Lotichius an Camerarius, 25.12.1556: Unterschied zwischen den Versionen

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Zielort mutmaßlich.
Zielort mutmaßlich.


=== Anmerkungen zur Datierung ===
=== Anmerkungen zur Datierung ===
Jahr ermittelt lt. [[Zon 1983]], S. 348 f., Anm. 11:
* Der im Brief erwähnte [[Erasmus von Minckwitz]] war ab 1556 Kanzler in Heidelberg (terminus post quem).
* Das Empfehlungsschreiben, um das Lotichius Camerarius bittet, traf anscheinend am 14.01.1557 ein (Petrus Lotichius Secundus an Petrus Lotichius (I.), 15.01.1557; Burmann II, S. 64c; http://www.aerztebriefe.de/id/00022736).
Sollte die Datierung stimmen, dann sind die Angaben des Lotichius zu den familiären Verhältnissen des Kurfürsten [[Ottheinrich von der Pfalz]] falsch, denn Graf [[Philipp III. (Hanau-Münzenberg)|Philipp von Hanau]] hatte 1551, nicht 1554 geheiratet und seine Gemahlin [[Helena von Pfalz-Simmern|Helena]] war auch nicht die Nichte des Kurfürsten, sondern die Tochter von Johann II. von Pfalz-Simmern.


=== Regest ===
=== Regest ===
Lotichius entschuldigt sein langes Schweigen mit einem Verweis auf seine angegriffene Gesundheit und bedankt sich erneut für die Empfehlung an Stiebar.
Lotichius entschuldigt sein langes Schweigen mit einem Verweis auf seine angegriffene Gesundheit und bedankt sich erneut für die (vor Jahren ausgesprochene) Empfehlung an [[Erwähnte Person::Daniel Stiebar von Rabeneck|(Daniel) Stiebar (von Rabeneck)]].


Was die Stiebar(neffen) (s. Anm.) trieben und welchen Lehrer sie in den schönen Künsten hätten, wisse er überhaupt nicht.
Was die Stiebar(neffen) (s. Anm.) trieben und welchen Lehrer sie in den schönen Künsten hätten, wisse er überhaupt nicht.


Er glaube, dass er sich in Zukunft wie die Schnecken vom eigenen Saft nähren müsse, deshalb wolle er nach Heidelberg gehen, falls das Empfehlungsschreiben Melanchthons (an den Fürsten) irgendwann Erfolg zeigen werde. Aber der Kurfürst sei bisher zu beschäftigt und obendrein verreist gewesen.
Er glaube, dass er sich in Zukunft wie die Schnecken vom eigenen Saft nähren müsse, deshalb wolle er nach [[Erwähnter Ort::Heidelberg]] gehen, falls das Empfehlungsschreiben [[Erwähnte Person::Philipp Melanchthon|Philipp Melanchthons]] (an den Fürsten) irgendwann Erfolg zeigen werde. Aber der Kurfürst (sc. [[Erwähnte Person::Ottheinrich von der Pfalz]]) sei bisher zu beschäftigt und obendrein verreist gewesen.


Seine Sache vertrete der Comes ab Hana, der die Nichte des Kurfürsten vor zwei Jahren heiratete.
Seine Sache vertrete der Graf von Hanau (''comes ab Hana''; sc. [[Erwähnte Person::Philipp III. (Hanau-Münzenberg)]]), der die Nichte des Kurfürsten (vielleicht falscher Bezug auf [[Erwähnte Person::Helena von Pfalz-Simmern]]) vor zwei Jahren heiratete.


Aber er wisse sehr wohl, welchen Einfluss ein Empfehlungsschreiben des Camerarius an [[Erwähnte Person::Erasmus von Minckwitz]] haben könne. Darum bitte er Camerarius. Er werde ihm dafür sehr dankbar sein.
Aber Lotichius wisse sehr wohl, welchen Einfluss ein Empfehlungsschreiben des Camerarius an [[Erwähnte Person::Erasmus von Minckwitz]] (sc. den Kanzler des Kurfürsten) haben könne. Darum bitte er Camerarius. Er werde ihm dafür sehr dankbar sein.


