Camerarius an Stiebar, 25.09.1527: Unterschied zwischen den Versionen
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''Es folgen Neckereien:'' Auf Stiebars Äußerung, er wolle Camerarius (treffen und persönlich) mit ihm reden, sei zu Folgendes zu entgegnen: Niemals werde Camerarius ihm zugestehen, dass er dies mehr wolle als Camerarius! Aber wenn Stiebar tatsächlich so versessen darauf sei, Camerarius zu treffen, warum habe er dann jüngst die Gelegenheit nicht genutzt, als er sich in der Nähe befand? Freilich klage ihn Camerarius nicht an, denn er wisse ja nicht, was Stiebar zurückgehalten habe, aber vermutlich wird es schon etwas Bedeutendes gewesen sein. | ''Es folgen Neckereien:'' Auf Stiebars Äußerung, er wolle Camerarius (treffen und persönlich) mit ihm reden, sei zu Folgendes zu entgegnen: Niemals werde Camerarius ihm zugestehen, dass er dies mehr wolle als Camerarius! Aber wenn Stiebar tatsächlich so versessen darauf sei, Camerarius zu treffen, warum habe er dann jüngst die Gelegenheit nicht genutzt, als er sich in der Nähe befand? Freilich klage ihn Camerarius nicht an, denn er wisse ja nicht, was Stiebar zurückgehalten habe, aber vermutlich wird es schon etwas Bedeutendes gewesen sein. | ||
Camerarius werde hier (in [[Erwähnter Ort::Nürnberg]]) durch einige Sorgen von seinen Studien abgehalten und seiner Natur entfremdet. Nun sei es auch wieder Zeit, die Anlagezahlung zu leisten. Sie werde nach dem 1.11. von der Familie des Camerarius an Stiebars Angehörige gezahlt. Hoffentlich wolle Stiebar das Geld annehmen und könne für sich und Camerarius einen Vorteil erwirtschaften. | Camerarius werde hier (in [[Erwähnter Ort::Nürnberg]]) durch einige Sorgen von seinen Studien abgehalten und seiner Natur entfremdet. Nun sei es auch wieder Zeit, die Anlagezahlung zu leisten. Sie werde nach dem 1.11. von der Familie des Camerarius an Stiebars Angehörige gezahlt. Hoffentlich wolle Stiebar das Geld annehmen und hoffentlich könne er für sich und Camerarius einen Vorteil erwirtschaften. Stiebar möge es sich gut überlegen, denn es berge viele Risiken für ihn. Aber wenn Stiebar das Geld zu den üblichen Konditionen annehmen wolle, werde kein Anderer es bekommen, außer Stiebar. Auch wenn es sich nur um eine geringe Summe handle, so wolle Camerarius sie doch nicht in Waren anlegen, auch wenn Einige ihn dazu überreden wollten und einen größeren Gewinn in Aussicht stellten. Aber Camerarius widerstrebten solche Geschäfte und er bleibe beharrlich, auch wenn das für ihn einen finanziellen Verlust bedeute. | ||
Der Gast ([[Erwähnte Person::Unbekannt]]), den Camerarius zu Stiebar geschickt hatte, richte Stiebar in einem an Camerarius geschickten Brief seinen Dank aus. Stiebar möge es gleichmütig ertragen, dass Camerarius ihn mit | Der Gast ([[Erwähnte Person::Unbekannt]]), den Camerarius zu Stiebar geschickt hatte, richte Stiebar in einem an Camerarius geschickten Brief seinen Dank aus. Stiebar möge es gleichmütig ertragen, dass Camerarius ihn mit (der Vermittlung) dieses Besuchers zur Last gefallen sei. | ||
Version vom 4. Dezember 2017, 16:39 Uhr
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Werksigle | OCEp 0977 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 25.09.1527, bearbeitet von Manuel Huth (04.12.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0977 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 113-115 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1527/07/26 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 7. Cal. IIXbr. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Remitto tibi quia iussisti |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | nein |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Finanzielles) |
Handschrift | |
Bearbeitungsstand | unkorrigiert |
Notizen | Welcher Kritiker? Erasmus passt zeitlich nicht, aber vielleicht ist der Brief auch um mehrere Jahre falsch datiert...
