Camerarius an Lotichius, 24.10.1553
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
|
|
|
Werksigle | OCEp 0464 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Lotichius, 24.10.1553, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch, Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (29.03.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0464 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. X4r-X5r |
Zweitdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 433-434 |
Sonstige Editionen | Burman 1754, S. 64h |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Petrus Lotichius Secundus |
Datum | 1553/10/24 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Jahr (im Druck: IX. Cal. Novembr (o.J.)); s. Hinweise zur Datierung |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Neque temporum tranquillitas ea est neque offertur opportunitas |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Zweiter Markgrafenkrieg (1552-1554); Biographisches (Reise); Politische Neuigkeiten; Briefe/Parallelüberlieferung; Studienreise; Balneologie / Thermenbesuch |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | VG, 8.9.22: Paulus ist kein Lochner (ein solcher ist nirgends belegt, und die Bezeichnung "altero Lochnero" zeigt, dass neben Georg Gabriel nur noch ein Lochner dabei ist, und Paulus wäre der dritte), sondern wahrscheinlich ein Stiebar: ein solcher ist 1549 als Student in Ingolstadt belegt, vgl. https://books.google.de/books?id=_HBlAAAAcAAJ&pg=PA212&dq=%22Paulus+Stiber%22&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjM34GEz8HuAhVKtqQKHXsvAjAQ6AEwAXoECAQQAg#v=onepage&q=%22Paulus%20Stiber%22&f=false . Ein Joachim Lochner als Sohn von Pankratius ist belegt https://books.google.de/books?id=49JDAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false Bl. U3v.
(Hinweis von TW) |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:US; Benutzer:MH; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | Benutzer:HIWI4; Benutzer:US |
Datumsstempel | 29.03.2023 |
Werksigle | OCEp 0464 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Lotichius, 24.10.1553, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch, Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (29.03.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0464 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. X4r-X5r |
Zweitdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 433-434 |
Sonstige Editionen | Burman 1754, S. 64h |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Petrus Lotichius Secundus |
Datum | 1553/10/24 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Jahr (im Druck: IX. Cal. Novembr (o.J.)); s. Hinweise zur Datierung |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Neque temporum tranquillitas ea est neque offertur opportunitas |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Zweiter Markgrafenkrieg (1552-1554); Biographisches (Reise); Politische Neuigkeiten; Briefe/Parallelüberlieferung; Studienreise; Balneologie / Thermenbesuch |
Datumsstempel | 29.03.2023 |
Hinweise zur Datierung
Für die Datierung auf das Jahr 1553 sprechen folgende Umstände:
- Daniel Stiebar von Rabeneck besuchte im Frühjahr 1554 wegen seiner Lähmung die Thermen von Baden-Baden (vgl. Wendehorst, Alfred: Das Stift Neumünster in Würzburg. Berlin/New York 1989 (Germania Sacra, N. F. 26), S. 317). Der Brief könnte sich auf dieses geplante Vorhaben beziehen.
- Lotichius hielt sich von 1550 bis 1554 in Frankreich auf.
- Camerarius musste 1552 wegen der Pest Leipzig verlassen und brachte die nächsten Monate mit Reisen zu. Auch im Brief spricht er davon, dass er fast das ganze Jahr auf Reisen war.
- Im Brief spricht Camerarius davon, dass er nun schon seit ungefähr einem Jahr auf Reisen ist. Dies war nur in den Jahren 1546/47 und 1552/53 der Fall:
- Gegen das Jahr 1546/47 spricht, dass Camerarius bereits am 21.10.1547 wieder in Leipzig ist (vgl. Woitkowitz 2003, S. 186 Anm. 7).
- Für das Jahr 1552/53 spricht die Tatsache, dass er Anfang September 1552 wegen der Pest aus Leipzig floh (vgl. Woitkowitz 2003, S. 259 Anm. 3). Anschließend war er mit einigen Unterbrechungen über ein Jahr auf Reisen. Am 9. 11. 1553 war er noch in Nürnberg (Vgl. Woitkowitz 2003, S. 292 Anm. 1).
Heimpel datiert den Brief abweichend auf das Jahr 1550/1551, s.u.
Regest
Camerarius entschuldigt sich für seine seltenen Briefe. Er reise nun schon seit ungefähr einem Jahr umher und wechsle sein Haus wie ein Wiesel. Auch hier (in Nürnberg) fühle er sich mehr wie ein Gast denn wie ein Bürger der Stadt, auch wenn seine Familie bei ihm sei. Er würde gern zurück an die Leipziger Universität, aber aus Rücksicht auf seine Familie kehre er (noch) nicht zurück. Auch seien die Wege aufgrund der politischen Situation gefährlich, wie es heiße.
Er klagt über die gottlosen und verbrecherischen Verursacher dieser Situation (sc. des Zweiten Markgrafenkrieges), die er hier namentlich nicht nennen wolle. Ihnen bliebe das Gebet, da das Ende der Kämpfe noch nicht absehbar sei, wie er fürchte. Camerarius prangert die Verwüstungen und Plünderungen seiner Heimat durch ihre eigenen Bürger an, sowie die negativen Folgen für die Kirche und die Wissenschaften.
Gern möchte er von Lotichius hören, dass es ihnen allen gut gehe, dass die Schüler gute Fortschritte beim Lernen machten und sich um die Frömmigkeit bemühten.
Dass sich Georg (Fischer?) auf die Lektüre der Heiligen Schrift verlege (sc. ein Theologiestudium anstrebe?), missfalle weder ihrem Patron (sc. Daniel Stiebar von Rabeneck) noch Camerarius. Dem Vorhaben stehe nichts mehr im Wege. Georg solle aber darauf achtgeben, sich nicht von seinem Entschluss abbringen zu lassen. Lotichius möge insbesondere Erhard Grüße ausrichten.
Georg Gabriel sei zusammen mit Paul und dem anderen Lochner (Joachim Lochner?) nach Burgund gereist. Das habe Stiebar so beschlossen.
Stiebar werde vermutlich in die "Thermen des herkynischen Waldes" reisen (sc. nach Baden-Baden?). Aber das wisse Lotichius vermutlich schon.
Camerarius wolle wissen, wie es um die Musen des Lotichius bestellt sei. Er selbst könne das Dichten nicht unterlassen, auch wenn seine Dichtungen nicht so ausgefeilt seien.
Lebewohl.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- Bereits am 06.10.1553 zog die Gruppe um Lotichius von Montpellier nach Avignon (vgl. Zon 1983, S. 263). Da aus diesem Zeitraum kein Brief von ihm vorliegt, ist es wahrscheinlich, dass C. nichts von dem Umzug wusste und den Brief nach Montpellier adressiert hat.
Literatur und weiterführende Links
- August Heimpel: Quellen und Verzeichnisse zum Leben und zu den Werken von Petrus Lotichius Secundus. 13. Fortsetzung: Briefwechsel [2. Teil], in: Unsere Heimat [Schlüchtern] 22 (1930), 189-191, hier 190 (Katalogisat, Kurzregest); datiert 1550 oder 1551
- http://www.aerztebriefe.de/id/00030747