Lebewohl.
Lebewohl.


(Manuel Huth)
(Manuel Huth)
=== Anmerkungen ===
* "die Stiebarneffen": Lotichius war mit mehreren Neffen Stiebars von 1550 bis 1554 auf Studienreise in Frankreich gewesen (vgl. Briefwechsel-Petrus Lotichius Secundus).


=== Literatur und weiterführende Links ===  
=== Literatur und weiterführende Links ===  
* August Heimpel: Quellen und Verzeichnisse zum Leben und zu den Werken von Petrus Lotichius Secundus. 12. Fortsetzung: Briefwechsel, bearb. v. Hans Heimpel, in: Unsere Heimat [Schlüchtern] 22 (1930), 170 f., hier 171 sowie 348 f., Anm. 11 (Katalogisat, Kurzregest)  
* August Heimpel: Quellen und Verzeichnisse zum Leben und zu den Werken von Petrus Lotichius Secundus. 12. Fortsetzung: Briefwechsel, bearb. v. Hans Heimpel, in: Unsere Heimat [Schlüchtern] 22 (1930), 170 f., hier 171 (Katalogisat, Kurzregest)  
* http://www.aerztebriefe.de/id/00012274
* [https://www.aerztebriefe.de/id/00012274 www.aerztebriefe.de/id/00012274]
* "Sei krank. Er ginge nach Heidelberg, wenn er dorthin berufen würde. Melanchthon´und der Graf von Hanau, der eine Nichte des Kurfürsten geheriatet habe, empfehlen seine Berufung." (Heimpel)
* [[Zon 1983]], S. 319

Aktuelle Version vom 27. März 2023, 22:28 Uhr



Chronologisch vorhergehende Briefe
Briefe mit demselben Datum
Chronologisch folgende Briefe
 Briefdatum
Lotichius an Camerarius, 02.01.15552 Januar 1555 JL
Lotichius an Camerarius, 27.05.155427 Mai 1554 JL
Camerarius an Lotichius, 24.10.155324 Oktober 1553 JL
 Briefdatum
Lotichius an Camerarius, 25.12.155625 Dezember 1556 JL
 Briefdatum
Camerarius an Lotichius, Ende 1557 (?)1557 JL
Camerarius an Lotichius, 11.04.155811 April 1558 JL
Lotichius an Camerarius, 21.06.155821 Juni 1558 JL
Werksigle OCEp 0396
Zitation Lotichius an Camerarius, 25.12.1556, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Manuel Huth (27.03.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0396
Besitzende Institution Hamburg, SuUB
Signatur, Blatt/Seite Sup. ep. 4° 19, 12
Ausreifungsgrad Abschrift
Erstdruck in Camerarius, Epistolae doctorum, 1568
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. N3v-N4r
Zweitdruck in Lotichius, Opera, 1586
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck S. 268-269
Sonstige Editionen Burman 1754, S. 19
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Petrus Lotichius Secundus
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum 1556-12-25
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum 25.12.(o.J.) (ipso die natali Domini et servatoris nostri); Jahresangabe ermittelt, s. Anm.
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Schlüchtern
Zielort Leipzig
Gedicht? nein
Incipit Si per valetudinem mihi licuisset
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Bittschreiben; Briefe/Parallelüberlieferung
Handschrift nicht gesehen
Bearbeitungsstand validiert
Notizen VG, 27.3.23: Ich wollte bei den Anmerkungen einen Link zur BW-Seite Lotichius setzen. Das geht aber nicht - ist das reparabel?
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:US; Benutzer:MH
Gegengelesen von Benutzer:HIWI4; Benutzer:US; Benutzer:VG
Datumsstempel 27.03.2023
Werksigle OCEp 0396
Zitation Lotichius an Camerarius, 25.12.1556, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Manuel Huth (27.03.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0396
Besitzende Institution Hamburg, SuUB
Signatur, Blatt/Seite Sup. ep. 4° 19, 12
Ausreifungsgrad Abschrift
Erstdruck in Camerarius, Epistolae doctorum, 1568
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. N3v-N4r
Zweitdruck in Lotichius, Opera, 1586
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck S. 268-269
Sonstige Editionen Burman 1754, S. 19
Fremdbrief? nein
Absender Petrus Lotichius Secundus
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum 1556-12-25
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum 25.12.(o.J.) (ipso die natali Domini et servatoris nostri); Jahresangabe ermittelt, s. Anm.
Sprache Latein
Entstehungsort Schlüchtern
Zielort Leipzig
Gedicht? nein
Incipit Si per valetudinem mihi licuisset
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Bittschreiben; Briefe/Parallelüberlieferung
Datumsstempel 27.03.2023


