Camerarius an Baumgartner d.Ä., 13.02.1552: Unterschied zwischen den Versionen
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|Empfänger=Hieronymus Baumgartner d.Ä. | |Empfänger=Hieronymus Baumgartner d.Ä. | ||
|Datum= | |Datum=1552/02/13 | ||
|DatumGesichert=nein | |DatumGesichert=nein | ||
|Bemerkungen zum Datum=Id. Februar. | |Bemerkungen zum Datum=ermitteltes Jahr (im Druck fälschlich: "Id. Februar. 50"); s. Hinweise zur Datierung | ||
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|Zielort= | |Zielort=Nürnberg | ||
|Gedicht_jn=nein | |Gedicht_jn=nein | ||
|Incipit=Non potest illa cornix vetus | |Incipit=Non potest illa cornix vetus | ||
|Register=Konzil von Trient, II. Trienter Periode (1551-1552);Fürstenaufstand (1552) | |||
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|Notizen=Die cornix könnte vielleicht auch aus Camerarius Eklogen-Phase kommen, da gibt es m.W. einiges mit Vogelallegorien. US | |||
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|Überprueft=noch nicht am Original überprüft | |Überprueft=noch nicht am Original überprüft | ||
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Entstehungs- und Zielort mutmaßlich. | |||
=== Hinweise zur Datierung === | |||
[[Leonhard Badehorn]] war 1552 Gesandter des Kurfürsten [[Moritz (Sachsen)|Moritz von Sachsen]] für das Trienter Konzil (vgl. dazu [[PKMS 5]], S. 895 f.). | |||
=== Regest === | === Regest === | ||
( | (1. Absatz unklar:) Jene alte Krähe könne doch nicht [[Erwähnte Person::Christoph Baumgartner|Baumgartners Verwandtem]] "Es ist gut" vorkrächzen! Wenn sie aber stattdessen sage "Es wird gut sein", wann werde dies eintreten? Jener aber ertrage tapfer den Schicksalsschlag und werfe seine Sorgen auf Gott zurück. Und während er abwesend sei, habe er sein Töchterlein verloren, das noch ein Säugling war. Aber Camerarius wisse, dass Baumgartner (trotzdem) seinen Landsmann liebe und für ihn sorge. | ||
Hier (in [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) sei alles voller vagabundierender Soldaten. Camerarius wisse nicht, | Hier (in [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) sei alles voller vagabundierender Soldaten. Camerarius wisse nicht, was er erwarten solle, außer dass er fürchte, dass das Begonnene (s. Anm.) zu kühn sei. Camerarius könne keine (sinnvollen) Überlegungen über den Staat und seine privaten Belange anstellen. Er überlasse einfach alles Gott. Er fürchte, dass es um die Literatur geschehen sei. Wer pflege sie denn noch, und welchen Nutzen hätten sie überhaupt noch in solchen Zeiten? | ||
[[Erwähnte Person::Leonhard Badehorn]], der | [[Erwähnte Person::Leonhard Badehorn]], der als Gesandter zur "Synode" (dem Trienter Konzil) berufen worden sei, habe einen Brief von Camerarius an Baumgartner transportiert. Badehorn habe Camerarius nun geschrieben, dass er Baumgartner das Schreiben überbracht habe, und dass Baumgartner etwaige Briefe an Badehorn weiterleiten werde. Camerarius habe einige Briefe für Badehorn erhalten. (Sie lägen bei und) Baumgartner möge sie weiterleiten. | ||
Camerarius sei froh, dass Baumgartner sich darüber freue, dass er so regelmäßig schreibe. | Camerarius sei froh, dass Baumgartner sich darüber freue, dass er so regelmäßig schreibe. | ||
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=== Anmerkungen === | === Anmerkungen === | ||
* "Jene alte Krähe": | * "Jene alte Krähe": Zitat aus Sueton, Vita Domitiani, Cap. 23. | ||
* "während er abwesend sei": Christoph war Anfang 1552 in [[Rothenburg ob der Tauber]], um sich dort (letztlich vergeblich) um die Stelle als Stadtsyndikus zu bewerben: vgl. [https://melanchthon.hadw-bw.de/regest.html?reg_nr=6314 MBW Nr. 6314]. | |||
* "habe er sein Töchterlein verloren, das noch ein Säugling war.": Dies war wahrscheinlich das zweite Kind von Christoph Baumgartner. Die erste Tochter war Regina Baumgartner, die 1550 in Naumburg geboren worden ist (gest. 6. März 1622 Weimar). (Hinweis von Torsten Woitkowitz) | |||
* " | * "das Begonnene": Der Fürstenaufstand stand unmittelbar bevor, was Camerarius bekannt war (vgl. [https://melanchthon.hadw-bw.de/regest.html?reg_nr=6266 MBW – Regesten online], Nr. 6266.1). |
Aktuelle Version vom 28. August 2023, 10:33 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0650 |
