt, zusammen mit Hessus, Roting und Johann Mylius, vor allem im Rahmen der Sodalität (Nürnberg) auf. Es ist nicht sicher, ob er festes Mitglied war oder als (ortsfremder) Gast teilnahm. Im wichtigsten Buch über diese Sodalität, den Norica (1532), wird er nicht namentlich erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt lebte er zwar nicht mehr, aber das literarische Genre eines Dialogs nach Art Ciceros hätte es durchaus erlaubt, auch einen Verstorbenen auftreten zu lassen. Da er auch im Rahmen der Hessus-Biographie nicht genannt wird, muss man ihn wohl eher zu den gelegentlichen Gästen zählen.

Seiler ist wahrscheinlich mit dem vermögenden Bamberger zu identifizieren, der bei Chroust 1910 als "Hans Sayler" bezeichnet wird (Kolde 1911, S. 226 nennt ihn fälschlich "Heinrich Sayler"). Dieser war an den Empörungen gegen den Bischof am April 1525 beteiligt und wurde von diesem vor dem Schwäbischen Bund verklagt. Der Prozess wurde aber friedlich geschlichtet (Chroust 1910, S. 306f.). Aus einem Epitaph des Helius Eobanus Hessus geht hervor, dass Seiler sehr alt wurde (Non prius occubuit fato Seilerus acerbo / quam foret ille annis et pietate gravis.). Unterstellt man aufgrund der Briefgedichte eine akademische Bildung, so ist ein Studium an der Universität Leipzig nicht abwegig. Vielleicht ist er mit dem Johannes Seiler aus dem oberfränkischen Haßfurt zu identifizieren, der im Wintersemester 1473/74 immatrikuliert wurde (vgl. Erler 1902, S. 804). Wahrscheinlich war er Seiler, der zusammen mit seinem Verwandten Roting den Brüdern Joachim und Hieronymus Camerarius half, ihre Schwester im November 1524 aus dem Kloster zu befreien (vgl. MBW Nr. 354.5). Kurz darauf verfasst C. mindestens ein Klagegedicht an die beiden: In MBW Nr. 374.2 ist ein solches erwähnt, für das sie ihm im Gegenzug Lachs schicken. Auch der Brief an Roting und Seiler passt auf diese Beschreibung. Eventuell sind die Datierungen ungenau und es handelt sich um dasselbe Gedicht.

Die anderen drei Gedichte sind Einladungen an Seiler zu den Treffen der Sodalität, wobei auch die Ehefrau gelegentlich angesprochen wird. Die Schreiben sind literarisch ausgefeilt und enthalten klassische Topoi wie die Lebenswahl, aber auch anschauliche Beschreibungen von Landschaft und Speisekarte.
(Vinzenz Gottlieb)

Editionen, Literatur und weiterführende Links

Überlieferung und statistische Übersicht

Insgesamt wurden 4 Briefe in die Datenbank aufgenommen. Davon wurden

  • 4 von Camerarius verfasst.
  • 0 an Camerarius geschrieben.

Im Rahmen des Projektes wurden nur die zeitgenössisch (bis ca. 1600) gedruckten Briefe erfasst. Die folgenden statistischen Daten bilden daher nur einen Ausschnitt des ohnehin nicht vollständig überlieferten Briefwechsels ab und dienen somit eher der Orientierung. Um sie aufzurufen, drücken Sie bitte unten auf "Semantic Drilldown".


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