Camerarius an Baumgartner d.Ä., 05.05.1552

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
Wechseln zu: Navigation, Suche



Diese Seite ist noch nicht bearbeitet und endkorrigiert.
Werksigle OCEp 0661
Zitation Camerarius an Baumgartner d.Ä., 05.05.1552, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (05.09.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0661
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 255-256
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Hieronymus Baumgartner d.Ä.
Datum 1552/05/07
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum Non. Maii. 52
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Nürnberg
Gedicht? nein
Incipit Vetus est, feras non culpes, quod mutari non potest
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Divination und Prodigien; Fürstenaufstand (1552)
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand unkorrigiert
Notizen VG, 8.2.23: einige Unklarheiten bestehen noch.

an AH: Im Brief 17.4.52 stellt Stojus die Frage nach der Hochzeitszahl. Kannst Du dazu noch eine Anmerkung schreiben?

AH: 729 Jahre sind vergangen. Das 800. Jahr seit Karl dem Großen naht gewiss. -- Da liegt es nah, die 729 ebenfalls auf Karl zu beziehen. Der Teil mit Augustus und Karl macht recht deutlich, dass es jeweils um die Todesjahre 14 und 814 geht. Wenn JC rechnet wie wir, gilt 814+729=1543. Wenn Camerarius römisch rechnet, also etwas sagt 2 bis 3 ist ein Abstand von 2, weil er Anfang und Ende miteinrechnet, liegen wir im Jahr 1542. Warum ist das interessant? In einem Brief an Osiander von Dezember 1542, der dann also kurz vor oder nach dem Brief hier entstanden wäre, äußert Melanchthon mutatis numeris einen exakt parallelen Gedanken (MBW 3099, Textband 11): Seit der Goldenen Bulle seien 500 Jahre vergangen. Nach dem Ablauf dieser Zeit habe es aber in Rom, Athen, Sparta und Jerusalem jeweils große Umbrüche gegeben; daher befürchtet Melanchthon den Untergang des Heiligen Römischen Reiches. Melanchthon teilt in einem folgenden Brief MBW 3101 mit, dass er diesen Gedanken mit Osiander geteilt hat, und zwar so knapp, dass wir daraus fast sicher schließen können, dass JC die Fragestellung kannte, weil beide sich bereits darüber ausgetauscht hatten. Was will ich damit sagen? Falls es einen Grund gibt, diesen Brief nach 1542 oder 1543 vorzudatieren, würde das vom Abschnitt zu Platon her durchaus Sinn ergeben.

AH 05.90.24: Nikephoros, S. 58: JC errechnet für Karls Krönungsjahr Ende 801, und geht von 14 Jahren Herrschaft aus, dementsprechend Todesjahr 815

Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:VG
Gegengelesen von
Datumsstempel 5.09.2024
Werksigle OCEp 0661
Zitation Camerarius an Baumgartner d.Ä., 05.05.1552, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (05.09.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0661
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 255-256
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Hieronymus Baumgartner d.Ä.
Datum 1552/05/07
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum Non. Maii. 52
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Nürnberg
Gedicht? nein
Incipit Vetus est, feras non culpes, quod mutari non potest
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Divination und Prodigien; Fürstenaufstand (1552)
Datumsstempel 5.09.2024


Entstehungs- und Zielort mutmaßlich

Regest

Es sei ein altes Sprichwort: Man soll ertragen, was man nicht ändern kann, und nicht schelten. Aber wer könnte in Wahrheit jene Ratschläge nicht schelten, die für den Staat verderblich schienen? Es könnte zwar jemand sagen, dass sie es nicht (ertragen) würden, und dasselbe hoffe auch C. Aber aus den Vorzeichen könne man nichts erkennen.

Der politische Kreislauf sei wieder am Anfang angekommen. Daher handle es sich wohl nicht um die platonischen Zahlen, sondern um das Offensichtliche. Aber auch jene platonische Zahl fiele, so glaube C., in die aktuelle Zeit, da seit Karl dem Franken schon 729 Jahre vergangen seien, dessen Herrschaft 800 Jahre nach Oktavian Caesar war. Aber sie hätten ja sicherere Hinweise (s. Anm.) als die göttlichen Vorhersagen und Drohungen, so dass wegen der dräuenden schlimmen Wendung der Dinge jeder für sich sehen und Gott bitten müsse, damit bestimmt werde, man könne entfliehen und alles würde sich zum Guten wenden (unklar).

Es scheine, Gott wolle das Herausragende abschlagen, was ohne größte Qualen weder geschehen könne noch zu geschehen pflege. Sie selbst wüssten nichts Genaues.

Man erzähle sich auch, dass nahe Orte an der Donau durch Brand (s. Anm.) zerstört worden seien. Dies rufe bei den meisten Leuten Erstaunen, Mitleid und Schmerz hervor. Einige fürchteten aber, dass das Feuer sich immer weiter ausbreite und bis zu ihnen gelange. Aber dies alles und B. samt Familie und Stadt (Nürnberg) empfehle C. Gott. In der Pflege der Freundschaft zur Familie Baumgartner, der er so viel schulde, werde er sich auszeichnen.

Der Fall der matrona (unklar), die gegenüber allen und besonders gegenüber C. wohltätig (gewesen?) sei, habe alle mit großem Schmerz erfüllt. Seine Ehefrau (Anna Truchseß von Grünsberg) wäre entsetzt, hätte er ihr alles offenbart. Aber das Schlimmste habe er verschwiegen, weil B. ihm angedeutet habe, dass keine Gefahr mehr bestehe.

(Vinzenz Gottlieb)

Anmerkungen