Camerarius an Fabricius, 27.08.1556: Unterschied zwischen den Versionen
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|Bemerkungen zum Datum=Jahr mutmaßlich (im Druck: 6. Cal. VIIbris. (o.J.)); s. Hinweise zur Datierung | |Bemerkungen zum Datum=Jahr mutmaßlich (im Druck: 6. Cal. VIIbris. (o.J.)); s. Hinweise zur Datierung | ||
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Es sei sehr freundlich, dass Fabricius Camerarius seinen Sohn ([[Erwähnte Person::Philipp Camerarius|Philipp]]) empfehle. Was sich Camerarius (für ihn) wünsche, könne nicht verborgen bleiben, was aber geschehen werde, liege nicht in seiner Hand. | Es sei sehr freundlich, dass Fabricius Camerarius seinen Sohn ([[Erwähnte Person::Philipp Camerarius|Philipp]]) empfehle. Was sich Camerarius (für ihn) wünsche, könne nicht verborgen bleiben, was aber geschehen werde, liege nicht in seiner Hand. | ||
Die Schüler des Fabricius (''vestri pueri'') werden zu den anderen | Die Schüler des Fabricius (''vestri pueri'') werden zu den anderen gebracht, die von den Schulen (hierher (an die [[Erwähnte Körperschaft::Universität (Leipzig)|Universität Leipzig]]) geschickt wurden, um Theologen zu werden. Camerarius werde es ihnen gegenüber nicht an Achtung mangeln lassen. Aber Fabricius wisse, dass diese Dinge nicht nach dem Willen des Camerarius geregelt würden. Soweit dazu. | ||
Fabricius habe in seinem letzten Brief geschrieben, es tue ihm sehr leid, dass ein bestimmtes Gespräch nicht stattgefunden habe und dass er glaube, Camerarius könne und müsse irgendetwas tun. Aber Camerarius habe sich nicht zu einem konkreten Schritt entscheiden können und | Fabricius habe in seinem letzten Brief geschrieben, es tue ihm sehr leid, dass ein bestimmtes Gespräch nicht stattgefunden habe und dass er glaube, Camerarius könne und müsse irgendetwas tun. Aber Camerarius habe sich nicht zu einem konkreten Schritt entscheiden können und | ||
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Das Geld, das er - wie ihm sein Sohn mitteilte - (Fabricius) schulde, habe er dem Boten übergeben und auch dessen Reise bezahlt. Grüße an Fabricius' Kollegen und den Verwalter (der [[Erwähnte Körperschaft::Fürstenschule (Meißen)|Meißener Fürstenschule]] [[Erwähnte Person::Johann Faust]]). Sein anderer Sohn (wohl [[Ludwig Camerarius]]) werde an die Stelle des ersten (an der Meißener Schule) treten, sobald er (aus [[Zwickau]]) von [[Erwähnte Person::Esrom Rüdinger|Esrom (Rüdinger)]] | Das Geld, das er - wie ihm sein Sohn mitteilte - (Fabricius) schulde, habe er dem Boten übergeben und auch dessen Reise bezahlt. Grüße an Fabricius' Kollegen und den Verwalter (der [[Erwähnte Körperschaft::Fürstenschule (Meißen)|Meißener Fürstenschule]] [[Erwähnte Person::Johann Faust]]). Sein anderer Sohn (wohl [[Ludwig Camerarius]]) werde an die Stelle des ersten (an der Meißener Schule) treten, sobald er (aus [[Zwickau]]) von [[Erwähnte Person::Esrom Rüdinger|Esrom (Rüdinger)]] hierher (nach [[Leipzig]]) gekommen sei. | ||
Lebewohl. | Lebewohl. | ||
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=== Anmerkungen === | === Anmerkungen === | ||
* "phrygische Weisheit": Gemeint ist | * "phrygische Weisheit": Gemeint ist wohl, dass es keine mutige Entscheidung ist. |
Version vom 18. Juli 2018, 11:35 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0857 |
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Zitation | Camerarius an Fabricius, 27.08.1556, bearbeitet von Manuel Huth (18.07.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0857 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 503-505 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Georg Fabricius |
Datum | 1556/08/27 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Jahr mutmaßlich (im Druck: 6. Cal. VIIbris. (o.J.)); s. Hinweise zur Datierung |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Meißen |
Gedicht? | nein |
Incipit | Quod filium meum mihi commendas, facis humaniter |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | nein |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Familie) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | unkorrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 18.07.2018 |
Werksigle | OCEp 0857 |
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Zitation | Camerarius an Fabricius, 27.08.1556, bearbeitet von Manuel Huth (18.07.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0857 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 503-505 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Georg Fabricius |
Datum | 1556/08/27 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Jahr mutmaßlich (im Druck: 6. Cal. VIIbris. (o.J.)); s. Hinweise zur Datierung |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Meißen |
Gedicht? | nein |
Incipit | Quod filium meum mihi commendas, facis humaniter |
Regest vorhanden? | nein |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Familie) |
Datumsstempel | 18.07.2018 |
Entstehungs- und Zielort mutmaßlich.
