Camerarius an Stojus, spätestens 1557: Unterschied zwischen den Versionen
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Er sei nun Stojus' Aufforderung nachgekommen und habe das nächtlich entworfene Briefgedicht für ihn am Morgen vollendet. Anders als ihr gemeinsamer Freund Lentulus ([[Erwähnte Person::Unbekannt]]) aber könne er misslungene Entwürfe nicht aufgeben und auf die erwünschte Eingebung warten, da ihm das Verworfene immer wieder in den Sinn komme. Seine Entwürfe (für Gedichte) seien – wenn überhaupt – nur dann gut, wenn sie sich auf Aktuelles bezögen. Nach dem erfolglosen Versuch am Tag vorher habe er nun aber eine nächtliche Eingebung gehabt. | Er sei nun Stojus' Aufforderung nachgekommen und habe das nächtlich entworfene Briefgedicht für ihn am Morgen vollendet. Anders als ihr gemeinsamer Freund Lentulus ([[Erwähnte Person::Unbekannt]]) aber könne er misslungene Entwürfe nicht aufgeben und auf die erwünschte Eingebung warten, da ihm das Verworfene immer wieder in den Sinn komme. Seine Entwürfe (für Gedichte) seien – wenn überhaupt – nur dann gut, wenn sie sich auf Aktuelles bezögen. Nach dem erfolglosen Versuch am Tag vorher habe er nun aber eine nächtliche Eingebung gehabt. | ||
(Das Folgende unklar:) Er ärgere sich allerdings, dass er nicht schon früher seinen besten Freund ([[Erwähnte Person::Philipp Melanchthon]]) um Rat für seine Gedichte gefragt habe. Falls Stojus genauer wissen wolle, welchen Rat dieser gegeben habe, werde er bei ihrem demnächst stattfindenden Treffen mit ihm darüber reden sowie über andere gemeinsame Vorhaben und über ihren Freund Fuscus ([[Erwähnte Person::Unbekannt]]), der ihnen beiden Sorge bereite, da er wichtige Angelegenheiten und Probleme aufschiebe. In der Zwischenzeit könne Stojus Fuscus die Fabel vom zaudernden Wolf erzählen, der sich im Winter Schuhe für seine vom Frost aufgerissenen Pfoten besorgen möchte, dies aber solange aufschiebe, bis der Frühling wiederkehre und die Schuhe unnötig mache. Im darauffolgenden Winter bereue der Wolf seinen Aufschub allerdings, da seine Pfoten wieder verwundet würden. Mit dieser Fabel solle Stojus Fuscus dazu auffordern, verlässlicher und weniger sorglos zu sein. | (Das Folgende unklar:) Er ärgere sich allerdings, dass er nicht schon früher seinen besten Freund ([[Erwähnte Person::Philipp Melanchthon]]?) um Rat für seine Gedichte gefragt habe. Falls Stojus genauer wissen wolle, welchen Rat dieser gegeben habe, werde er bei ihrem demnächst stattfindenden Treffen mit ihm darüber reden sowie über andere gemeinsame Vorhaben und über ihren Freund Fuscus ([[Erwähnte Person::Unbekannt]]), der ihnen beiden Sorge bereite, da er wichtige Angelegenheiten und Probleme aufschiebe. In der Zwischenzeit könne Stojus Fuscus die Fabel vom zaudernden Wolf erzählen, der sich im Winter Schuhe für seine vom Frost aufgerissenen Pfoten besorgen möchte, dies aber solange aufschiebe, bis der Frühling wiederkehre und die Schuhe unnötig mache. Im darauffolgenden Winter bereue der Wolf seinen Aufschub allerdings, da seine Pfoten wieder verwundet würden. Mit dieser Fabel solle Stojus Fuscus dazu auffordern, verlässlicher und weniger sorglos zu sein. | ||
Stojus solle dieses Gedicht wohlwollend aufnehmen und ihm im Gegenzug ''nugae'' dieser Art zuschicken. Lebewohl. | Stojus solle dieses Gedicht wohlwollend aufnehmen und ihm im Gegenzug ''nugae'' dieser Art zuschicken. Lebewohl. | ||
(Anne Kram) | (Anne Kram) |
Version vom 24. März 2022, 16:49 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0206 |
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Zitation | Camerarius an Stojus, spätestens 1557, bearbeitet von Manuel Huth und Anne Kram (24.03.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0206 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1557 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. H4v-H6r |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Matthias Stojus |
Datum | |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Datum: spätestens 1557 (Datum der Publikation; im Druck o.D.) |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | 1557 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | ja |
Incipit | Dum mihi se male, quod fit saepe, dat ille videndum |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Briefgedicht; Werkgenese |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:AK |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 24.03.2022 |
Werksigle | OCEp 0206 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Stojus, spätestens 1557, bearbeitet von Manuel Huth und Anne Kram (24.03.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0206 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1557 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. H4v-H6r |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Matthias Stojus |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Datum: spätestens 1557 (Datum der Publikation; im Druck o.D.) |
Unscharfes Datum Ende | 1557 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | ja |
Incipit | Dum mihi se male, quod fit saepe, dat ille videndum |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Briefgedicht; Werkgenese |
Datumsstempel | 24.03.2022 |
Regest
Briefgedicht in 76 Hexametern
Camerarius bekomme denjenigen kaum zu Gesicht, der (das Folgende unklar:) einst den Onkel der Ehefrau des Orestes (Unbekannt) getäuscht habe.
Er sei nun Stojus' Aufforderung nachgekommen und habe das nächtlich entworfene Briefgedicht für ihn am Morgen vollendet. Anders als ihr gemeinsamer Freund Lentulus (Unbekannt) aber könne er misslungene Entwürfe nicht aufgeben und auf die erwünschte Eingebung warten, da ihm das Verworfene immer wieder in den Sinn komme. Seine Entwürfe (für Gedichte) seien – wenn überhaupt – nur dann gut, wenn sie sich auf Aktuelles bezögen. Nach dem erfolglosen Versuch am Tag vorher habe er nun aber eine nächtliche Eingebung gehabt.
(Das Folgende unklar:) Er ärgere sich allerdings, dass er nicht schon früher seinen besten Freund (Philipp Melanchthon?) um Rat für seine Gedichte gefragt habe. Falls Stojus genauer wissen wolle, welchen Rat dieser gegeben habe, werde er bei ihrem demnächst stattfindenden Treffen mit ihm darüber reden sowie über andere gemeinsame Vorhaben und über ihren Freund Fuscus (Unbekannt), der ihnen beiden Sorge bereite, da er wichtige Angelegenheiten und Probleme aufschiebe. In der Zwischenzeit könne Stojus Fuscus die Fabel vom zaudernden Wolf erzählen, der sich im Winter Schuhe für seine vom Frost aufgerissenen Pfoten besorgen möchte, dies aber solange aufschiebe, bis der Frühling wiederkehre und die Schuhe unnötig mache. Im darauffolgenden Winter bereue der Wolf seinen Aufschub allerdings, da seine Pfoten wieder verwundet würden. Mit dieser Fabel solle Stojus Fuscus dazu auffordern, verlässlicher und weniger sorglos zu sein.
Stojus solle dieses Gedicht wohlwollend aufnehmen und ihm im Gegenzug nugae dieser Art zuschicken. Lebewohl.
(Anne Kram)