Camerarius an Fabricius, 22.10.1569: Unterschied zwischen den Versionen
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Camerarius habe auch den zweiten Brief von Fabricius erhalten. Die ''lucubrationes'' (s. Anm.) des Fabricius habe er gesehen und er wünsche, dass sie baldmöglichst gedruckt werden. Camerarius wisse nicht, warum die hiesigen (sc. [[Erwähnter Ort::Leipzig|Leipziger]]) Offizinen mehr eher Kapazitäten für den Druck anderer Werke hätten. Deswegen verzögere sich der Band mit den Briefen [[Erwähnte Person::Philipp Melanchthon|Philipp Melanchthons]] (=[[Erwähntes Werk::Melanchthon, Epistolae ad Camerarium, 1569]]), den Camerarius dem Drucker ([[Erwähnte Person::Ernst Vögelin]]) übersandt hatte und habe nicht wie geplant zur (Leipziger) Messe vollendet werden können. Es sei für ihn absehbar, dass dieser Band mancherlei Gerede provozieren werde. Wie sich laut [[Erwähnte Person::Homer]] jeder an anderen Dingen erfreue (Hom. Od. 14, 228), so fielen die Urteile eines jeden über über alle Dinge anders aus. Das müsse Camerarius auch bei seinen Werken ertragen. | Camerarius habe auch den zweiten Brief von Fabricius erhalten. Die ''lucubrationes'' (s. Anm.) des Fabricius habe er gesehen und er wünsche, dass sie baldmöglichst gedruckt werden. Camerarius wisse nicht, warum die hiesigen (sc. [[Erwähnter Ort::Leipzig|Leipziger]]) Offizinen mehr eher Kapazitäten für den Druck anderer Werke hätten. Deswegen verzögere sich der Band mit den Briefen [[Erwähnte Person::Philipp Melanchthon|Philipp Melanchthons]] (=[[Erwähntes Werk::Melanchthon, Epistolae ad Camerarium, 1569]]), den Camerarius dem Drucker ([[Erwähnte Person::Ernst Vögelin]]) übersandt hatte und habe nicht wie geplant zur (Leipziger) Messe vollendet werden können. Es sei für ihn absehbar, dass dieser Band mancherlei Gerede provozieren werde. Wie sich laut [[Erwähnte Person::Homer]] jeder an anderen Dingen erfreue (Hom. Od. 14, 228), so fielen die Urteile eines jeden über über alle Dinge anders aus. Das müsse Camerarius auch bei seinen Werken ertragen. | ||
Bezüglich des neuen Kollegen ([[Erwähnte Person::Friedrich Pensold]], s. Anm.) sei Camerarius zuversichtlich, dass dies geschehen werde, was Fabricius schreibe. Was auch immer der "Weggangene" (sc. | Bezüglich des neuen Kollegen ([[Erwähnte Person::Friedrich Pensold]], s. Anm.) sei Camerarius zuversichtlich, dass dies geschehen werde, was Fabricius schreibe. Was auch immer der "Weggangene" (sc. [[Erwähnte Person::Hiob Magdeburg]]) von Camerarius denken möge, er wünsche ihm ein gutes Schicksal. Es wäre besser gewesen, wenn er bei ihnen (sc. in [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) darauf gewartet hätte, anstatt es anderswo zu suchen. Aber Camerarius wünsche allen nur das Beste, was anscheinend das sei, was ihnen am Besten gefiel, und in diesem Leben herrsche (ja bloß die jeweils eigene) Meinung. Die Meinung hemme die Wahrheit. | ||
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* "Die ''lucubrationes''": Es ist unklar, auf welches Werk sich Camerarius bezieht. Vermutlich sollte es auch bei Vögelin gedruckt werden. | * "Die ''lucubrationes''": Es ist unklar, auf welches Werk sich Camerarius bezieht. Vermutlich sollte es auch bei Vögelin gedruckt werden. | ||
* "Bezüglich des neuen Kollegen": Friedrich Pensold trat seine Stelle am 15.10.1569 an der [[Erwähnte Körperschaft::Fürstenschule (Meißen)|Fürstenschule in Meißen]] an. | * "Bezüglich des neuen Kollegen": Friedrich Pensold trat seine Stelle als dritter Lehrer am 15.10.1569 an der [[Erwähnte Körperschaft::Fürstenschule (Meißen)|Fürstenschule in Meißen]] an, nachdem Hiob Magdeburg als Gnesiolutheraner entlassen wurde. |
Version vom 1. Juli 2018, 14:17 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0877 |
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Zitation | Camerarius an Fabricius, 22.10.1569, bearbeitet von Manuel Huth (01.07.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0877 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 524-525 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Georg Fabricius |
Datum | 1569/10/22 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Alteram epistolam tuam his diebus accepi |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Drucklegung |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 1.07.2018 |
Werksigle | OCEp 0877 |
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Zitation | Camerarius an Fabricius, 22.10.1569, bearbeitet von Manuel Huth (01.07.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0877 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 524-525 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Georg Fabricius |
Datum | 1569/10/22 |
Datum gesichert? | ja |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Alteram epistolam tuam his diebus accepi |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Drucklegung |
Datumsstempel | 1.07.2018 |
Regest
Camerarius habe auch den zweiten Brief von Fabricius erhalten. Die lucubrationes (s. Anm.) des Fabricius habe er gesehen und er wünsche, dass sie baldmöglichst gedruckt werden. Camerarius wisse nicht, warum die hiesigen (sc. Leipziger) Offizinen mehr eher Kapazitäten für den Druck anderer Werke hätten. Deswegen verzögere sich der Band mit den Briefen Philipp Melanchthons (=Melanchthon, Epistolae ad Camerarium, 1569), den Camerarius dem Drucker (Ernst Vögelin) übersandt hatte und habe nicht wie geplant zur (Leipziger) Messe vollendet werden können. Es sei für ihn absehbar, dass dieser Band mancherlei Gerede provozieren werde. Wie sich laut Homer jeder an anderen Dingen erfreue (Hom. Od. 14, 228), so fielen die Urteile eines jeden über über alle Dinge anders aus. Das müsse Camerarius auch bei seinen Werken ertragen.
Bezüglich des neuen Kollegen (Friedrich Pensold, s. Anm.) sei Camerarius zuversichtlich, dass dies geschehen werde, was Fabricius schreibe. Was auch immer der "Weggangene" (sc. Hiob Magdeburg) von Camerarius denken möge, er wünsche ihm ein gutes Schicksal. Es wäre besser gewesen, wenn er bei ihnen (sc. in Leipzig) darauf gewartet hätte, anstatt es anderswo zu suchen. Aber Camerarius wünsche allen nur das Beste, was anscheinend das sei, was ihnen am Besten gefiel, und in diesem Leben herrsche (ja bloß die jeweils eigene) Meinung. Die Meinung hemme die Wahrheit.
Lebewohl.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- "Die lucubrationes": Es ist unklar, auf welches Werk sich Camerarius bezieht. Vermutlich sollte es auch bei Vögelin gedruckt werden.
- "Bezüglich des neuen Kollegen": Friedrich Pensold trat seine Stelle als dritter Lehrer am 15.10.1569 an der Fürstenschule in Meißen an, nachdem Hiob Magdeburg als Gnesiolutheraner entlassen wurde.