Camerarius an Fabricius, 22.08.1568: Unterschied zwischen den Versionen
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Camerarius sei vor drei Tagen hierher (nach [[Erwähnter Ort::Rothenhaus]]) gekommen, wo er auf die Ankunft Christophs von Karlowitz gewartet und dabei erfahren hatte, dass dieser seine Stiefkinder in die Schule von Fabricius ([[Erwähnte Körperschaft::Fürstenschule (Meißen)|die Fürstenschule in Meißen]]) schicken wolle. Während Camerarius also hier herumsitze, habe er sich entschlossen, diesen Brief zu schreiben. | Camerarius sei vor drei Tagen hierher (nach [[Erwähnter Ort::Rothenhaus]]) gekommen, wo er auf die Ankunft [[Erwähnte Person::Christoph von Karlowitz|Christophs von Karlowitz]] gewartet und dabei erfahren hatte, dass dieser seine Stiefkinder in die Schule von [[Erwähnte Person::Jakob Fabricius|Fabricius]] ([[Erwähnte Körperschaft::Fürstenschule (Meißen)|die Fürstenschule in Meißen]]) schicken wolle. Während Camerarius also hier herumsitze, habe er sich entschlossen, diesen Brief zu schreiben. | ||
Camerarius sei hierher gereist, um mit | Camerarius sei hierher gereist, um mit Karlowitz über bestimmte Dinge und über eine erstaunliche Reise zu sprechen, die ihm aufgetragen wurde (s. Anm.). Obgleich er erfahren habe, dass sich darüber schon sehr viele Gerüchte verbreitet hätten, wolle er sich selbst nicht rühmen. Er bete zu Gott, dass alles gut werde. | ||
Wie Camerarius höre, hätten die oben erwähnten Kinder einen gelehrten (Haus-)Lehrer ([[Erwähnte Person::Unbekannt]]), den er, wie er glaube, bereits vor zwei Jahren hier gesehen habe. Aber zweifellos werde auch Fabricius ihre (bisherige) Erziehung bedenken. Er habe erfahren, dass sie von ihrem Stiefvater (sc. | Wie Camerarius höre, hätten die oben erwähnten Kinder einen gelehrten (Haus-)Lehrer ([[Erwähnte Person::Unbekannt]]), den er, wie er glaube, bereits vor zwei Jahren hier gesehen habe. Aber zweifellos werde auch Fabricius ihre (bisherige) Erziehung bedenken. Er habe erfahren, dass sie von ihrem Stiefvater (sc. Karlowitz) wegen ihrer guten Veranlagung geliebt würden, welche durch angemessenen Unterricht zu (der Ausprägung) vortrefflicher Tugend führe. Und guter Unterricht bewirke, dass sie den Lehrer liebten. Es gebe einige Leute, die bei der Erziehung fälschlich glaubten, man müsse mehr gefürchtet als geliebt werden. Mehr müsse er dazu nicht schreiben. | ||
Er habe den Brief so verfasst, wie es ihm in den Sinn kam. | Er habe den Brief so verfasst, wie es ihm in den Sinn kam. | ||
Lebewohl und gute Wünsche. Grüße an die Kollegen und Caspar (wohl [[Erwähnte Person::Caspar Peucer]] oder [[Erwähnte Person::Caspar Neefe]]) und [[Erwähnte Person::Jakob Fabricius|Jakob (Fabricius ?)]]. (Erneutes) Lebewohl. | Lebewohl und gute Wünsche. Grüße an die Kollegen und Caspar (wohl [[Erwähnte Person::Caspar Peucer]] oder [[Erwähnte Person::Caspar Neefe]]) und [[Erwähnte Person::Jakob Fabricius|Jakob (Fabricius?)]]. (Erneutes) Lebewohl. | ||
(Manuel Huth) | (Manuel Huth) |
Version vom 23. Juni 2019, 18:27 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0876 |
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Zitation | Camerarius an Fabricius, 22.08.1568, bearbeitet von Manuel Huth (23.06.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0876 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 523-524 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Georg Fabricius |
Datum | 1568/08/22 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Rothenhaus |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Veni huc nudiustertius, ubi expectans adventum |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Pädagogik |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | An US: "Er bete zu Gott, dass alles gut werde." Wie verstehst du den im lateinischen Brief folgenden Satz?
US: Das sagt mir leider nichts. Ein griechisches Sprichwörterverzeichnis habe ich nicht greifbar. Sehr inhaltsschwer wirkt es aber gerade nicht. Woitkowitz wegen Hauslehrer fragen. |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | Benutzer:HIWI4; Benutzer:US |
Datumsstempel | 23.06.2019 |
Werksigle | OCEp 0876 |
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Zitation | Camerarius an Fabricius, 22.08.1568, bearbeitet von Manuel Huth (23.06.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0876 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 523-524 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Georg Fabricius |
Datum | 1568/08/22 |
Datum gesichert? | ja |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Rothenhaus |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Veni huc nudiustertius, ubi expectans adventum |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Pädagogik |
Datumsstempel | 23.06.2019 |
Regest
Camerarius sei vor drei Tagen hierher (nach Rothenhaus) gekommen, wo er auf die Ankunft Christophs von Karlowitz gewartet und dabei erfahren hatte, dass dieser seine Stiefkinder in die Schule von Fabricius (die Fürstenschule in Meißen) schicken wolle. Während Camerarius also hier herumsitze, habe er sich entschlossen, diesen Brief zu schreiben.
Camerarius sei hierher gereist, um mit Karlowitz über bestimmte Dinge und über eine erstaunliche Reise zu sprechen, die ihm aufgetragen wurde (s. Anm.). Obgleich er erfahren habe, dass sich darüber schon sehr viele Gerüchte verbreitet hätten, wolle er sich selbst nicht rühmen. Er bete zu Gott, dass alles gut werde.
Wie Camerarius höre, hätten die oben erwähnten Kinder einen gelehrten (Haus-)Lehrer (Unbekannt), den er, wie er glaube, bereits vor zwei Jahren hier gesehen habe. Aber zweifellos werde auch Fabricius ihre (bisherige) Erziehung bedenken. Er habe erfahren, dass sie von ihrem Stiefvater (sc. Karlowitz) wegen ihrer guten Veranlagung geliebt würden, welche durch angemessenen Unterricht zu (der Ausprägung) vortrefflicher Tugend führe. Und guter Unterricht bewirke, dass sie den Lehrer liebten. Es gebe einige Leute, die bei der Erziehung fälschlich glaubten, man müsse mehr gefürchtet als geliebt werden. Mehr müsse er dazu nicht schreiben.
Er habe den Brief so verfasst, wie es ihm in den Sinn kam.
Lebewohl und gute Wünsche. Grüße an die Kollegen und Caspar (wohl Caspar Peucer oder Caspar Neefe) und Jakob (Fabricius?). (Erneutes) Lebewohl.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- "eine erstaunliche Reise": Gemeint ist die Reise nach Wien, die er auf Einladung des Kaisers Maximilian II. unternommen hatte.