Camerarius an Georg Ludwig von Hutten, 22.02.1570

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
Camerarius an Georg Ludwig von Hutten, 22.02.157022 Februar 1570 JL
Camerarius an Georg Ludwig von Hutten, 21.02.157121 Februar 1571 JL
Camerarius an Georg Ludwig von Hutten, 15.05.157115 Mai 1571 JL
Werksigle OCEp 1449
Zitation Camerarius an Georg Ludwig von Hutten, 22.02.1570, bearbeitet von Marion Gindhart (17.12.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1449
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Opuscula moralia, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 214-217
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Georg Ludwig von Hutten
Datum 1569/02/22
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum Der Brief datiert auf den 22. Februar s.a. und erwähnt eine totale Mondfinsternis am Tag davor. Angesprochen wird ein Aufenthalt von Camerarius' Sohn Philipp in Straßburg, wo er Georg Ludwig von Hutten traf. Dieser studierte dort 1567. 1569 ereignete sich die Eklipse am 21. Februar a.K. (03. März).
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Philippus filius meus, cum nuper huc ad nos venisset
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? nein
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung Camerarius zeigt sich erfreut, dass Georg Ludwig von Hutten seinem Sohn Philipp in Straßburg so freundlich begegnet sei und sich die Gunst der Familie Hutten so fortsetze. Er lobt ihn für sein Interesse an den studia und verweist auf dessen Onkel Philipp, der den Nutzen der Bildung erkannt habe und (nach eigenen Worten) alles gegeben hätte, um die diesbezügliche Potenz des Camerarius zu erhalten. Georg Ludwig solle seinen Weg weiterverfolgen und in Florenz Piero Vettori, in Siena einen hochgebildeten, aber schwer kranken Mecklenburger Adligen treffen.
Anlass
Register Biographisches (Familie); Mondfinsternis; Bildungsdiskurs
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen Entstehungsort mutmaßlich
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MG
Gegengelesen von
Datumsstempel 17.12.2019
Werksigle OCEp 1449
Zitation Camerarius an Georg Ludwig von Hutten, 22.02.1570, bearbeitet von Marion Gindhart (17.12.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1449
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Opuscula moralia, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 214-217
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Georg Ludwig von Hutten
Datum 1569/02/22
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum Der Brief datiert auf den 22. Februar s.a. und erwähnt eine totale Mondfinsternis am Tag davor. Angesprochen wird ein Aufenthalt von Camerarius' Sohn Philipp in Straßburg, wo er Georg Ludwig von Hutten traf. Dieser studierte dort 1567. 1569 ereignete sich die Eklipse am 21. Februar a.K. (03. März).
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Philippus filius meus, cum nuper huc ad nos venisset
Regest vorhanden? nein
Paratext ? nein
Kurzbeschreibung Camerarius zeigt sich erfreut, dass Georg Ludwig von Hutten seinem Sohn Philipp in Straßburg so freundlich begegnet sei und sich die Gunst der Familie Hutten so fortsetze. Er lobt ihn für sein Interesse an den studia und verweist auf dessen Onkel Philipp, der den Nutzen der Bildung erkannt habe und (nach eigenen Worten) alles gegeben hätte, um die diesbezügliche Potenz des Camerarius zu erhalten. Georg Ludwig solle seinen Weg weiterverfolgen und in Florenz Piero Vettori, in Siena einen hochgebildeten, aber schwer kranken Mecklenburger Adligen treffen.
Register Biographisches (Familie); Mondfinsternis; Bildungsdiskurs
Datumsstempel 17.12.2019


Regest

Camerarius' Sohn Philipp habe bei einem Besuch im Elternhaus (in Leipzig) berichtet, wie freundlich ihm Georg Ludwig von Hutten in Straßburg begegnet sei und dass er sichtlich gerne Umgang mit ihm gepflegt habe. Camerarius habe sich sehr gefreut, dass die Familie von Hutten ihr Wohlwollen nun auch auf seine Söhne ausweite. Er selbst genoss ja bereits die Gunst der beiden Onkel von Georg Ludwig, Moritz und Philipp; mit seinem Vater (Wilhelm) hatte er in der Jugend Kontakt. Er hoffe, sein Sohn habe sich ihm gegenüber ebenso erkenntlich gezeigt, wie er selbst es stets gegenüber den erwähnten Verwandten getan habe, und Georg Ludwig halte an seiner Hochschätzung von Philipp fest. Aber so, wie er ihn kenne, werde er das sicherlich tun. Tugend und Edelmut habe er durch die Pflege der Bildung potenziert, wofür er, seine Familie und die Heimat zu beglückwünschen seien. Die falsche, überhebliche und unmoralische Auffassung von Adel (nobilitas generis, Oiiiir) schade im privaten wie im öffentlichen Bereich. Er wünsche Georg Ludwig, dass er den eingeschlagenen Weg weiter verfolge. Sein Onkel Philipp, der sich durch seine Sprachenkenntnisse auszeichnete und größtes Ansehen bei den mächtigsten und wichtigsten Staatsmännern besaß, habe einmal gesagt, dass er alles eintauschen würde gegen die facultas eruditae doctrinae (ebd.) von Camerarius, obwohl diese seinerzeit noch gering gewesen sei. Philipp, an den er sich mit Freude und Schmerz (aufgrund seiner Ermordung in Venezuela 1546) erinnere, habe jedenfalls den Wert der Bildung erkannt, der sich in einem ruhmreichen Ansehen auszahlen werde. Dass Georg Ludwig danach strebe, freue ihn. Er fordere ihn auf, diesen Weg zielstrebig zu verfolgen, und bitte Gott um Unterstützung. Falls es ihm gelinge, in Italien (scil. Florenz) Piero Vettori zu treffen, werde er einen großen Gewinn aus seiner Reise ziehen. Auch sei seit einiger Zeit ein hochgebildeter junger Adliger aus Mecklenburg in Italien, den er besuchen müsse; dieser befinde sich in Siena, sei jedoch schwer erkrankt. Er bitte Gott um eine gute Heimkehr Georg Ludwigs. Die totale Mondfinsternis des Vortages lasse Schlimmes erwarten, was Gott jedoch verhindern möge.

(Marion Gindhart)