Camerarius an Crato, 22.12.1566: Unterschied zwischen den Versionen
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Abschrift: [[Paris, BSG]], Ms 1456, Bl. 464r-v (https://archive.org/details/MS1456). | Abschrift: [[Paris, BSG]], Ms 1456, Bl. 464r-v (https://archive.org/details/MS1456). | ||
=== Anmerkungen zum Datum === | |||
Datum gesichert (Grumbachsche Händel). | |||
=== Regest === | === Regest === | ||
Der gelehrte Arzt [[Erwähnte Person::Johann Jakob Fries|(Johann Jakob?) Fries]] habe neulich Camerarius gegrüßt und ihm mitgeteilt, dass er nach [[Erwähnter Ort::Wien]] reisen werde. Camerarius habe diese Gelegenheit nicht verstreichen lassen wollen und ihm diesen Brief mitgegeben, obwohl er erst vor wenigen Tagen einen Brief an seinen Sohn [[Erwähnte Person::Joachim Camerarius II.|Joachim]] zur Weiterleitung an Crato geschickt hatte. | Der gelehrte Arzt [[Erwähnte Person::Johann Jakob Fries|(Johann Jakob?) Fries]] habe neulich Camerarius gegrüßt und ihm mitgeteilt, dass er nach [[Erwähnter Ort::Wien]] reisen werde. Camerarius habe diese Gelegenheit nicht verstreichen lassen wollen und ihm diesen Brief mitgegeben, obwohl er erst vor wenigen Tagen einen Brief an seinen Sohn [[Erwähnte Person::Joachim Camerarius II.|Joachim]] zur Weiterleitung an Crato geschickt hatte. | ||
Hier (in Leipzig) seien bereits Reiter und Fußsoldaten vorbeimarschiert und hätten gesagt, dass sie auf Befehl des Kaisers ([[Erwähnte Person::Maximilian II. (HRR)|Maximilian II.]]) denjenigen ([[Erwähnte Person::Johann Friedrich II. (Sachsen)|Johann Friedrich II. von Sachsen]]) angriffen, der die Geächteten (s. Anm.) aufgenommen habe. Diese Nachricht habe nicht nur den ängstlichen Camerarius, sondern auch andere Leute sehr beunruhigt, die tapferer seien als er. Er fürchte, dass dies nur der Auftakt für unheilbare Übel seien, die ihrer Heimat drohten. Betrübt wie er sei, habe Camerarius nicht mehr schreiben können. Ihn bestürmten Gedanken an den göttlichen Zorn und er habe das Unglück der letzten Jahren vor Augen. Sein Schmerz sei noch vergrößert worden, als er an die Schuld dachte, die notwendigerweise auf beiden Parteien laste. Das Leid habe man selbst verursacht. Camerarius habe diesen Brief so geschrieben, wie es unter diesen Umständen möglich war. Er lasse sich nicht mit den Briefen vergleichen, die er sonst geschrieben habe. | |||
Wenn Fries (nach Leipzig) zurückkehrt, soll Crato ihm, falls möglich, einen Brief an Camerarius mitgeben. Lebewohl. | |||
(Manuel Huth) | |||
=== Anmerkungen === | === Anmerkungen === | ||
* "die Geächteten": Vermutlich ist Wilhelm von Grumbach mit seinem Gefolge gemeint. | * "die Geächteten": Vermutlich ist [[Erwähnte Person::Wilhelm von Grumbach]] mit seinem Gefolge gemeint. | ||
=== Literatur und weiterführende Links === | === Literatur und weiterführende Links === | ||
*http://www.aerztebriefe.de/id/00005100 | *http://www.aerztebriefe.de/id/00005100 |
Version vom 10. Januar 2022, 12:29 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1186 |
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Zitation | Camerarius an Crato, 22.12.1566, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch, Anne Kram und Manuel Huth (10.01.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1186 |
Besitzende Institution | Wroclaw, UB |
Signatur, Blatt/Seite | R 248, Teil II, Nr. 5 (alt 176), Bl. 265 |
Ausreifungsgrad | Original |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 378-379 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Crato |
Datum | 1566/12/22 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Jahr nur im Druck |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein;Griechisch |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Wien |
Gedicht? | nein |
Incipit | Salutavit modo me Phrysius quidam vir doctus |
Link zur Handschrift | http://iip.bu.uni.wroc.pl/index.php?s=RKP R 248 15386 |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Grumbachsche Händel (1567) |
Handschrift | gesehen |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:US; Benutzer:AK; Benutzer:MH |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 10.01.2022 |
Werksigle | OCEp 1186 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Crato, 22.12.1566, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch, Anne Kram und Manuel Huth (10.01.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1186 |
Besitzende Institution | Wroclaw, UB |
Signatur, Blatt/Seite | R 248, Teil II, Nr. 5 (alt 176), Bl. 265 |
Ausreifungsgrad | Original |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 378-379 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Crato |
Datum | 1566/12/22 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Jahr nur im Druck |
Sprache | Latein;Griechisch |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Wien |
Gedicht? | nein |
Incipit | Salutavit modo me Phrysius quidam vir doctus |
Link zur Handschrift | http://iip.bu.uni.wroc.pl/index.php?s=RKP R 248 15386 |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Grumbachsche Händel (1567) |
Datumsstempel | 10.01.2022 |
Abschrift: Paris, BSG, Ms 1456, Bl. 464r-v (https://archive.org/details/MS1456).
Anmerkungen zum Datum
Datum gesichert (Grumbachsche Händel).
Regest
Der gelehrte Arzt (Johann Jakob?) Fries habe neulich Camerarius gegrüßt und ihm mitgeteilt, dass er nach Wien reisen werde. Camerarius habe diese Gelegenheit nicht verstreichen lassen wollen und ihm diesen Brief mitgegeben, obwohl er erst vor wenigen Tagen einen Brief an seinen Sohn Joachim zur Weiterleitung an Crato geschickt hatte.
Hier (in Leipzig) seien bereits Reiter und Fußsoldaten vorbeimarschiert und hätten gesagt, dass sie auf Befehl des Kaisers (Maximilian II.) denjenigen (Johann Friedrich II. von Sachsen) angriffen, der die Geächteten (s. Anm.) aufgenommen habe. Diese Nachricht habe nicht nur den ängstlichen Camerarius, sondern auch andere Leute sehr beunruhigt, die tapferer seien als er. Er fürchte, dass dies nur der Auftakt für unheilbare Übel seien, die ihrer Heimat drohten. Betrübt wie er sei, habe Camerarius nicht mehr schreiben können. Ihn bestürmten Gedanken an den göttlichen Zorn und er habe das Unglück der letzten Jahren vor Augen. Sein Schmerz sei noch vergrößert worden, als er an die Schuld dachte, die notwendigerweise auf beiden Parteien laste. Das Leid habe man selbst verursacht. Camerarius habe diesen Brief so geschrieben, wie es unter diesen Umständen möglich war. Er lasse sich nicht mit den Briefen vergleichen, die er sonst geschrieben habe.
Wenn Fries (nach Leipzig) zurückkehrt, soll Crato ihm, falls möglich, einen Brief an Camerarius mitgeben. Lebewohl.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- "die Geächteten": Vermutlich ist Wilhelm von Grumbach mit seinem Gefolge gemeint.