Camerarius an Crato, 13.08.1565: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 11. März 2024, 13:00 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1179 |
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Zitation | Camerarius an Crato, 13.08.1565, bearbeitet von Manuel Huth, Ulrich Schlegelmilch und Anne Kram (11.03.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1179 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 367-369 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | Schelhorn 1740, S. 99-100 (gekürzt) |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Crato |
Datum | 1565/08/13 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Id. Sextil.; Jahr im Druck: 1566; durch Schelhorn a.a.O. inhaltsbedingt zu 1565 verbessert |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Wien |
Gedicht? | nein |
Incipit | His diebus cognovimus te ex patria discessisse |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Familie); Politische Neuigkeiten; Inquisition |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:US; Benutzer:AK |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 11.03.2024 |
Werksigle | OCEp 1179 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Crato, 13.08.1565, bearbeitet von Manuel Huth, Ulrich Schlegelmilch und Anne Kram (11.03.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1179 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 367-369 |
Sonstige Editionen | Schelhorn 1740, S. 99-100 (gekürzt) |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johannes Crato |
Datum | 1565/08/13 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Id. Sextil.; Jahr im Druck: 1566; durch Schelhorn a.a.O. inhaltsbedingt zu 1565 verbessert |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Wien |
Gedicht? | nein |
Incipit | His diebus cognovimus te ex patria discessisse |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Familie); Politische Neuigkeiten; Inquisition |
Datumsstempel | 11.03.2024 |
Zielort mutmaßlich
Regest
In diesen Tagen habe Camerarius erfahren, dass Crato seine Heimat (Breslau) verlassen und am 15. Juli wieder an den Kaiserhof aufgebrochen sei. Er glaube aber, dass Crato vor seiner Abreise noch seinen Brief (s. Anm.) erhalten habe, den er beunruhigt und in Eile über die unglückliche Lage seines Sohnes (Philipp) geschrieben habe. Und er wisse, dass sein Schmerz sofort ebenso großen Schmerz bei Crato verursacht habe. Er wisse noch nicht, was dort (in Rom) geschehen sei oder geschehen werde, und bete unablässig zu Gott, dass er das Wohl und das Leben seines Sohnes bewahre und die Hoffnung auf Heil und ewiges Leben nicht vergebens sei, und zu Christus, dass er seinem Sohn Ausdauer gebe und ihm die göttliche Wahrheit offenbare. Er habe erfahren, dass (Johann Ulrich) Zasius große Anstrengungen in dieser Angelegenheit unternommen habe – auch um Camerarius' willen und überdies sogar noch, bevor der Brief von Kurfürst August am Kaiserhof angekommen sei. Dafür sei er ihm zu größtem Dank verpflichtet. Er zweifle nicht daran, dass Zasius sich auch weiterhin bemühen werde, alles in seiner Macht Stehende zu tun. Er glaube, dass seine Besorgnis um seinen Sohn von keinem guten Menschen kritisiert werde, und schäme sich nicht für die Liebe für seine Kinder. Diese Angelegenheit hielten aber die meisten für außergewöhnlich. Er wisse, dass sein Sohn schweigsam und in keiner Weise streitlustig sei und ein sanftes Wesen habe. Wenn ihm aber eine Abneigung gegen den Namen Camerarius geschadet habe, müsse er dies ertragen. Kluge Leute verstünden jedoch, wohin derartige Angelegenheiten führen könnten. Aber genug von diesen Ausführungen. Er bete zu Gott um einen glücklichen Ausgang.
Was Crato über die Grabinschrift geschrieben habe (s. Anm.), habe Camerarius ziemlich traurig gemacht. Denn er habe bemerkt, dass Cratos Gedanken und Sorgen mit einem gewissen Schrecken oder eher Ängstlichkeit verbunden seien. Deshalb fürchte er, dass Crato großen Kummer erleide. Allerdings wüssten sie, dass den früheren wahren Gläubigen vor allem das Begräbnis sehr wichtig gewesen sei, auch wenn er den Eindruck habe, die ganze Angelegenheit sei für die Lebenden wichtiger als für die Verstorbenen. Aber darüber dürfe und wolle er jetzt nicht schreiben. Camerarius habe Cratos Wunsch entsprochen und etwas verfasst, um das fromme Gedenken zu ehren, wenn Cratos es so wolle. Crato solle darüber entscheiden und seine Bemühungen gutheißen.
Er erwarte Cratos Brief sehnlich und wünsche ihm in diesen unruhigen Zeiten das Beste. Er wisse nicht, ob Crato seine Familie (an den Kaiserhof) mitgenommen habe, und bete zu Gott um Schutz für sie.
Es werde erzählt, dass der dänische König (Friedrich) einen Seesieg errungen habe, allerdings einen kadmischen (= opferreichen), wie manche sagten. Über die pannonischen Angelegenheiten seien verschiedene Gerüchte im Umlauf, aber keine guten. Vom Meer nähere sich allmählich auch eine Seuche.
Lebewohl.
(Anne Kram)
Anmerkungen
- "seinen Brief": Camerarius berichtet Crato im Brief vom 6.7.65 von der Gefangennahme seines Sohnes Philipp in Rom (s. http://www.aerztebriefe.de/id/00042042).
- "über die Grabinschrift geschrieben habe": vgl. Erlangen, UB, Trew, Crato von Krafftheim Nr. 221 (http://www.aerztebriefe.de/id/00049507).