Camerarius an Stiebar, 18.07.1547: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Regest ===
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Nachdem Camerarius Stiebars Brief von [[Erwähnte Person::Erasmus Neustetter|Erasmus (Neustetter?)]] erhalten hatte, sei später noch Stiebars Bruder ([[Erwähnte Person::Unbekannt]]; s. Anm.) aus irgendeinem Grund bei Camerarius vorbeigekommen. Wie er sage, habe er [[Erwähnte Person::Unbekannt (Geuden)|Geudens]] Hilfe in Anspruch genommen. Dies sei besser, denn auch wenn Camerarius nicht wisse, um welche Art von Geschäften es sich handle, vermute er dennoch, dass er dabei weder dienlich sein könne noch wolle, selbst wenn er es könnte. Camerarius sehe überall Sittenverfall und fürchte den Zorn Gottes, weswegen er nicht gegen sein Gewissen handeln wolle. Er freue sich, wenn er schweigen und verborgen bleiben könne. Wenn er aber gleichsam in den Mittelpunkt müsse, dann bete er, dass Gott er ihm die Beherzheit gebe, sich zur Wahrheit zu bekennen. Aber genug oder vielleicht schon zu viel davon. Gleichwohl, angesichts ihrer engen Freundschaft könne gar kein Freundschaftsdienst zu viel sein. Alles Weitere könne er von Erasmus erfahren.  
Nachdem Camerarius Stiebars Brief von [[Erwähnte Person::Erasmus Neustetter|Erasmus (Neustetter?)]] erhalten hatte, sei später noch Stiebars Bruder ([[Erwähnte Person::Unbekannt]]; s. Anm.) aus irgendeinem Grund bei Camerarius vorbeigekommen. Wie er sage, habe er [[Erwähnte Person::Unbekannt (Geuden)|Geudens]] Hilfe in Anspruch genommen. Dies sei besser, denn auch wenn Camerarius nicht wisse, um welche Art von Geschäften es sich handle, vermute er dennoch, dass er dabei weder dienlich sein könne noch wolle, selbst wenn er es könnte. Camerarius sehe überall Sittenverfall und fürchte den Zorn Gottes, weswegen er nicht gegen sein Gewissen handeln wolle. Er freue sich, wenn er schweigen und verborgen bleiben könne. Wenn er aber gleichsam in den Mittelpunkt müsse, dann bete er, dass Gott ihm die Beherzheit gebe, sich zur Wahrheit zu bekennen. Aber genug oder vielleicht schon zu viel davon. Gleichwohl, angesichts ihrer engen Freundschaft könne gar kein Freundschaftsdienst zu viel sein. Alles Weitere könne er von Erasmus erfahren.  


Um Deutschland sei es fast geschehen, aber Camerarius fürchte, sie hätten noch nicht alles überstanden. Sie wollten sich also für das wappnen, was noch kommen möge.
Um Deutschland sei es fast geschehen, aber Camerarius fürchte, sie hätten noch nicht alles überstanden. Sie wollten sich also für das wappnen, was noch kommen möge.

Version vom 14. Mai 2018, 13:10 Uhr



Chronologisch vorhergehende Briefe
Chronologisch folgende Briefe
 Briefdatum
Camerarius an Stiebar, 25.06.1549 (?)25 Juni 1549 JL
Camerarius an Stiebar, 01.08.15481 August 1548 JL
Camerarius an Stiebar, 17.02.154817 Februar 1548 JL
 Briefdatum
Camerarius an Stiebar, 05.11.15495 November 1549 JL
Camerarius an Stiebar, 18.12.1549(?)18 Dezember 1549 JL
Camerarius an Stiebar, 20.01.155020 Januar 1550 JL
Werksigle OCEp 1047
Zitation Camerarius an Stiebar, 18.07.1547, bearbeitet von Manuel Huth (14.05.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1047
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 192-193
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Daniel Stiebar von Rabeneck
Datum 1549/07/18
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum 15. Calend. Augusti
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort Würzburg
Gedicht? nein
Incipit Cum D. Erasmus literas mihi tuas redidisset
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH
Gegengelesen von
Datumsstempel 14.05.2018
Werksigle OCEp 1047
Zitation Camerarius an Stiebar, 18.07.1547, bearbeitet von Manuel Huth (14.05.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1047
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 192-193
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Daniel Stiebar von Rabeneck
Datum 1549/07/18
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum 15. Calend. Augusti
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort Würzburg
Gedicht? nein
Incipit Cum D. Erasmus literas mihi tuas redidisset
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Datumsstempel 14.05.2018


Zielort mutmaßlich.

Regest

Nachdem Camerarius Stiebars Brief von Erasmus (Neustetter?) erhalten hatte, sei später noch Stiebars Bruder (Unbekannt; s. Anm.) aus irgendeinem Grund bei Camerarius vorbeigekommen. Wie er sage, habe er Geudens Hilfe in Anspruch genommen. Dies sei besser, denn auch wenn Camerarius nicht wisse, um welche Art von Geschäften es sich handle, vermute er dennoch, dass er dabei weder dienlich sein könne noch wolle, selbst wenn er es könnte. Camerarius sehe überall Sittenverfall und fürchte den Zorn Gottes, weswegen er nicht gegen sein Gewissen handeln wolle. Er freue sich, wenn er schweigen und verborgen bleiben könne. Wenn er aber gleichsam in den Mittelpunkt müsse, dann bete er, dass Gott ihm die Beherzheit gebe, sich zur Wahrheit zu bekennen. Aber genug oder vielleicht schon zu viel davon. Gleichwohl, angesichts ihrer engen Freundschaft könne gar kein Freundschaftsdienst zu viel sein. Alles Weitere könne er von Erasmus erfahren.

Um Deutschland sei es fast geschehen, aber Camerarius fürchte, sie hätten noch nicht alles überstanden. Sie wollten sich also für das wappnen, was noch kommen möge.

Die Familie des Camerarius danke Stiebar und den Seinen und lasse Grüße ausrichten.

Stiebars Bursche (Unbekannt) habe ihm überhaupt keine Auskünfte geben wollen, nicht einmal auf seine (ausdrücklichen) Fragen hin! Hätte er ihm irgendetwas berichtet, hätte Camerarius ihn auf das Zuvorkommendste behandelt.

Lebewohl. Stiebar möge an die Gnome Perianders (tatsächlich: Chilon von Sparta) denken, den Zorn zu beherrschen.

(Manuel Huth)

Anmerkungen