Camerarius an Moritz von Hutten, 29.04.1529: Unterschied zwischen den Versionen
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Einst habe Camerarius mit Hutten über die Bücher seines Verwandten [[Erwähnte Person::Ulrich von Hutten]] geredet, die der Arzt [[Erwähnte Person::Johannes Lotzer]] (nach dessen Tod) erworben habe und die Moritz von Hutten nun zurückkaufen wollte. Camerarius habe dieser Plan sehr gefallen. Bis jetzt habe er aber nichts mehr darüber gehört. | Einst habe Camerarius mit Hutten über die Bücher seines Verwandten [[Erwähnte Person::Ulrich von Hutten]] geredet, die der Arzt [[Erwähnte Person::Johannes Lotzer]] (nach dessen Tod) erworben habe und die Moritz von Hutten nun zurückkaufen wollte. Camerarius habe dieser Plan sehr gefallen. Bis jetzt habe er aber nichts mehr darüber gehört. |
Version vom 2. Dezember 2019, 22:46 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0549 |
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Zitation | Camerarius an Moritz von Hutten, 29.04.1529, bearbeitet von Manuel Huth (02.12.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0549 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 108-110 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Moritz von Hutten |
Datum | 1529/04/29 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | 3. Cal. Maii 29 |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Speyer |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Cum his diebus Spiram venissem |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Nachlass (Ulrich von Hutten); Edition; Drucklegung |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | Benutzer:US; Benutzer:JS |
Datumsstempel | 2.12.2019 |
Werksigle | OCEp 0549 |
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Zitation | Camerarius an Moritz von Hutten, 29.04.1529, bearbeitet von Manuel Huth (02.12.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0549 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 108-110 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Moritz von Hutten |
Datum | 1529/04/29 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | 3. Cal. Maii 29 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Speyer |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Cum his diebus Spiram venissem |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Nachlass (Ulrich von Hutten); Edition; Drucklegung |
Datumsstempel | 2.12.2019 |
Absendeort mutmaßlich.
Regest
Als Camerarius vor ein paar Tagen nach Speyer gekommen sei, habe sich etwas Mitteilenswertes ereignet. Deshalb habe er diesen Brief (verfasst und) an Hutten über dessen Freund geschickt. Es gehe um Folgendes:
Einst habe Camerarius mit Hutten über die Bücher seines Verwandten Ulrich von Hutten geredet, die der Arzt Johannes Lotzer (nach dessen Tod) erworben habe und die Moritz von Hutten nun zurückkaufen wollte. Camerarius habe dieser Plan sehr gefallen. Bis jetzt habe er aber nichts mehr darüber gehört.
Als Camerarius nun, wie gesagt, nach Speyer gekommen sei, hätten einige ihm bekannte Buchhändler berichtet, (Hieronymus?) Froben habe mit Lotzer ein Abkommen zum Druck bestimmter Handschriften getroffen, darunter Quintilian, Plinius und Marcellus (Empiricus). Sofort habe Camerarius den Leuten, die ihm dies erzählt hatten, von Huttens Plan und seinen Kaufabsichten berichtet. Durch die Streuung dieses Gerüchtes habe er Lotzer an der Publikation der Schriften hindern wollen. Hutten werde sein Vorgehen sicher billigen.
Später sei Johann Setzer aus Hagenau zu Camerarius gekommen und habe ihn gefragt, ob er Hutten kenne. Als Camerarius die Frage bejahte, habe (auch) Setzer von den o.g. Büchern berichtet und Camerarius gebeten, er möge Hutten ermahnen, nicht zuzulassen, dass sich fremde Leute Bücher aus seinem Familienbesitz aneigneten. Sollte sich unter den Handschriften tatsächlich etwas Edierenswertes befinden, werde Hutten – so Setzer – doch sicherlich gemeinsam mit Camerarius eine Edition besorgen. Als Setzer dann von der Freundschaft zwischen Hutten und Camerarius erfuhr, habe er geglaubt, ein Brief des Camerarius sei ein gewisses Leumundszeugnis (für seine guten Absichten). Sollte der geplante Kauf abgeschlossen werden, so verspreche sich Setzer davon, dass die Schriften bei ihm gedruckt würden. Daraufhin habe Camerarius gefragt: "Was, wenn Lotzer zu viel (für die Bücher) verlangt?". Setzer habe geantwortet, wenn man ihn den Marcellus drucken lasse, werde er den zu erwartenden Gewinn – er dürfte sich auf etwa 30 Gulden belaufen – gerne Hutten überlassen und sich mit dem zu erwartenden Ruhm für seine Druckerei zufrieden geben. Zudem hoffe er, dass sich der Dank Huttens in anderen Dingen zeigen werde (sc. der Erlaubnis, auch die anderen Schriften zu drucken). Daraufhin habe Camerarius gesagt, er werde dies alles gern Hutten ausrichten. Setzer habe ihn geradezu beschworen, dies zu tun. Wie Hutten sehen könne, habe Camerarius (Setzers Wunsch entsprochen und) die Nachricht überbracht. Hutten solle in dieser Angelegenheit ganz so verfahren, wie es ihm am nützlichsten scheine.
Wie Camerarius höre, sei (Daniel) Stiebar in seine Heimat (sc. Würzburg) zurückgekehrt. (Christoph von) Carlowitz sei aus Burgund zurückgekehrt und habe Camerarius in Speyer getroffen.
Camerarius sichert Hutten jedwede Unterstützung zu. Lebewohl.
(Manuel Huth)