Hinweise zur Datierung
Die im letzten Abssatz erwähnte bevorstehende Reise des (Ludwig Camerarius) nach an die Meißener Fürstenschule wird bereits in einem anderen Brief aus dem Jahr 1556 erwähnt (vgl. Camerarius an Fabricius, nach dem 22.04.1556).
Regest
Es sei sehr freundlich, dass Fabricius Camerarius seinen Sohn (Philipp) empfehle. Was sich Camerarius (für ihn) wünsche, könne nicht verborgen bleiben, was aber geschehen werde, liege nicht in seiner Hand.
Die Schüler des Fabricius (vestri pueri) werden zu den anderen gebracht, die von den Schulen (hierher (an die Universität Leipzig) geschickt wurden, um Theologen zu werden. Camerarius werde es ihnen gegenüber nicht an Achtung mangeln lassen. Aber Fabricius wisse, dass diese Dinge nicht nach dem Willen des Camerarius geregelt würden. Soweit dazu.
Fabricius habe in seinem letzten Brief geschrieben, es tue ihm sehr leid, dass ein bestimmtes Gespräch nicht stattgefunden habe und dass er glaube, Camerarius könne und müsse irgendetwas tun. Aber Camerarius habe sich nicht zu einem konkreten Schritt entscheiden können und
Zweifellos beunruhige auch Fabricius die ##Notlage des Staates##. Aber was gewisse Akteure, Pläne und Handlungen betreffe, irre Fabricius sich manchmal. Camerarius wolle dürfe, könne und wolle sich gar nicht in diese Angegelegenheiten einmischen. Es gebe bereits genug andere Leute, die sich darum kümmerten.
Camerarius strebe nur nach der göttlichen Wahrheit. Andere mochten Streit suchen und eifersüchtig sein, Camerarius aber nehme die Verleumdungen und Schmähungen gewisser Leute gelassen hin. Fabricius möge bitte darüber nachdenken, was Camerarius in dieser Angelegenheit tun solle, dem man ihm zu unrecht vorwerfe, er verdrehe den Meinung und Ansicht anderer verdrehe. Notwendigerweise erschrecke ihn dieser Vorwurf.
Es wundere ihn, dass einige weise und redliche Männer nicht bemerkten, wohin die offensichtlichen ##molitiones## einiger führten. Aber Camerarius habe sich entschlossen, nicht darüber reden. Fabricius habe sicherlich eine hohe Meinung von Camerarius, andere sollten ruhig reden und schreiben, was sie wollten. Camerarius wolle ihnen künftig aus dem Wege gehen. Das werde zwar eine "phrygische" Weisheit sein (s. Anm.), aber es sei besser, wenigstens spät vernünftig zu sein, als unaufhörlich mit
Das Geld, das er - wie ihm sein Sohn mitteilte - (Fabricius) schulde, habe er dem Boten übergeben und auch dessen Reise bezahlt. Grüße an Fabricius' Kollegen und den Verwalter (der Meißener Fürstenschule Johann Faust). Sein anderer Sohn (wohl Ludwig Camerarius) werde an die Stelle des ersten (an der Meißener Schule) treten, sobald er (aus Zwickau) von Esrom (Rüdinger) hierher (nach Leipzig) gekommen sei.
Lebewohl.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- "phrygische Weisheit": Gemeint ist wohl, dass es keine mutige Entscheidung ist.