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Werksigle
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OCEp 0481
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Zitation
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Camerarius an Neuenahr, 13.01.1569, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (08.08.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0481
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Besitzende Institution
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Signatur, Blatt/Seite
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Ausreifungsgrad
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Druck
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Erstdruck in
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Camerarius, Epistolae familiares, 1583
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Blatt/Seitenzahl im Erstdruck
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S. 025-026
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Zweitdruck in
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Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
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Sonstige Editionen
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Wird erwähnt in
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Fremdbrief?
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nein
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Absender
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Joachim Camerarius I.
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Empfänger
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Hermann von Neuenahr d.J.
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Datum
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1569/01/13
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Datum gesichert?
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ja
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Bemerkungen zum Datum
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Id. Ian. 69 (laut Druck)
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Unscharfes Datum Beginn
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Unscharfes Datum Ende
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Sprache
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Latein
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Entstehungsort
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Leipzig
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Zielort
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o.O.
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Gedicht?
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nein
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Incipit
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Saepe multumque in his motibus et ista tempestate
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Link zur Handschrift
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Regest vorhanden?
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ja
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Paratext ?
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nein
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Paratext zu
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Kurzbeschreibung
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Anlass
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Register
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Büchersendung
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Handschrift
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unbekannt
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Bearbeitungsstand
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validiert
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Notizen
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Wiedervorlage
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ja
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Bearbeiter
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Benutzer:MH; Benutzer:VG
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Gegengelesen von
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Benutzer:US
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Datumsstempel
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8.08.2024
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Regest
In diesen stürmischen Zeiten, die so viele Blutbäder hervorbrächten, sei C. um N.s Wohlergehen besorgt und schließe ihn in seine Gebete ein. Damit werde er auch nicht aufhören. Allerdings nehme C. wahr, dass der Staat in einen derartigen Zustand verfallen sei, dass es, wenn nicht ein Wunder geschehe, um seine Ehre und sogar sein Leben geschehen sei. Dabei könne man das feststellen, was mächtigen Reichen immer widerfahre und sie schließlich vernichte: Man weiche vom Streben nach dem Allgemeinwohl ab und verliere sich in zerstreuten Privatinteressen. Dies geschehe jedoch nicht nur im Verborgenen, sondern auch öffentlich befehdeten sich diejenigen, die eigentlich zum Wohl des Staates zusammenhalten müssten. Soweit zu ihnen (wenn es C. überhaupt anstehe, darüber zu schreiben). Man sehe jedoch, dass sie selbst durch diesen Zwist zu Schaden kämen, den mit allen Mitteln abzuwenden ihr größtes Interesse sein müsste. In diesem Sinne schreibe Isokrates an Philipp II.: „Wir handeln selbstvergessen, wenn wir gemeinsam mit den Feinden unserer Väter deren Blutsverwandte (uns selbst) zu vernichten suchen.“ (Isocr. 5,126).
Zudem übersende C. eine Ausgabe einiger seiner vor Jahren verfassten Gedichte (s. Anm.) im Wissen um N.s große Gelehrsamkeit und Freundschaft. Er lege auch einige Veröffentlichungen ihrer Universität (nostrae Academiae consuetudine nuper proposita) bei.
(Michael Pöschmann)
Anmerkungen
- "eine Ausgabe einiger seiner vor Jahren verfassten Gedichte": Möglicherweise die Sammlung Camerarius, Eclogae, 1568, die von Ludwig Camerarius aus alten Gedichten seines Vaters zusammengetragen wurde. (Hinweis von Torsten Woitkowitz)
- "einige Veröffentlichungen ihrer Universität": Es geht hier nicht um ein Werk des Camerarius, da dieser sich im Herbst 1568 in Wien aufhielt und so nicht an der Leipziger Universität weilte. Möglicherweise ist die Weihnachtsansprache des Rektors gemeint (Universität Leipzig, Proposita, 1570, S. 246-254).