Camerarius an Baumgartner d.Ä., 24.10.1551

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
Camerarius an Baumgartner d.Ä., 11.10.155111 Oktober 1551 JL
Camerarius an Baumgartner d.Ä., 25.01.155125 Januar 1551 JL
Camerarius an Baumgartner d.Ä., 16.01.155116 Januar 1551 JL
 Briefdatum
Camerarius an Baumgartner d.Ä., 24.10.155124 Oktober 1551 JL
 Briefdatum
Camerarius an Baumgartner d.Ä., 04.11.15514 November 1551 JL
Camerarius an Baumgartner d.Ä., 21.11.155121 November 1551 JL
Camerarius an Baumgartner d.Ä., 13.02.155213 Februar 1552 JL
Werksigle OCEp 0656
Zitation Camerarius an Baumgartner d.Ä., 24.10.1551, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (02.04.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0656
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 251
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Hieronymus Baumgartner d.Ä.
Datum 1551/10/24
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum 9. Cal. Novemb.
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Nürnberg
Gedicht? nein
Incipit Magno sum in metu quid tandem futurum sit
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Geometrie
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand unkorrigiert
Notizen [[Notizen::"Nisi quid accepero litterarum a te, ut mutandum consilium esse videatur, aut nisi quid hoc aliud impedierit, dabo operam, ut istuc proficiscar." "Istuc" ist Nürnberg, wo JC ab spätestens 1.11. bis max. 21.11. war, vgl. Camerarius an Baumgartner d.Ä., 04.11.1551 und Woitkowitz 2003, S. 231, Anm. 1. JC antizipiert hier einerseits die Reise, andererseits wissen wir, dass er zu diesem Zeitpunkt noch nicht aufgebrochen ist. Als Absendeort des vorliegenden Briefes scheint Leipzig wahrscheinlich, als Zielort Nürnberg. - HIWI 15.7.22

VG, 8.2.23: Einiges unklar. Eine Erwähnung C.', die vielleicht damit zu tun hat, siehe Brief Johannes Gast an Heinrich Bullinger Heinrich Bullinger, 7. Oktober 1551: https://www.bullinger-digital.ch/letter/1424#highlight=%7B%22letter.searchText%22%3A%5B%22Camerarius%22%5D%7D

HIWI 02.04.2024: "Bei Geometern seien ῥητὰ ἄλογα (unklar)." Falsch übersetzt: "Bei den Geometern seien manche [Zahlen] ῥητὰ, manche ἄλογα." Ersteres bezeichnet rationale Zahlen (wie 1 oder 2,5), letzteres irrationale (wie die Wurzel aus 2). Zugleich bedeutet ersteres natürlich "aussprechbar", also etwas, worüber Camerarius schreiben kann; letzteres bezeichnet im Umkehrschluss nicht aussprechbares. Daher soll Baumgartner, wie C. im folgenden schreibt, sich den Rest (den Camerarius nicht schreiben darf) selbst dazu denken; vielleicht werde Camerarius es ihm aber [sc. persönlich] ausführlich erzählen. Dass JC sich in dieser geometriefeindlichen Zeit immer mehr mit Geometrie beschäftigt, ist die Begründung dafür, wie er auf die Metapher kommt. Zu den Spuren des Fuchses vgl. Diog. Laert. Vitae philosophorum 1, 52 (ein Solon-Zitat) https://el.wikisource.org/wiki/%CE%92%CE%AF%CE%BF%CE%B9_%CF%86%CE%B9%CE%BB%CE%BF%CF%83%CF%8C%CF%86%CF%89%CE%BD/%CE%91#p52 . Camerarius kannte das Gedicht, schrieb es aber Peisistratos zu (Camerarius, Ἐπιγράμματα, 1538, S. 52).]]

Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:VG
Gegengelesen von
Datumsstempel 2.04.2024
Werksigle OCEp 0656
Zitation Camerarius an Baumgartner d.Ä., 24.10.1551, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (02.04.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0656
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 251
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Hieronymus Baumgartner d.Ä.
Datum 1551/10/24
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum 9. Cal. Novemb.
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Nürnberg
Gedicht? nein
Incipit Magno sum in metu quid tandem futurum sit
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Geometrie
Datumsstempel 2.04.2024


Entstehungs- und Zielort mutmaßlich

Regest

C. sei in großer Furcht über die Zukunft: er sehe, dass die Leute sich unterschiedich verhielten: aktionistisch, hilflos oder noch anders.

C. versuche seine Besorgnis zu zügeln und alles Gott anzuvertrauen. Am Vortag habe C. mit einigen Leuten gesprochen. Nun erwarte er B.s Brief als Antwort auf den seinen (OCEp 0655?), der ihm drei Tage zuvor zugegangen sein sollte, wenn der Bote sich nicht verirrt habe. Darin seien Ratschläge in derselben Angelegenheit. Bezüglich der Veränderung gäbe es wieder Hoffnung. Es hänge aber davon ab, dass derjenige, dessen Einfluss am größten sei, mit dem Kopf nicke (vielleicht Moritz (Sachsen)). In Wittenberg (s. Anm.) gebe es demnächst eine Zusammenkunft zur Erklärung der ganzen Situation. Christus möge sie zur Wahrheit und zum Ruhm seines Namens führen. C. habe die Gelegenheiten, etwas zu erfahren, gemieden, obwohl sich ihm viele Gelegenheiten geboten hätten.

Es gäbe Spuren eines Fuchses (griech.; unklar). Mehr dürfe er aber nicht schreiben. Wenn B. ihm nicht brieflich davon abriete oder etwas anderes dazwischenkomme, werde er dorthin reisen. Bei Geometern seien ῥητὰ ἄλογα (unklar).

C. wolle B. demnächst (s. Anm.) einiges Geometrisches in dieser geometriefeindlichen Zeit berichten. Segenswünsche und Grüße von C.‘s an B.‘s Familie. Lebewohl.

(Vinzenz Gottlieb)

Anmerkungen

  • „In Wittenberg“: Anfang November war Kf. Moritz in Wittenberg (vgl. PKMS 5, S. 464f., Nr. 242a) zu Verhandlungen mit der belagerten Stadt Magdeburg.
  • "C. wolle B. demnächst berichten": Wahrscheinlich eine Anspielung auf die bevorstehende Reise nach Nürnberg: Laut MBW 6251 war C. ab dem 1.11.1551 in kursächischem Auftrag in Nürnberg, um Geld für die Belagerung Magdeburgs zu akquirieren.

Literatur

Zu den Hintergründen vgl. PKMS 5, S. 448, Nr. 232; MBW 6222.3, 6232, 6252.1 und 6256.3 sowie Woitkowitz 2003, S. 231, Anm. 1.