Camerarius an Baumgartner d.Ä., 15.10.1546: Unterschied zwischen den Versionen
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Entstehungs- und Zielort mutmaßlich. | Entstehungs- und Zielort mutmaßlich. | ||
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Die Situation werde von Tag zu Tag gefährlicher und das Übel krieche wie ein Geschwür durch den Körper. In dieser verzweifelten Lage müsse man Zuflucht bei Christus nehmen. Wenn das geschehe, so pflegten die Weisen zu sagen, sei das (weltliche) Heil schon mehr als halb verwirkt. Aber sie hätten ja noch eine weitere Hoffnung in Aussicht (nämlich die auf das ewige Leben). Er wisse, dass sich auch ([[Erwähnter Ort::Nürnberg]]) in großer Gefahr befunden habe und immer noch befinde. Nun scheine auch der Gegend (um [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) (metaphorisch gesprochen) ein Sturm bevorzustehen. Sollte Gott ihn nicht abwenden, müsse man mit großem Schaden rechnen. Jeder berichte etwas Anderes. In Böhmen, das stehe fest, | Die Situation werde von Tag zu Tag gefährlicher und das Übel krieche wie ein Geschwür durch den Körper. In dieser verzweifelten Lage müsse man Zuflucht bei Christus nehmen. Wenn das geschehe, so pflegten die Weisen zu sagen, sei das (weltliche) Heil schon mehr als halb verwirkt. Aber sie hätten ja noch eine weitere Hoffnung in Aussicht (nämlich die auf das ewige Leben). Er wisse, dass sich auch ([[Erwähnter Ort::Nürnberg]]) in großer Gefahr befunden habe und immer noch befinde. Nun scheine auch der Gegend (um [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) (metaphorisch gesprochen) ein Sturm bevorzustehen. Sollte Gott ihn nicht abwenden, müsse man mit großem Schaden rechnen. Jeder berichte etwas Anderes. In Böhmen, das stehe fest, werde gerüstet und alle Menschen seien feindselig und voller Hass. Es gebe Gerüchte über geheime und intrigante Vorhaben, über die Camerarius in einem Brief nicht schreiben könne. Als er Ähnliches in Berichten (''historia'') gelesen hatte, glaubte er erst, sie seien von hinterlistigen Menschen geschrieben worden, um die Leser zu empören, nun aber habe er die Vorhaben gleichsam vor den eigenen Augen. Aber sie könnten nicht lange fortbestehen, da sie sich notwendigerweise den Hass aller zuziehen müssten. Hoffnung auf die Gnade Gottes. Lebewohl. | ||
(Manuel Huth) | (Manuel Huth) |
Version vom 17. Dezember 2019, 19:09 Uhr
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Werksigle | OCEp 0647 |
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Zitation | Camerarius an Baumgartner d.Ä., 15.10.1546, bearbeitet von Manuel Huth (17.12.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0647 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 243-244 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hieronymus Baumgartner d.Ä. |
Datum | 1549/10/15 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 18. Calend. Novemb. (sic) |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Nürnberg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Res indies magis ac magis periculosae fieri videntur |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Politische Neuigkeiten |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | MH an mich selbst: Schlagworte ergänzen; evtl. auf 1550 umzudatieren, vgl. MBW 5924, wo es um Pläne des Kaisers gegen Nürnberg und Sachsen geht
--> Email an TW (25.11.2019), der mir vorher geschrieben hatte: "dieser Brief und die beiden vorigen scheinen zusammenzuhängen. Dieser scheint im Jahr 1546 geschrieben zu sein. Die anderen beiden passen auch. Vgl. hierzu auch MBW 4406 und den Stibar-Briefwechsel." |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 17.12.2019 |
Werksigle | OCEp 0647 |
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Zitation | Camerarius an Baumgartner d.Ä., 15.10.1546, bearbeitet von Manuel Huth (17.12.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0647 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 243-244 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hieronymus Baumgartner d.Ä. |
Datum | 1549/10/15 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 18. Calend. Novemb. (sic) |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Nürnberg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Res indies magis ac magis periculosae fieri videntur |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Politische Neuigkeiten |
Datumsstempel | 17.12.2019 |
Entstehungs- und Zielort mutmaßlich.
Regest
Die Situation werde von Tag zu Tag gefährlicher und das Übel krieche wie ein Geschwür durch den Körper. In dieser verzweifelten Lage müsse man Zuflucht bei Christus nehmen. Wenn das geschehe, so pflegten die Weisen zu sagen, sei das (weltliche) Heil schon mehr als halb verwirkt. Aber sie hätten ja noch eine weitere Hoffnung in Aussicht (nämlich die auf das ewige Leben). Er wisse, dass sich auch (Nürnberg) in großer Gefahr befunden habe und immer noch befinde. Nun scheine auch der Gegend (um Leipzig) (metaphorisch gesprochen) ein Sturm bevorzustehen. Sollte Gott ihn nicht abwenden, müsse man mit großem Schaden rechnen. Jeder berichte etwas Anderes. In Böhmen, das stehe fest, werde gerüstet und alle Menschen seien feindselig und voller Hass. Es gebe Gerüchte über geheime und intrigante Vorhaben, über die Camerarius in einem Brief nicht schreiben könne. Als er Ähnliches in Berichten (historia) gelesen hatte, glaubte er erst, sie seien von hinterlistigen Menschen geschrieben worden, um die Leser zu empören, nun aber habe er die Vorhaben gleichsam vor den eigenen Augen. Aber sie könnten nicht lange fortbestehen, da sie sich notwendigerweise den Hass aller zuziehen müssten. Hoffnung auf die Gnade Gottes. Lebewohl.
(Manuel Huth)