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Zitation | Camerarius an Baumgartner d.Ä., 13.02.1552, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (28.08.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0650 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 246-247 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hieronymus Baumgartner d.Ä. |
Datum | 1552/02/13 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Jahr (im Druck fälschlich: "Id. Februar. 50"); s. Hinweise zur Datierung |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Nürnberg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Non potest illa cornix vetus |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Konzil von Trient, II. Trienter Periode (1551-1552); Fürstenaufstand (1552) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | Die cornix könnte vielleicht auch aus Camerarius Eklogen-Phase kommen, da gibt es m.W. einiges mit Vogelallegorien. US |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 28.08.2023 |
Werksigle | OCEp 0650 |
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Zitation | Camerarius an Baumgartner d.Ä., 13.02.1552, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (28.08.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0650 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 246-247 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hieronymus Baumgartner d.Ä. |
Datum | 1552/02/13 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Jahr (im Druck fälschlich: "Id. Februar. 50"); s. Hinweise zur Datierung |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Nürnberg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Non potest illa cornix vetus |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Konzil von Trient, II. Trienter Periode (1551-1552); Fürstenaufstand (1552) |
Datumsstempel | 28.08.2023 |
Entstehungs- und Zielort mutmaßlich.
Hinweise zur Datierung
Leonhard Badehorn war 1552 Gesandter des Kurfürsten Moritz von Sachsen für das Trienter Konzil (vgl. dazu PKMS 5, S. 895 f.).
Regest
(1. Absatz unklar:) Jene alte Krähe könne doch nicht Baumgartners Verwandtem "Es ist gut" vorkrächzen! Wenn sie aber stattdessen sage "Es wird gut sein", wann werde dies eintreten? Jener aber ertrage tapfer den Schicksalsschlag und werfe seine Sorgen auf Gott zurück. Und während er abwesend sei, habe er sein Töchterlein verloren, das noch ein Säugling war. Aber Camerarius wisse, dass Baumgartner (trotzdem) seinen Landsmann liebe und für ihn sorge.
Hier (in Leipzig) sei alles voller vagabundierender Soldaten. Camerarius wisse nicht, was er erwarten solle, außer dass er fürchte, dass das Begonnene (s. Anm.) zu kühn sei. Camerarius könne keine (sinnvollen) Überlegungen über den Staat und seine privaten Belange anstellen. Er überlasse einfach alles Gott. Er fürchte, dass es um die Literatur geschehen sei. Wer pflege sie denn noch, und welchen Nutzen hätten sie überhaupt noch in solchen Zeiten?
Leonhard Badehorn, der als Gesandter zur "Synode" (dem Trienter Konzil) berufen worden sei, habe einen Brief von Camerarius an Baumgartner transportiert. Badehorn habe Camerarius nun geschrieben, dass er Baumgartner das Schreiben überbracht habe, und dass Baumgartner etwaige Briefe an Badehorn weiterleiten werde. Camerarius habe einige Briefe für Badehorn erhalten. (Sie lägen bei und) Baumgartner möge sie weiterleiten.
Camerarius sei froh, dass Baumgartner sich darüber freue, dass er so regelmäßig schreibe.
Lebewohl und Grüße.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- "Jene alte Krähe": Zitat aus Sueton, Vita Domitiani, Cap. 23.
- "während er abwesend sei": Christoph war Anfang 1552 in Rothenburg ob der Tauber, um sich dort (letztlich vergeblich) um die Stelle als Stadtsyndikus zu bewerben: vgl. MBW Nr. 6314.
- "habe er sein Töchterlein verloren, das noch ein Säugling war.": Dies war wahrscheinlich das zweite Kind von Christoph Baumgartner. Die erste Tochter war Regina Baumgartner, die 1550 in Naumburg geboren worden ist (gest. 6. März 1622 Weimar). (Hinweis von Torsten Woitkowitz)
- "das Begonnene": Der Fürstenaufstand stand unmittelbar bevor, was Camerarius bekannt war (vgl. MBW – Regesten online, Nr. 6266.1).