Camerarius an Neuenahr, 13.02.1566

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
Camerarius an Neuenahr, 09.11.15659 November 1565 JL
Camerarius an Neuenahr, 11.05.156311 Mai 1563 JL
Camerarius an Neuenahr, 16.02.156316 Februar 1563 JL
 Briefdatum
Camerarius an Neuenahr, 13.02.156613 Februar 1566 JL
 Briefdatum
Camerarius an Neuenahr, 13.01.156913 Januar 1569 JL
Camerarius an Neuenahr, 13.01.157013 Januar 1570 JL
Camerarius an Neuenahr, 15.07.157015 Juli 1570 JL
Werksigle OCEp 0480
Zitation Camerarius an Neuenahr, 13.02.1566, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (10.03.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0480
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 023-025
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Hermann von Neuenahr d.J.
Datum 1566/02/13
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum Id. Februar. 66 (Datum laut Druck)
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort o.O.
Gedicht? ja
Incipit Litteras Gen. Nob. Tuae una cum libello adiuncto accepi eruditae doctrinae
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Reichstag 1566 (Augsburg); Büchersendung; Briefe/Wissenschaftlicher Austausch; Geschichtsschreibung
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:VG
Gegengelesen von
Datumsstempel 10.03.2022
Werksigle OCEp 0480
Zitation Camerarius an Neuenahr, 13.02.1566, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (10.03.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0480
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 023-025
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Hermann von Neuenahr d.J.
Datum 1566/02/13
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum Id. Februar. 66 (Datum laut Druck)
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort o.O.
Gedicht? ja
Incipit Litteras Gen. Nob. Tuae una cum libello adiuncto accepi eruditae doctrinae
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Reichstag 1566 (Augsburg); Büchersendung; Briefe/Wissenschaftlicher Austausch; Geschichtsschreibung
Datumsstempel 10.03.2022


Regest

Den im letzten Jahr von N. geschriebenen Brief, in dem sich seine Gelehrsamkeit und sein Wohlwollen gegenüber C. widerspiegelten, habe dieser nun zusammen mit dem beigefügten Druck erhalten. Dies sei der erste Brief, den C. dieses Jahr von N. erhalten habe. Er wisse, dass N. mittlerweile zum Reichstag in Augsburg gereist sei, sodass er sich bemüht habe, den Antwortbrief dorthin zustellen zu lassen. N. habe höflich nach C.' Meinung von jenem Buch mit glänzendem Titel und ausführlichem Bekenntnis gefragt, doch habe C. dem Urteil von N., welches die dreiste Neuartigkeit dieser Schrift missbillige, da sie die Autorität der Antike untergrabe, nichts hinzuzufügen. C. selbst habe bemerkt, dass dieser Kreis von „Revolutionären“ (νεοθεσσάλων) seine Kunst auch zu Ungunsten der Lehren der Antike ausübe. Dies sei jedoch nicht das größte Problem der aktuellen Zeit. Dass N. das Buch von C. gefallen habe und die darin geäußerten Meinungen N.' Zustimmung finden, bereite C. große Freude. In der Vorrede dazu habe er die Meinungen und Beschlüsse anderer durchaus bedacht, aber denjenigen Dingen, die offensichtlich verstanden wurden, sei weder zu trauen noch zu widersprechen, da sie Ausdruck dreister Eigensinnigkeit und sträflicher Verstocktheit seien. Mehr dazu könne er zwar, aber wolle er nicht sagen. Jeder müsse da sein eigenes Urteil fällen. Hier (in Leipzig) habe er gewisse, wenn auch kurze, geschichtliche Schriften über Frankreich zu Gesicht bekommen. Außerdem habe ihm einer seiner Söhne, der in Paris studieren soll, einige Schriften geschickt. Zwar sei C. nicht mit allem einverstanden, aber was bedeute das schon? Darüber persönlich mehr, man solle schließlich nicht alles zu Papier bringen, was einem durch den Kopf geht. Was die Schriften anbelange, habe er noch eine weitere gefunden, deren Titel er gesondert notieren werde. Wenn aber noch Weiteres ediert werde, wünsche er davon zu erfahren. Geschichtswerke lese er nämlich besonders gern. Neulich habe C. eine Apostelgeschichte fertiggestellt. Einen Auszug davon habe er vorliegendem Brief beigefügt. Auch mit Philipp Melanchthon habe er über die anstehenden Neuerscheinungen aus dessen örtlicher Offizin geschrieben. So habe er den wahren Tatsachen nachgespürt und sie so dargestellt, dass er hoffe, dass sie den Lesern von Nutzen sein werden, damit sie (die Leser), wenn sie an einer Diskussion teilnehmen, nicht unvertraut mit den begonnenen Gesprächen und angemessen über das Zeitgeschehen informiert seien. Zwar werde das nicht allen gefallen, aber nach Theognis (Elegien I,25-26) könne es selbst Zeus nicht allen recht machen. Doch störe C. schon viel zu lange den mit schwierigen Staatsgeschäften beschäftigten N. und werde nun diesen Brief beenden. Er erbete Gottes Beistand bei den Beratungen, auf dass sie zu einem guten Ende für die Kirche kommen mögen: Dadurch werde auch die Wohlfahrt des Staates gesichert. Lebewohl. (Michael Pöschmann)