Zielort mutmaßlich.

Anmerkungen zur Datierung

Jahr ermittelt lt. Zon 1983, S. 348 f., Anm. 11:

  • Der im Brief erwähnte Erasmus von Minckwitz war ab 1556 Kanzler in Heidelberg (terminus post quem).
  • Das Empfehlungsschreiben, um das Lotichius Camerarius bittet, traf anscheinend am 14.01.1557 ein (Petrus Lotichius Secundus an Petrus Lotichius (I.), 15.01.1557; Burmann II, S. 64c; http://www.aerztebriefe.de/id/00022736).

Sollte die Datierung stimmen, dann sind die Angaben des Lotichius zu den familiären Verhältnissen des Kurfürsten Ottheinrich von der Pfalz falsch, denn Graf Philipp von Hanau hatte 1551, nicht 1554 geheiratet und seine Gemahlin Helena war auch nicht die Nichte des Kurfürsten, sondern die Tochter von Johann II. von Pfalz-Simmern.

Regest

Lotichius entschuldigt sein langes Schweigen mit einem Verweis auf seine angegriffene Gesundheit und bedankt sich erneut für die (vor Jahren ausgesprochene) Empfehlung an (Daniel) Stiebar (von Rabeneck).

Was die Stiebar(neffen) (s. Anm.) trieben und welchen Lehrer sie in den schönen Künsten hätten, wisse er überhaupt nicht.

Er glaube, dass er sich in Zukunft wie die Schnecken vom eigenen Saft nähren müsse, deshalb wolle er nach Heidelberg gehen, falls das Empfehlungsschreiben Philipp Melanchthons (an den Fürsten) irgendwann Erfolg zeigen werde. Aber der Kurfürst (sc. Ottheinrich von der Pfalz) sei bisher zu beschäftigt und obendrein verreist gewesen.

Seine Sache vertrete der Graf von Hanau (comes ab Hana; sc. Philipp III. (Hanau-Münzenberg)), der die Nichte des Kurfürsten (vielleicht falscher Bezug auf Helena von Pfalz-Simmern) vor zwei Jahren heiratete.

Aber Lotichius wisse sehr wohl, welchen Einfluss ein Empfehlungsschreiben des Camerarius an Erasmus von Minckwitz (sc. den Kanzler des Kurfürsten) haben könne. Darum bitte er Camerarius. Er werde ihm dafür sehr dankbar sein.

Lebewohl.

(Manuel Huth)

Anmerkungen

  • "die Stiebarneffen": Lotichius war mit mehreren Neffen Stiebars von 1550 bis 1554 auf Studienreise in Frankreich gewesen (vgl. Briefwechsel-Petrus Lotichius Secundus).

Literatur und weiterführende Links

  • August Heimpel: Quellen und Verzeichnisse zum Leben und zu den Werken von Petrus Lotichius Secundus. 12. Fortsetzung: Briefwechsel, bearb. v. Hans Heimpel, in: Unsere Heimat [Schlüchtern] 22 (1930), 170 f., hier 171 (Katalogisat, Kurzregest)
  • www.aerztebriefe.de/id/00012274
  • Zon 1983, S. 319