Camerarius an Herold, 29.11.1551: Unterschied zwischen den Versionen
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=== Anmerkung zur Datierung === Im Brief ist der Tod des Cornelius Sittard als neue Nachricht erwähnt ( | === Anmerkung zur Datierung === | ||
Im Brief ist der Tod des Cornelius Sittard als neue Nachricht erwähnt. Bei der Datierung auf November 1551 ergeben sich durch das unklare Todesdatum Sittards einige Schwierigkeiten. Während manche Quellen (aerztebrife.de; GND) (November) 1550 als Todesjahr angeben, ist ein Brief Sittards an Melanchthon erhalten, der auf April 1551 weist (vgl. [http://www.haw.uni-heidelberg.de/forschung/forschungsstellen/melanchthon/mbw-online.de.html MBW], Nr. 6070). Ein Brief Melanchthons an Stigel, vermutlich ca. auf den 10.9.1551 zu datieren, berichtet vom Tod Sittards (vgl. [http://www.haw.uni-heidelberg.de/forschung/forschungsstellen/melanchthon/mbw-online.de.html MBW], Nr. 6202). | |||
=== Regest === | |||
Camerarius habe Herolds Brief mit der traurigen Nachricht über [[Erwähnte Person::Cornelius Sittard|Cornelius Sittards]] viel zu frühen Tod erhalten. | |||
Was Herolds erwähnten Ortswechsel anbelange, rate er ihm, nicht unüberlegt zu handeln. Es gebe ein Sprichwort bei [[Erwähnte Person::Plautus]]: Das bekannte Übel sei das beste (vgl. Plaut. Trin. 63). Aber Herold werde für sich sicher die richtige Entscheidung treffen. Er habe heute einen [[Erwähnte Person::Unbekannt|Briefboten (unbekannt)]] gefunden, da er [[Erwähnte Person::Unbekannt|jenem Mann (unbekannt)]] schreiben musste, den Herold in seinem Brief genannt habe. (Camerarius habe dem Boten dann einen Brief mitgegeben), in dem er Herold beiläufig, aber in angemessener Weise erwähnt habe (i. e. ihn empfohlen habe). Alle weiteren Schritte müsse sich Herold selbst genau überlegen. Er könne auf die Unterstützung des Camerarius zählen, wie gering sie auch sei. | |||
Was hier (in [[Erwähnter Ort::Leipzig]]?) gerade passiere, könne und wolle er nicht schreiben: nur, dass man den Eindruck gewinne, dass das Schicksal dieser Gegend zusetze (s. Anm.) und schlimme Ereignisse bevorständen, die sich in den vergangenen Jahren schon häufig durch Vorzeichen angekündigt hätten. Man könne nur darauf hoffen, dass man mit Gebeten einen irgendwie gearteten Waffenstillstand erreichen könnte. Die Gerüchte seien aber so unterschiedlich, dass er nichts Sicheres schreiben könne. | |||
Grüße von Camerarius' an Herolds Familie. | |||
Lebewohl. | |||
(Anne Kram / Manuel Huth) | |||
=== Anmerkungen === | |||
* "dass das Schicksal dieser Region zusetze": Damit wird wohl auf den Konflikt zwischen den protestantischen Fürsten unter der Führung [[Moritz (Sachsen)|Moritz' von Sachsen]] und [[Karl V. (HRR)|Kaiser Karl V]]. angespielt. Moritz von Sachsen hat bei der Belagerung des protestantischen Magdeburgs (beendet am 5.11.1551) die Seiten gewechselt und sich gegen den Kaiser gestellt. Die Ereignisse weisen auf den Fürstenaufstand 1552 voraus. | |||
=== Literatur und weiterführende Links === | |||
* http://www.aerztebriefe.de/id/00005442 |
Version vom 11. September 2019, 12:26 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||
kein passender Brief gefunden |
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Werksigle | OCEp 0755 |
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Zitation | Camerarius an Herold, 29.11.1551, bearbeitet von Manuel Huth und Anne Kram (11.09.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0755 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 349-350 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hieronymus Herold |
Datum | 1551/11/29 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Jahr (o.J.); s. Anm. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Litteras tuas accepi, de quibus eo te magis amo, quo maiorem dolorem |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Politische Neuigkeiten |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:AK |
Gegengelesen von | Benutzer:MH |
Datumsstempel | 11.09.2019 |
Werksigle | OCEp 0755 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Herold, 29.11.1551, bearbeitet von Manuel Huth und Anne Kram (11.09.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0755 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 349-350 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hieronymus Herold |
Datum | 1551/11/29 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Jahr (o.J.); s. Anm. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Litteras tuas accepi, de quibus eo te magis amo, quo maiorem dolorem |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Politische Neuigkeiten |
Datumsstempel | 11.09.2019 |
Anmerkung zur Datierung
Im Brief ist der Tod des Cornelius Sittard als neue Nachricht erwähnt. Bei der Datierung auf November 1551 ergeben sich durch das unklare Todesdatum Sittards einige Schwierigkeiten. Während manche Quellen (aerztebrife.de; GND) (November) 1550 als Todesjahr angeben, ist ein Brief Sittards an Melanchthon erhalten, der auf April 1551 weist (vgl. MBW, Nr. 6070). Ein Brief Melanchthons an Stigel, vermutlich ca. auf den 10.9.1551 zu datieren, berichtet vom Tod Sittards (vgl. MBW, Nr. 6202).
Regest
Camerarius habe Herolds Brief mit der traurigen Nachricht über Cornelius Sittards viel zu frühen Tod erhalten.
Was Herolds erwähnten Ortswechsel anbelange, rate er ihm, nicht unüberlegt zu handeln. Es gebe ein Sprichwort bei Plautus: Das bekannte Übel sei das beste (vgl. Plaut. Trin. 63). Aber Herold werde für sich sicher die richtige Entscheidung treffen. Er habe heute einen Briefboten (unbekannt) gefunden, da er jenem Mann (unbekannt) schreiben musste, den Herold in seinem Brief genannt habe. (Camerarius habe dem Boten dann einen Brief mitgegeben), in dem er Herold beiläufig, aber in angemessener Weise erwähnt habe (i. e. ihn empfohlen habe). Alle weiteren Schritte müsse sich Herold selbst genau überlegen. Er könne auf die Unterstützung des Camerarius zählen, wie gering sie auch sei.
Was hier (in Leipzig?) gerade passiere, könne und wolle er nicht schreiben: nur, dass man den Eindruck gewinne, dass das Schicksal dieser Gegend zusetze (s. Anm.) und schlimme Ereignisse bevorständen, die sich in den vergangenen Jahren schon häufig durch Vorzeichen angekündigt hätten. Man könne nur darauf hoffen, dass man mit Gebeten einen irgendwie gearteten Waffenstillstand erreichen könnte. Die Gerüchte seien aber so unterschiedlich, dass er nichts Sicheres schreiben könne.
Grüße von Camerarius' an Herolds Familie.
Lebewohl.
(Anne Kram / Manuel Huth)
Anmerkungen
- "dass das Schicksal dieser Region zusetze": Damit wird wohl auf den Konflikt zwischen den protestantischen Fürsten unter der Führung Moritz' von Sachsen und Kaiser Karl V. angespielt. Moritz von Sachsen hat bei der Belagerung des protestantischen Magdeburgs (beendet am 5.11.1551) die Seiten gewechselt und sich gegen den Kaiser gestellt. Die Ereignisse weisen auf den Fürstenaufstand 1552 voraus.