WElcher Gast? |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 4.12.2017 |
Werksigle | OCEp 0977 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Stiebar, 25.09.1527, bearbeitet von Manuel Huth (04.12.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0977 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 113-115 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1527/07/26 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 7. Cal. IIXbr. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Remitto tibi quia iussisti |
Regest vorhanden? | nein |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Finanzielles) |
Datumsstempel | 4.12.2017 |
Regest
Da Stiebar zur Eile gedrängt habe, schicke Camerarius diesen Brief mit dem Boten (Unbekannt)an Stiebar zurück.
Camerarius habe eine Antwort auf jenen Brief (eines Kritikers seiner Schriften; s. Anm.) verfasst, von dem er sich nicht einmal dazu bringen lasse, auch nur ein (müdes) Lächeln zu erübrigen. Stiebar könne behaupten, jener Mann sei doch nicht sardonisch, sondern freimütig und ungezwungen. Warum aber müsse er Camerarius unverdientermaßen hassen und könne diesen Hass nicht wenigstens verbergen? Dass er einige Schriften des Camerarius tadle, sei freilich betrüblich, aber darüber trösteten Camerarius leicht die positiven Urteile Anderer hinweg, die seine Schriften gegen jene Verdammung stützten. Tatsächlich sei das Verhalten dieses Mannes ganz und gar unaufrichtig, den Namen des Camerarius zu tadeln, obwohl er ihn niemals zuvor erwähnt habe. Aber er solle wohl leben!
Es folgen Neckereien: Auf Stiebars Äußerung, er wolle Camerarius (treffen und persönlich) mit ihm reden, sei zu Folgendes zu entgegnen: Niemals werde Camerarius ihm zugestehen, dass er dies mehr wolle als Camerarius! Aber wenn Stiebar tatsächlich so versessen darauf sei, Camerarius zu treffen, warum habe er dann jüngst die Gelegenheit nicht genutzt, als er sich in der Nähe befand? Freilich klage ihn Camerarius nicht an, denn er wisse ja nicht, was Stiebar zurückgehalten habe, aber vermutlich wird es schon etwas Bedeutendes gewesen sein.
Camerarius werde hier (in Nürnberg) durch einige Sorgen von seinen Studien abgehalten und seiner Natur entfremdet. Nun sei es auch wieder Zeit, die Anlagezahlung zu leisten. Sie werde nach dem 1.11. von der Familie des Camerarius an Stiebars Angehörige gezahlt. Hoffentlich wolle Stiebar das Geld annehmen und hoffentlich könne er für sich und Camerarius einen Vorteil erwirtschaften. Stiebar möge es sich gut überlegen, denn es berge viele Risiken für ihn. Aber wenn Stiebar das Geld zu den üblichen Konditionen annehmen wolle, werde kein Anderer es bekommen, außer Stiebar. Auch wenn es sich nur um eine geringe Summe handle, so wolle Camerarius sie doch nicht in Waren anlegen, auch wenn Einige ihn dazu überreden wollten und einen größeren Gewinn in Aussicht stellten. Aber Camerarius widerstrebten solche Geschäfte und er bleibe beharrlich, auch wenn das für ihn einen finanziellen Verlust bedeute.
Der Gast (Unbekannt), den Camerarius zu Stiebar geschickt hatte, richte Stiebar in einem an Camerarius geschickten Brief seinen Dank aus. Stiebar möge es gleichmütig ertragen, dass Camerarius ihn mit (der Vermittlung) dieses Besuchers zur Last gefallen sei.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- "Camerarius habe eine Antwort auf jenen Brief": ###